Vorwort Brasilien und Deutschland vereint eine traditionell enge und gute wirtschaftliche Partnerschaft. Dies belegt unter anderem der stetig steigende bilaterale Handelsaustausch. So hat sich das Außenhandelsvolumen seit 2006 auf über 21 Mrd. US$ in 2013 verdoppelt. Brasilien ist für Deutschland der wichtigste Handelspartner in Südamerika und ein bedeutender Produktionsstandort. Über 1.400 deutsche Unternehmen sind teilweise seit über 100 Jahren in Brasilien ansässig. Sie sind für rund 10 % des industriellen Bruttoinlandsprodukts Brasiliens verantwortlich und beschäftigen rund 250.000 Angestellte. Die besondere Beziehung zwischen beiden Ländern wurde auch in dem soeben zu Ende gegangenen Deutschlandjahr 2013-2014 deutlich sichtbar. In weit über 1.000 Veranstaltungen in den Bereichen Kultur, Wirtschaft, Wissenschaft etc. konnten sich gerade jüngere Brasilianer ein gutes Bild über das moderne Deutschland machen. Für alle Unternehmen, die sich personell und finanziell stark am Deutschlandjahr beteiligt haben, waren die vergangenen zwölf Monate ein voller Erfolg. Insgesamt beliefen sich die Investitionen der deutschen Firmen im Deutschlandjahr auf über 6 Mio. Euro. Um die deutsch-brasilianischen Wirtschaftsbeziehungen konstruktiv weiterentwickeln zu können, haben ausgewählte Mitgliedsunternehmen der AHK São Paulo spezifische Vorschläge erarbeitet, die wir Ihnen auf den folgenden Seiten vorstellen möchten. Wir würden uns freuen, wenn unsere Initiative dazu beitragen würde, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zwischen unseren beiden Ländern weiter zu verbessern. Thomas Schmall Präsident der AHK São Paulo Vorschläge Die konstruktiven Vorschläge auf einen Blick: 01 Volkswagen - Thomas Schmall - Zur Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit sollten die Logistikkosten gesenkt werden, u.a. durch die Neuformulierung der „Lei de Motorista“. 02 Mercedes-Benz - Philipp Schiemer - Reduzierung der Steuerbelastung und der regulatorischen Anforderungen der Regierung für die Entwicklung innovativer Technologien (z.B. die Gesetzgebung über Abstandsradar und Zolltarif für Hybrid-Fahrzeuge und Technologien). 03 Henkel - Antônio do Vale - Beschleunigte Gesetzgebung, die es erlaubt, innovative Klebstoffe auf der 04 BASF - Ralph Schweens - Verbesserung der Rahmenbedingungen für die lokale Produktion von 05 Bosch - Besaliel Botelho - Gesetzliche Einführung von flexiblen Arbeitszeitmodellen (u.a. Möglichkeit 06 Basis von lokalen nachwachsenden Rohstoffen herzustellen. Pflanzenschutzmitteln. Vereinfachung der Genehmigungsverfahren zur Einführung von neuen Produkten. der Kurzarbeit). Commerzbank - Reinhard Riegel - Unterstützung bei der schnellen Erteilung der beantragten Bank-Lizenz für die Commerzbank in Brasilien. 07 Haver & Boecker - Dr. Reinhold Festge - Erleichterte Vergabe von Visa für kurzfristige Entsendungen 08 Siemens - Paulo Stark - Erstellung einer Studie zur Verbesserung des Schienengütertransports. 09 Lufthansa - Gabriel Leupold - Abschluss eines deutsch-brasilianischen Doppelbesteuerungsabkom- 10 AHK São Paulo - Thomas Timm - Förderung der deutschen dualen Berufsausbildung in Brasilien durch den Aufbau eines Deutsch-Brasilianischen Kunststoffinstituts und Einführung des dreijährigen Ausbildungsganges „Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik“. von Fachkräften sowohl von Deutschland nach Brasilien, als auch von Brasilien nach Deutschland. mens für den Luftverkehr. Volkswagen Thomas Schmall Präsident Volkswagen do Brasil Aktueller Branchenüberblick Vorschlag Herausforderungen Branche: Automobilindustrie Firmenaktivitäten in Brasilien seit: 1953 Mitarbeiterzahl: ca. 22.000 2 • Signifikant überhöhte Logistikkosten insbesondere in der Fahrzeugdistribution, bedingt durch: - Oligopolistische Marktstruktur und ungenügender Wettbewerb der bestehenden Logistikanbieter. - Wenig transparente Industriestruktur der Logistikdienstleister mit starken Gewerkschaften und hoher politischer Unterstützung. - Ungenügende und kostenintensive Infrastruktur. • Einführung der „Lei de Motorista“ (Gesetzgebung zur Limitierung der Fahrzeiten) in 2013 führte zu deutlichen Kostensteigerungen von >15% ohne Vorteile auf Grund unzureichender Kontrollen. • Zur Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit der brasilianischen Automobilindustrie müssen die Logistikkosten abgesenkt werden: - Zusatzbelastungen der Industrie durch Einführung der „Lei de Motorista“ sollten durch Möglichkeiten zur Kompensation ausgeglichen werden. - Die Regierung sollte Anreize zur Steigerung der Wettbewerbsintensität schaffen. • Pkw-Markt: Viertgrößter Pkw-Einzelmarkt der Welt, jedoch stagnierendes Marktumfeld bedingt durch fehlendes Konsumentenvertrauen und restriktive Kreditvergabe der Banken. • Geringes Exportvolumen, fokussiert auf den Mercosur, aufgrund überhöhter Produktionskosten. • Trotz bedeutender Schutzmaβnahmen (u.a. Einfuhrzölle) erwirtschaftet der Sektor keine auskömmliche Marge. • Jüngst lanciertes Inovar-Auto-Programm soll Anreize für mehr Innovation und Effizienz schaffen. • Überhöhte Logistikkosten (insb. bei Fahrzeuglogistik) aufgrund fehlenden Wettbewerbs, kostenintensiver Gesetzgebung und Infrastrukturdefizite. • Mit >20% Anteil an der lokalen Pkw-Produktion ist Volkswagen führend auf dem brasilianischen Markt; neue Wachstumschancen für Premiumhersteller. Mercedes-Benz Philipp Schiemer Präsident Mercedes-Benz do Brasil Aktueller Branchenüberblick Vorschlag Herausforderungen Branche: Automobilindustrie Firmenaktivitäten in Brasilien seit: 1956 Mitarbeiterzahl: 12.400 • In einer Welt, in der Länder zunehmend in Freihandelsblöcken (z.B. Pazifik-Allianz, TPP und TTIP) zusammengeschlossen sind, ist Brasilien im Mercosul beschränkt, was sein Wachstumspotenzial gegenüber anderen BRIC Ländern momentan begrenzt. • Um Brasilien als einen der wichtigsten Automobilmärkte der Welt und als wettbewerbsfähigen Exporteur von Fahrzeugen und Teilen zu etablieren, muss der Zugang zu neuen Technologien vereinfacht und unterstützt werden. • Abschluss eines Freihandelsabkommens zwischen der EU/Deutschland und Mercosul/Brasilien, um die Handelsströme zwischen den Blöcken/Ländern zu erhöhen. • Reduzierung der Steuerbelastung und der regulatorischen Anforderungen der brasilianischen Regierung für die Entwicklung innovativer Technologien (z. B. die Gesetzgebung über Abstandsradar und Zolltarif für HybridFahrzeuge und Technologien). • Abbau von bürokratischen Hemmnissen beim Im- und Export; Verhandlungen zur Kostenreduzierung bei der Finanzierung (Industrie und Kunden); Investitionen in Infrastruktur und Reduzierung der Logistikkosten. • Lkw-Markt: Starkes Marktwachstum der letzten Jahre ist aktuell abgeschwächt durch Unsicherheiten in Abnahmesektoren und Änderungen bei der Finanzierung. • Hohe Bedeutung des brasilianischen Produktionsstandortes für den Export nach Südamerika, jedoch mit zunehmender Wettbewerbsintensität (v.a. aus Asien) in den Zielmärkten. • Schwierige Wettbewerbsfähigkeit durch hohe Rohmaterialkosten und steigende Lohnkosten bei fehlender Produktivität und überproportionaler Steuerlast. • Notwendigkeit der Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und Erschließung weiterer Absatzmärkte zur nachhaltigen Unterstützung der nationalen Industrie. • Deutsche Produzenten MAN und Mercedes-Benz sind für ca. 55% der brasilianischen Lkw-Produktion verantwortlich. 3 Henkel Antônio do Vale Vice-President Adhesives Latin America South Aktueller Branchenüberblick Vorschlag Herausforderungen Branche: Chemiesektor Firmenaktivitäten in Brasilien seit: 1955 Mitarbeiterzahl: 990 4 • Zu lange Dauer bei der Einführung von Normen und Verordnungen (in Anlehnung an EU-Standards) zur Erhöhung des Verbraucherschutzes und der Lebensmittelsicherheit in Verpackungen. • Keine klar definierten Innovationsanreize zur Effizienzsteigerung bei der Erzeugung von erneuerbaren Energien. • Beschleunigte Gesetzgebung, die es erlaubt, innovative Klebstoffe auf der Basis von lokalen nachwachsenden Rohstoffen herzustellen. • Zweistellige Wachstumsraten in den meisten Chemiesparten. Der Sektor profitiert von der neuen aufstrebenden Mittelklasse sowie von der alternden Bevölkerung. Brasilien ist mittlerweile der zweitgrößte Kosmetikmarkt der Welt. • Größter Agrarmakt der Welt und zukünftige Wachstumslokomotive. Brasilien soll bis 2020 für die Hälfte des globalen Wachstums verantwortlich sein. Die Unternehmen BASF und Bayer haben in Brasilien eine führende Marktstellung inne. • Trotz zu geringer Inlandsproduktion werden importierte chemische Inhaltsstoffe und Spezialchemikalien mit hohen Einfuhrzöllen versehen. Dies gilt als Wachstumshemmnis für die landwirtschaftliche Produktion. • Die Transportkosten gestalten sich zunehmend als Problem. Weite Strecken zu den nördlichen Wachstumsregionen führen zu hohen Preisen, die zu einem Wettbewerbsnachteil gegenüber Importprodukten führen. • Der Agrosektor beklagt einen großen Mangel an Fachkräften. Fast 60% der verfügbaren Arbeitsstellen können nicht adequat besetzt werden. • Deutsche Unternehmen sind bei chemischen Konsumgütern sehr stark positioniert und profitieren von einem nachhaltig steigenden Konsumverhalten. BASF Ralph Schweens Präsident für BASF Südamerika Aktueller Branchenüberblick Vorschlag Herausforderungen Branche: Chemiesektor Firmenaktivitäten in Brasilien seit: 1911 Mitarbeiterzahl: 4.413 • Verbesserung der Rahmenbedingungen für die lokale Produktion von Pflanzenschutzmitteln. • Vereinfachung der Genehmigungsverfahren für neue Produkte in Brasilien, mit dem Ziel, die lokale Produktion und den Export zu steigern. • Neugestaltung der Registrierungsprozesse bei chemischen Formeln, die nur geringfügig angepasst bzw. verbessert wurden. Derzeit werden diese Formeln als Neuregistrierung behandelt. Angesichts dieser Regulierungssituation sowie langwieriger und komplexer Genehmigungsverfahren halten sich viele deutsche Unternehmen mit Investitionen in Produktionsanlagen in Brasilien zurück. • Verbesserung der rechtlichen Rahmenbedingungen bei der Genehmigung von Pflanzenschutzmitteln unter Beibehaltung des wissenschaftlichen Standards. Dies würde Innovation fördern und ein Anreiz zum Aufbau einer lokalen Produktion und zu verstärkter Exporttätigkeit sein. • Hohe Energie-und Rohstoffkosten als wichtige Herausforderungen. Petrobras hält quasi eine regionale Monopolstellung. Dies führt zu mangelnder Wettbewerbsfähigkeit gegenüber Asien und den USA, vor allem nach den Schiefergasfunden (die Erdgaskosten in den USA betragen ca. 3 USD/mmBTU. Der Betrag deckt in Brasilien lediglich die Transportkosten ab). • BASF tätigt die größte Privatinvestition im Chemiesektor. Die Firma investiert über 500 Mio. EUR in Acrylsäure und superabsorbierende Polymere im Staat Bahia. Die Gesamtinvestitionen des Sektors betragen ca. 3 Mrd. EUR pro Jahr. • Im Vergleich zu anderen Ländern gibt es zu wenige öffentliche Finanzierungshilfen (z.B. bei Pilotanlagen - Stufe zwischen Labor und industrieller Produktion). • Mangelnde Anreize seitens des Staates, die Investitionsbedingungen durch Steueranreize (wie z.B. die Besteuerung auf Maschinen und technischen Dienstleistungen) zu verbessern. • Sehr gute Marktstellung deutscher Unternehmen bei chemischen Industriegütern. Der Markt für Ausgangsprodukte bietet Geschäftschancen, birgt derzeit jedoch aufgrund der hohen Preise auch Risiken. 5 Bosch Besaliel Botelho Präsident Robert Bosch Latin America Aktueller Branchenüberblick Vorschlag Herausforderungen Branche: Elektronik/Automobilindustrie Firmenaktivitäten in Brasilien seit: 1954 Mitarbeiterzahl: 8.900 6 • Die Kfz-Zulieferindustrie hat auf der einen Seite einen hohen Fachkräftebedarf, ist auf der anderen Seite aber ein sehr zyklischer Markt mit starken Konjunkturschwankungen. Die derzeitigen gesetzlichen Möglichkeiten der Mitarbeiterbindung (Kurzarbeitsmodelle nicht vorhanden) reichen in Krisenzeiten nicht aus, um Entlassungen zu vermeiden. • Unternehmen und Beschäftigte leiden unter Entlassungen, die Zusatzkosten verursachen (Entlassung, Wiedereinstellung, Einarbeitung). Auch der Regierung entstehen Kosten (Arbeitslosenversicherung). • Know-how-Verlust bei den Unternehmen und steigende Arbeitslosigkeit. • Einführung eines „Arbeitsplatzsicherungsmodells” nach dem Vorbild der deutschen Kurzarbeit. Zeitlich festgelegte Verringerung der Arbeitszeit und des Lohns im Krisenfall. Das Unternehmen bezahlt die geleistete Arbeitszeit, die Regierung einen Kurzarbeitszuschuss, ohne dass die Arbeitslosenversicherung in Anspruch genommen werden muß. • Dieses Modell führt zu einer Arbeitsplatzsicherung, Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und Kostenreduzierung. • Der rückläufige Kfz-Absatz führt zu einem erschwerten Geschäftsumfeld für die Kfz-Zulieferindustrie. • Fokussierung der lokalen Produktionskapazitäten der Zulieferer auf Kunden in Brasilien und Argentinien, geringe Exportfähigkeit bedingt durch fehlende Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Brasilien. • Hoher Kostendruck durch hohe Preise für Rohmaterial, steigende Lohnkosten bei fehlender Produktivität und überhöhter Steuerlast sowie Wechselkursabhängigkeit bei Importprodukten. • Schwache/fehlende Sub-Zuliefererstruktur bei verschiedenen Komponenten, insbesondere mit hohem Technologie-/Innovationsanteil. • Hohe Besteuerung aller importieren Komponenten, inklusive der lokal nicht verfügbaren Produkte. • Die meisten namhaften international aufgestellten Automobilzulieferer sind seit langem in Brasilien präsent. Es bestehen Markteintritts- und Wachstumschancen für noch nicht präsente deutsche Mittelständler. Commerzbank Reinhard Riegel Senior Representative Aktueller Branchenüberblick Vorschlag Herausforderungen Branche: Finanzsektor Firmenaktivitäten in Brasilien seit: 1962 Mitarbeiterzahl: 5 • Die Commerzbank hat eine Banklizenz beantragt, um speziell deutsche mittelständische Unternehmen auf dem brasilianischen Markt unterstützen zu können. • Die anstehenden brasilianischen Präsidentschaftswahlen im Oktober 2014 könnten zu einer Verzögerung der Lizenzgenehmigung noch in diesem Jahr führen. • Insofern ist jede Unterstützung zur Beschleunigung der Erteilung dieser präsidialen Genehmigung willkommen. • Unterstützung bei der schnellen Erteilung der beantragten Bank-Linzenz für die Commerzbank in Brasilien. • Starke Vermögenskonzentration (75% des Gesamtkapitals ist auf fünf Finanzinstitute vereint). • Wenig Potenzial für Kreditwachstum aufgrund von hoher Verschuldung der Bevölkerung (bis zu 45% des Jahreseinkommens). • Die Banken-Spreads sind aufgrund der Senkung der Zinssätze der öffentlichen Banken niedriger als in den letzten Jahren, wodurch die Banken nach Möglichkeiten der Effizienzsteigerung suchen. • Trotz der gestiegenen Anzahl von Bankdienstleistungen via Internet und Kreditkarten besteht weiterhin ein großer Bedarf an einem dichten Filialnetz für das Privatkundengeschäft. • Das Antragsverfahren zum Erhalt einer Banklizenz ist zu bürokratisch (präsidentielle Genehmigung nötig), daher ist die Anzahl von neuen ausländischen Banken gering. • Deutsche Banken sind heute gut aufgestellt, v.a. in Marktnischen wie Autofinanzierung und Investmentbanking. 7 Haver & Boecker Dr. Reinhold Festge Persönlich haftender Gesellschafter und Präsident des VDMA Aktueller Branchenüberblick Vorschlag Herausforderungen Branche: Maschinenbau Firmenaktivitäten in Brasilien seit: 1974 Mitarbeiterzahl: 130 8 • Der deutsche Maschinenbau ist sehr mittelständisch geprägt. Seine Kunden erwarten bei auftretenden Problemen eine schnelle Reaktionszeit. Daher ist es wichtig, dass es für kurzfristige Arbeitseinsätze im Gastland keine allzu hohen Hürden bei der Erteilung von zeitlich begrenzten Arbeitsvisa gibt. • Erleichterte Vergabe von Visa für kurzfristige Entsendungen von Fachkräften sowohl von Deutschland nach Brasilien als auch von Brasilien nach Deutschland. • Trotz des leichten Nachfrageanstiegs verlieren die brasilianischen Hersteller zunehmend Marktanteile - dieser liegt heute nur noch bei 25% - gegenüber den Importen (v.a. aus China). • Aktuell starker Auftragsrückgang aufgrund Verzögerungen bei der Erschließung der Pré-Sal Ölfelder und beim staatlichen Konjunkturprogramm PAC-2. • Produktionsstandort ist nur durch Fördermaßnahmen der Regierung (Agentur für industrielle Entwicklung Finame, Importzölle) haltbar. • Die Wettbewerbsfähigkeit der brasilianischen Unternehmen ist durch Kostensteigerungen, die über den Preissteigerungen liegen, schwer beeinträchtigt. • Schwache Produktivität u.a. aufgrund von Fachkräftemangel. • Maschinenbau: Langjährige Präsenz vieler namhafter deutscher Hersteller. Weiterhin viele neue Geschäftschancen für den deutschen Mittelstand in Brasilien vorhanden. Siemens Paulo Stark CEO Herausforderungen Erstellung einer Gemeinschaftsstudie zur Verbesserung des brasilianischen Schienengütertransports. Ziel ist es, den Gütertransport durch den Einsatz effizienter Schienenverkehrstechniken zu optimieren. Unternehmen wie Siemens könnten mit ihrem Technik-Know-how an der Erstellung der Studie mitarbeiten. Aktueller Branchenüberblick • Der Gütertransport sollte auf die Schiene verlagert werden zusammen mit einer effizienten Schienenverkehrstechnik. • Die prekäre Infrastruktur führt zu Zusatzkosten, dem sog. Brasilien-Zuschlag. • Konzessionspaket Infrastruktur. • Es wird eine stärkere Öffnung für private Betreiber seitens der brasilianischen Regierung angestrebt. • Neue Schienenstrecken (10.000 km: BRL 91 Mrd.). Vorschlag Branche: Infrastruktur/Elektronik Firmenaktivitäten in Brasilien seit: 1905 Mitarbeiterzahl: 7.910 • Großes Wachstumspotenzial aufgrund von Modernisierungs- und Erweiterungsbedarf in allen wichtigen Infrastrukturbereichen: Energiesektor, Wasser- und Abwasserversorgung sowie Logistik (Straßen-, Schienen-, Luft- und Schiffsverkehr). • Trotz großer Fortschritte viele Unsicherheiten bei der Anwendung der regulativen Rahmenbedingungen (u.a. bei Wasser- und Abwasserversorgung, Hafen- und Schienennetzausbau). • Starke Beteiligung ausländischer Unternehmen bei jüngsten Versteigerungen von Konzessionen (v.a. Stromund Straßennetze). • Bislang schwache Beteiligung deutscher Unternehmen an brasilianischen Infrastrukturprojekten – trotz großer Erfahrung (v.a. bei erneuerbaren Energien und Umwelttechnologien). • Infrastruktur: Von wenigen Ausnahmen abgesehen, sind deutsche Unternehmen kaum an Infrastrukturprojekten beteiligt (vereinzelt in der Wasser- und Abwasserversorgung sowie im Energiesektor). 9 Lufthansa Gabriel Leupold General Director for Latin America an the Caribbean Aktueller Branchenüberblick Vorschlag Herausforderungen Branche: Logistik/Transportsektor Firmenaktivitäten in Brasilien seit: 1956 Mitarbeiterzahl: 200 10 Zwischen Deutschland und Brasilien gibt es seit 2005 eine Regelung zur Freistellung der Einkünfte im internationalen Luftverkehr (sog. Gegenseitigkeitserklärung). Im Rahmen einer steuerlichen Betriebsprüfung ist Lufthansa Anfang 2013 auf die in Brasilien herrschende Rechtsauffassung hingewiesen worden, dass entgegen dem Wortlaut „Freistellung vom Einkommen“ ein solches Einkommen einer „social contribution“ (abgekürzt in Brasilien: CSLL = Contribuição Social sobre o Lucro Líquido) unterliegen soll. Damit wäre der Schutz von Lufthansa durch die bestehende Freistellungsregelung zu einem wesentlichen Teil nicht mehr gegeben. Dies würde die Wirtschaftlichkeit der Lufthansa-Operation und damit den Bestand dieser Anbindung nachhaltig gefährden. • Lufthansa unterstützt die vom Bundesministerium der Finanzen (BMF) favorisierte Lösung: Abschluss eines sektorspezifischen Doppelbesteuerungsabkommens (DBA) für den Luftverkehr. • DBA-Abkommen für die Luftfahrt sollte seitens Brasilien umgehend mit dem BMF abgeschlossen und rückwirkende Anwendbarkeit bis 2008 vereinbart werden. • In den letzten Jahren hat die Nachfrage im Transportsektor stark zugenommen. Jedoch wurde die Infrastruktur nicht genügend ausgebaut (v.a. Straße und Luftfahrt). • Die Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur fallen kleiner aus als erwartet und beliefen sich im letzten Jahrzehnt auf weniger als 1% des BIP. • In den kommenden Jahren sind umfangreiche Investitionen sowohl im öffentlichen als auch im privaten Sektor erforderlich, um den Ausbau der Infrastruktur voranzutreiben und so den Transportsektor zu fördern. • Probleme gibt es auch beim Betrieb neuer Strecken aufgrund fehlender qualifizierter Arbeitskräfte. Darüber hinaus halten sich Transportunternehmen mit der Modernisierung ihrer Fuhrparks aufgrund hoher Kosten zurück, was zu einer weiteren Verschlechterung der Straßenverhältnisse führt. • Luftfahrt & Logistik: Trotz der Präsenz bekannter deutscher Firmen ist der deutsche Anteil beim Transport auf Straße, Schiene und Wasser noch gering. AHK São Paulo Thomas Timm Hauptgeschäftsführer Aktueller Überblick Vorschlag Branche: Deutsch-Brasilianische Auslandshandelskammer Firmenaktivitäten in Brasilien seit: 1916 Mitarbeiterzahl: 150 Aufbau des „Deutsch-Brasilianischen Kunststoffinstituts” am Standort São Paulo mithilfe einer zweijährigen BMBF-Anschubfinanzierung als Bestandteil der deutschen Berufsbildungsexportinitiative. Ab 2016 soll erstmalig in Brasilien der duale Ausbildungsgang Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik nach dem deutschen dualen Berufsbildungsstandard angeboten werden. Nach Abschluss der Aufbauphase erfolgt die Finanzierung selbsttragend aus der Erbringung marktorientierter Dienstleistungen. Die Hauptaufgabe der Deutsch-Brasilianischen Industrie- und Handelskammer São Paulo (AHK São Paulo) besteht darin, deutsche Unternehmen bei ihrem Markteintritt in Brasilien zu unterstützen sowie die Interessen ihrer über 800 Mitgliedsfirmen zu wahren. Mit exklusiven Informationen und Geschäftskontakten ist die AHK São Paulo pro Jahr für rund 2.000 deutsche kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) die erste Anlaufstelle bei der Aufnahme von neuen Aktivitäten in Brasilien. Sie ist eine der größten bilateralen Kammern in weltweiten AHK-Netz. Vor dem Hintergrund zunehmender technologischer Anforderungen steht Brasilien genauso wie die Bundesrepublik Deutschland vor großen Herausforderungen im Bildungsbereich. Neben dem Technologievorsprung ist die berufliche Qualifikation ihrer Mitarbeiter ein entscheidender Faktor für den Markterfolg deutscher Unternehmen gerade auch im Ausland. Bei den rund 1.400 in Brasilien ansässigen deutschen Unternehmen, die ca. 10% des brasilianischen industriellen Bruttoinlandsprodukts erwirtschaften, wird der Bedarf nach qualifizierten Arbeitskräften immer größer. Die Firmen wenden sich daher zunehmend an die AHK São Paulo mit der Bitte, sie bei der Einführung der dualen Berufsausbildung nach deutschem Standard zu unterstützen. Der DIHK hat in Zusammenarbeit mit dem BMBF auf diesen weltweiten Bedarf durch das VetNet-Projekt reagiert, durch das an 11 Standorten weltweit deutsche duale Berufsbildung gefördert wird. In diesem Zusammenhang hat die AHK São Paulo in Zusammenarbeit mit dem renommierten Kunststoff-Institut Lüdenscheid ein besonderes Zusatzprojekt in einem der wichtigsten Sektoren entwickelt: Die Gründung des „Deutsch-Brasilianischen Kunststoffinstituts” in São Paulo. Nach der zweijährigen Aufbauphase soll für Auszubildende deutscher Unternehmen ein dreijähriger Ausbildungsgang zum Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik angeboten werden. Das Projekt ist dahingehend gestaltet, dass das Institut sich mit den Ausbildungsgängen ab 2016 selbst finanziert. 11 Statistiken Überblick: Die aktuelle wirtschaftliche Lage Brasiliens und allgemeine Herausforderungen Zusammenfassung der wirtschaftlichen Lage Brasilien hat sich mit einem Bruttoinlandsprodukt (BIP) i.H.v. 2.435 Mrd. US$ (Vergleichswert Deutschland (3.642 Mrd. US$) fest unter den führenden Weltwirtschaften positioniert. Allerdings deutet das BIP pro Einwohner mit 11.122 US$ (Vergleichswert Deutschland 44.509 US$) noch auf einen erheblichen Nachholbedarf hin. BIP Ranking 2013 BIP Ranking 2030F United States China 16.803 9.264 China 27.000 23.500 United States Japan 4.909 India 7.100 Germany 3.642 Japan 5.500 France 2.736 Brazil 4.550 United Kingdom 2.536 Russia 4.400 Brazil 2.435 Germany 4.200 Russia 2.130 United Kingdom 4.100 Italy 2.071 France 3.900 India 1.871 Mexico 3.000 Ranking nach nationalem BIP (2013-2030 in Mrd. USD) Steigende Löhne sowie umfassende Sozialförderprogramme (z.B. Bolsa Família mit über 50 Mio. begünstigten Bürgern) haben in den letzten 10 Jahren zu einer deutlichen Verbesserung der Wohlstandsverteilung im Lande und zur Entstehung einer neuen Mittelklasse (heute mehr als 50% der Bevölkerung) geführt. Nach einer sehr positiven Konjunkturentwicklung 2003-2011, begünstigt durch starken Konsum der aufstrebenden neuen Mittelschicht sowie der weltweit großen Rohstoffnachfrage, blieb das 12 Statistiken Wirtschaftwachstum in den vergangenen zwei Jahren mit 1,5% p.a. deutlich unter den Erwartungen. Für 2014 und die nächsten Jahre wird ein geringes Wachstum deutlich unterhalb der Potenziale des Landes erwartet. 7,6% Inflationsrate BIP Wachstum 6,5% 5,9% 5,1% 5,8% 4,3% 5,9% 5,9% 6,0% 5,8% 5,9% 3,2% 2,7% 1,8% 5,3% 3,1% 3,1% 2,5% 0,9% 0,3% 2008 2,3% 5,3% 2010 2012 2014 2016 2018 Zeitverlauf makroökonomischer Daten (2008-2018 in %) Die Inflation hat sich nach einem äußerst positiven Verlauf zwischen 2006 und 2010 (Durchschnitt: 4,7%) wieder mit 6% p.a. zurückgemeldet, getrieben durch die sehr starke Aufwertung der Landeswährung Real. Zugleich verharrt die Arbeitslosigkeit mit 7% weiterhin auf niedrigem Niveau. Es fehlt insbesondere an qualifizierten Arbeitskräften in nahezu allen Industriebereichen. Die Handelsbilanz lag 2013 bei einem Defizit von 8 Mrd. US$ durch starke Fokussierung auf Commodities (bis zu 50% Anteil am Exportvolumen in den vergangenen Jahren). Güter mit industrieller Wertschöpfung werden nur bedingt außerhalb des Mercosul exportiert (siehe volkswirtschaftliche Herausforderungen). Die Abwertung der Landeswährung seit Mitte 2013 sorgt jedoch für einen aktuell leichten Wiederanstieg beim Export von Industriegütern. Volkswirtschaftliche Herausforderungen Um an das wirtschaftliche Wachstum der letzten Dekade anzuschließen, muss Brasilien wesentliche Herausforderungen angehen, wie beispielsweise: 1. Mangelnde internationale Wettbewerbsfähigkeit, bedingt u.a. durch zu hohe Steuerbelastung der Wirtschaft, Zusatzbelastungen durch Bürokratie, (überbewertete) Währungsparität, starres Arbeitsrecht und hohe relative Faktorkosten (z.B.: Stahlpreise, Logistik etc.). 13 Statistiken 2. Zu geringe Produktivitätszuwächse, bedingt u.a. durch gravierende Defizite bei Aus- und Weiterbildung. 3. Geringe Investitionstätigkeit, bedingt u.a. durch regulatorische/institutionelle Unsicherheiten. 4. Noch immer bedeutende Engpässe bei der Infrastruktur: Energie (Preise/Verfügbarkeit) und beim Transport (Straße, Schiene, Häfen). 5. Stagnierende ausländische Direktinvestitionen, bedingt u.a. durch mangelnde Exportfähigkeit. 6. Zu geringe Sparquote bei steigender Verschuldung der privaten Haushalte. 7. Hohe Staatsverschuldung, steigendes Haushaltsdefizit und ineffiziente Ausgabepolitik. Die genannten beispielshaften Herausforderungen müssen nachhaltig und langfristig angegangen werden, um die globale Wettbewerbsfähigkeit und die weitere Entwicklung des Landes und der Wirtschaft zu sichern. Beitrag der deutschen Industrie zur weiteren Entwicklung Andere 25,2 Kfz 36,7 Finanzen 6,8 Maschinenbau 12,4 Chemie 18,9 Deutsche Direktinvestitionen nach Branche [% Bestand] 14 Statistiken Bereits 1895 eröffnete Siemens als erstes deutsches Großunternehmen eine Niederlassung in Brasilien seitdem konnten sich viele weitere deutsche Unternehmen in den vergangenen Jahrzehnten erfolgreich in Brasilien positionieren. Insgesamt haben sich heute über 1.400 deutsche Firmen am Standort Brasilien angesiedelt, allein 900 davon mit einer Präsenz in São Paulo, dem Zentrum der brasilianischen Wirtschaft. Mit 250.000 Beschäftigten und einem Anteil von 10% am industriellen BIP Brasiliens sind deutsche Unternehmen wichtige Stützen der lokalen Wirtschaft. Nicht zuletzt dank hoher Ausbildungs-, Sicherheitsund Sozialstandards genießen deutsche Unternehmen landesweit auch als Arbeitgeber ein exzellentes Image. Das Bekenntnis zum Standort Brasilien äußert sich in langfristigen Investments mit einem jährlichen Gesamtwert von 1,5 Mrd. Euro. Deutschland ist heute der drittgrößte ausländische Investor, mit Schwerpunkten in den Bereichen Chemie, Automobilindustrie und Maschinenbau (2/3 der deutschen Gesamtinvestitionen). Zahlreiche große deutsche Unternehmen wie Volkswagen BASF, MAN, Siemens, Audi, BMW und Daimler setzen derzeit Groβinvestitionen in Brasilien um. Das Wachstum in Brasilien stimuliert spürbar auch die Wirtschaft in Deutschland – die Nachfrage nach importierten Industrieprodukten aus Deutschland liegt inzwischen bei gut 10 Mrd. EUR pro Jahr. Deutsche Firmen sehen weiterhin langfristig gute Perspektiven in Brasilien, wie die über 250 Neuansiedlungen deutscher Firmen in den vergangenen vier Jahren unterstreichen – unter ihnen bekannte Namen wie Bertelsmann, E.ON und Airbus. Brasilianer wiederum sehen das Know-how deutscher Firmen, etwa im Technologiebereich, als wichtigen Beitrag, um die Modernisierung der brasilianischen Wirtschaft voranzutreiben. Durch den kontinuierlichen Ausbau der wirtschaftlichen, technologischen und politischen Beziehungen wird auch zukünftig die deutsch-brasilianische Erfolgsgeschichte fortgesetzt. Autor: Stephan Keese/Thomas Kunze Quellen: Roland Berger Strategy Consultants 15 Editorial Brasil e Alemanha possuem uma estreita e próspera parceria econômica. Isso se deve, entre outros fatores, ao crescimento estável bilateral do intercâmbio comercial. Assim, o volume movimentado com o comércio exterior dobrou desde 2006, ultrapassando os 21 bilhões de dólares em 2013. O Brasil é o mais importante parceiro comercial da Alemanha na América do Sul e um significativo mercado produtor. Mais de 1.400 empresas alemãs estão baseadas no Brasil, parte delas há mais de 100 anos. Elas são responsáveis por cerca de 10% do PIB industrial brasileiro e empregam juntas em torno de 250 mil funcionários. A relação especial entre ambos os países ficou ainda mais evidente ao final da Temporada da Alemanha no Brasil 2013 – 2014. A partir dos mais de mil eventos nas áreas de cultura, economia, ciências, entre outras, jovens brasileiros puderam conhecer melhor uma Alemanha moderna. Os últimos doze meses foram um sucesso para as empresas que participaram e financiaram a iniciativa. No total, os investimentos das empresas alemãs ultrapassaram os 6 milhões de euros durante a Temporada. Com o objetivo de contribuir para o desenvolvimento das relações de negócios entre Brasil e Alemanha, algumas empresas associadas à Câmara de Comércio e Indústria Brasil-Alemanha de São Paulo foram selecionadas para desenvolver propostas para o país, as quais gostaríamos de apresentar nas páginas a seguir. Com este trabalho, temos orgulho em poder contribuir para a melhoria do ambiente de negócios entre os dois países. Thomas Schmall Presidente da Câmara Brasil-Alemanha de São Paulo Propostas Síntese das Propostas Construtivas: 01 02 Volkswagen - Thomas Schmall - Para aumentar a competitividade, os custos logísticos devem ser reduzidos, inclusive por meio da reformulação da “Lei do Motorista”. Mercedes-Benz - Philipp Schiemer - Reduzir a carga tributária e as exigências regulatórias do governo para o desenvolvimento de tecnologias inovadoras (por exemplo, a legislação sobre radar de distância e tarifas para veículos e tecnologias híbridas). 03 Henkel - Antônio do Vale - Introdução de normas e regulamentações (de acordo com os padrões da 04 BASF - Ralph Schweens - Melhoria do cenário para a produção local de produtos para a proteção de União Europeia) para reforçar a proteção dos consumidores e a segurança alimentar em embalagens. cultivos. Simplificar os procedimentos de licenciamento para a introdução de novos produtos. 05 encurtadas). 06 pelo Commerzbank no Brasil. 07 08 Bosch - Besaliel Botelho - Introdução legal de jornadas de trabalho flexíveis (incluindo jornadas Commerzbank - Reinhard Riegel - Suporte para a rápida concessão da licença bancária solicitada Haver & Boecker - Dr. Reinhold Festge - Facilidade de emissão de vistos para os trabalhos de curto prazo de especialistas tanto da Alemanha para o Brasil quanto do Brasil para a Alemanha. Siemens - Paulo Stark - Desenvolvimento de um estudo para o desenvolvimento do transporte de carga ferroviário. 09 Lufthansa - Gabriel Leupold - Fechamento de um acordo de dupla tributação entre Brasil e Alema- 10 AHK São Paulo - Thomas Timm - Promoção do sistema alemão dual de ensino profissionalizante no Brasil por meio da abertura do “Instituto de Plástico Brasil-Alemanha” e introdução do curso de formação de três anos em “Processos mecânicos para técnicas mecânicas em plástico e borracha”. nha para o transporte aéreo. Volkswagen Thomas Schmall Presidente Volkswagen do Brasil Situação Atual do Setor Proposta Desafios Setor: Automobilístico Início das atividades no Brasil: 1953 Nº de Funcionários: cerca de 22.000 2 • Altíssimos custos de logística especialmente na distribuição de automóveis, devido aos seguintes pontos: - Oligopólio de mercado e competitividade insuficiente dos prestadores de serviços logísticos existentes. - Pouca transparência na estrutura industrial desses players logísticos com forte sindicalização e grande suporte político. - Infraestrutura insuficiente e de alto custo. • Aprovação da „Lei do Motorista“ em 2013 levou a uma notável escalada dos custos em mais de 15% sem trazer benefícios reais por conta da fiscalização insuficiente. • Para aumentar a competitividade da indústria automobilística brasileira, os custos de logística precisam ser reduzidos: - Encargos adicionais para a indústria a partir da „Lei do Motorista“ devem ser compensados por meio de benefícios fiscais. - O Governo deve implementar incentivos para o aumento da competitividade. • Quarto maior mercado do mundo, mas com estagnação momentânea devido à falta de confiança do consumidor e das políticas restritivas de crédito adotadas pelos bancos. • Baixo volume de exportações focadas no Mercosul devido aos altos custos de produção. • Apesar das significativas medidas protecionistas (entre elas impostos de importação), o setor não gera margens suficientes. • O recém-lançado Inovar-Auto deve conseguir estimular a inovação e a eficiência. • Altos custos de logística (especialmente para automóveis) devido à falta de concorrência, legislação onerosa e infraestrutura deficitária. • Veículos leves: responsável por mais de 20% da produção local, a Volkswagen é líder no mercado brasileiro. Novas oportunidades de crescimento para montadoras de veículos de luxo. Mercedes-Benz Philipp Schiemer Presidente da Mercedes-Benz do Brasil Situação Atual do Setor Proposta Desafios Setor: Automobilístico Início das atividades no Brasil: 1956 Nº de Funcionários: 12.400 • Em um mundo onde os países cada vez mais se unem em blocos de livre comércio (como por exemplo a Aliança do Pacifico, TPP e TTIP), o Brasil fica restrito ao Mercosul, limitando seu potencial de crescimento perante outros países emergentes (BRICs). • O acesso a novas tecnologias de baixo volume e altos custos é comprometida devido à legislação e aos impostos, o que impede o país de se tornar uma base de exportações de veículos a nível global. • Implementar livre comércio entre União Europeia / Alemanha e Brasil, incrementando o fluxo de comércio entre os blocos/ países. • Reduzir a carga tributária e as exigências regulatórias do governo para o desenvolvimento de tecnologias inovadoras (por exemplo, a legislação sobre radar de distância e tarifas para veículos e tecnologias híbridas). • Simplificação da burocracia, tanto para o comércio exterior quanto para o mercado interno, negociações para reduzir custos para o financiamento, investimento em infraestrutura e redução dos custos de logística. • Forte crescimento do setor nos últimos anos, atualmente enfraquecido pela incerteza nos setores compradores e mudanças no financiamento. • Grande importância da produção brasileira para exportação na pauta comercial com a América do Sul, mas com crescente concorrência (sobretudo da Ásia) nos mercados-alvo. • Difícil competitividade devido aos altos custos de matéria-prima, ao aumento dos custos trabalhistas por falta de produtividade e à carga tributária desproporcional. • Necessidade de melhoria na competitividade e abertura de mais mercados para apoio e sustentação da indústria nacional. • Caminhões: juntas, as montadoras alemãs MAN e Mercedes-Benz são responsáveis por cerca de 55% da produção de caminhões no Brasil. 3 Henkel Antônio do Vale Vice-Presidente Adesivos América Latina Sul Desafios • Aceleração na implementação de condições legais pendentes, que por sua vez permitem o uso de adesivos inovadores à base de matérias-primas locais e renováveis que também tornam possíveis e promovem esses setores econômicos no Brasil. Situação Atual do Setor • Demora na introdução de normas e regulamentações (de acordo com os padrões da União Europeia) para aumentar a proteção dos consumidores e a segurança alimentar das embalagens. • Incentivos de inovação pouco claros no aumento da eficiência da geração de energia renovável. Proposta Setor: Químico Início das atividades no Brasil: 1955 Nº de Funcionários: 990 4 • Crescimento de dois dígitos na maioria dos segmentos, beneficiando-se da nova e emergente Classe C e também do envelhecimento da população. Por exemplo: segundo maior mercado de cosméticos do mundo, com 10% do consumo global. • Maior mercado agropecuário do mundo e motor do crescimento futuro. Metade do crescimento global até 2020 deverá partir do Brasil; BASF e Bayer se posicionam como lideranças locais. • Altas tarifas de importação sobre ingredientes químicos e químicos especiais, apesar da limitada produção local barrando o crescimento. • Custos de transporte são crescentes desafios. Longas distâncias até a região norte, em franco crescimento, são desvantagens na concorrência com as importações. • Escassez de trabalhadores qualificados na agroindústria. Quase 60% das vagas disponíveis não podem ser preenchidas por falta de mão de obra especializada. • Indústria Química – Bens de Consumo: empresas alemãs estão fortemente posicionadas e aproveitam o crescimento do consumo sustentável. BASF Ralph Schweens Presidente América do Sul Situação Atual do Setor Proposta Desafios Setor: Químico Início das atividades no Brasil: 1911 Nº de Funcionários: 4.413 • Melhorar as condições gerais para a produção local de defensivos agrícolas. • Facilitar o processo de aprovação de novos produtos no Brasil, visando maior produção local e exportação (registro de exportação) como também o registro de pequenos ajustes e melhorias de formulação (“minor changes”) que hoje são considerados um novo registro. Com a situação regulatória atual, principalmente as empresas alemãs não investem no Brasil como base de produção devido à morosidade e alta complexidade. • Revisão da regulação de defensivos agrícolas visando agilidade no processo de aprovação, com o devido rigor científico visando acelerar o acesso a inovações e atrair investimentos da indústria para criação de uma plataforma de síntese, produção local e exportação. • Custos de energia e matéria-prima como importante desafio. A Petrobras praticamente possui monopólio regional, deteriorando a competitividade frente à Ásia e aos Estados Unidos, sobretudo em relação à descoberta de gás de xisto. O custo do gás natural nos EUA é de cerca de US$ 3/mmBTU – no Brasil, essa mesma quantia cobre apenas os custos de transporte. • BASF com o maior investimento privado da indústria – mais de 500 milhões de euros em ácido acrílico e polímeros de superabsorção na Bahia (os investimentos totais do setor por ano somam cerca de 3 bilhões de euros). • Falta de financiamento público em comparação com outros países, como por exemplo as plantas-piloto (fase entre o laboratório e a produção industrial). • Falta de incentivos em, por exemplo, tributação, máquinas e serviços técnicos. • Indústria Química de Base: empresas alemãs estão fortemente posicionadas, mas ainda com oportunidades e também desafios no mercado de matéria-prima. 5 Bosch Besaliel Botelho Presidente Robert Bosch América Latina Situação Atual do Setor Proposta Desafios Setor: Eletroeletrônico/ Automobilístico Início das atividades no Brasil: 1954 Nº de Funcionários: 8.900 6 • A indústria de autopeças possui grande demanda de mão de obra qualificada, mas, por outro lado, atua em um mercado cíclico com muitas alterações de conjuntura. As atuais possibilidades legais na retenção de funcionários não são suficientes em tempos de crises para evitar demissões (faltam modelos para jornadas encurtadas). • Empresas e trabalhadores sofrem com demissões, que causam custos adicionais às empresas (demissão, recontratação, treinamento) e ao Governo (seguro desemprego). • Perda de know how nas empresas e aumento do desemprego na sociedade. • Implantação de um “Modelo de Proteção ao Emprego” baseado no conceito do “Kurzarbeit” alemão, que possibilita, em tempos de crise, redução de jornada e salário por tempo determinado. Empresa paga tempo trabalhado, governo remunera parcialmente tempo não trabalhado e evita o seguro desemprego. • Benefícios incluem a manutenção de empregos, aumento de competitividade da indústria e redução de custos. • O declínio nas vendas de carros torna as condições de mercado para a indústria de autopeças mais difícil. • Capacidade de produção local focada nos clientes do Brasil e da Argentina, além de baixa capacidade de exportação devido à falta de competitividade brasileira. • Alta pressão de custos devido à matéria-prima, ao aumento dos custos trabalhistas por falta de produtividade e à carga tributária desproporcional, bem como dependência da taxa de câmbio nos produtos importados. • Estrutura incipiente ou inexistente de subfornecedores de diferentes componentes, especialmente daqueles inovadores e com alta tecnologia aplicada. • Alta carga tributária para componentes importados, incluindo aqueles não disponíveis localmente • Autopeças: a maioria dos fornecedores de renome estabelecidos no mercado internacional estão presentes no Brasil. Oportunidades para a entrada de pequenas e médias empresas alemãs. Commerzbank Reinhard Riegel Senior Representative Situação Atual do Setor Proposta Desafios Setor: Financeiro Início das atividades no Brasil: 1962 Nº de Funcionários: 5 • O Commerzbank solicitou uma permissão bancária para apoiar pequenas e médias empresas alemãs no mercado brasileiro. • As eleições presidenciais brasileiras em outubro de 2014 indicam que a sanção no 4º trimestre deste ano não seria vantajosa. • Neste sentido, qualquer apoio para acelerar a concessão da aprovação presidencial é bem-vindo. • Seria de grande valia se a Sra. Merkel alertasse a Sr. Dilma Rousseff sobre essa atual solicitação de licença do Commerzbank AG e apoiasse a divulgação da sanção presidencial ainda neste ano. • Forte concentração (com 75% dos ativos totais em 5 instituições). • Baixo potencial de crescimento de crédito devido ao alto endividamento das pessoas físicas (até 45% da renda anual). • Redução dos spreads bancários (e necessidade de programas de eficiências operacionais) na sequência da queda de taxas de juros liderada pelos bancos públicos. • Apesar do aumento de nível de bancarização, ainda há uso de meios de pagamento em papel e necessidade de amplas redes físicas para bancos de varejo. • Processo de obtenção de licença bancária muito burocrático (necessidade de aprovação presidencial), muito poucos entrantes estrangeiros. • Bancos: instituições alemãs possuem hoje atuação bem desenvolvida sobretudo em nichos de mercado (financiamento de veículos, investment banking). 7 Haver & Boecker Dr. Reinhold Festge Sócio proprietário da Haver & Boecker e Presidente da VDMA Situação Atual do Setor Proposta Desafios Setor: Máquinas Início das atividades no Brasil: 1974 Nº de Funcionários: 130 8 • O setor alemão de máquinas e equipamentos é principalmente formado por pequenas e médias empresas. Seus clientes esperam por um rápido tempo de resposta na solução de problemas. Portanto, é importante que não haja obstáculos na concessão de vistos de trabalho temporário no país de destino para os profissionais. • Facilitar a emissão de vistos para os trabalhos de curto prazo de especialistas tanto da Alemanha para o Brasil quanto do Brasil para a Alemanha. • Apesar de ligeiro crescimento da demanda, perda contínua da participação da indústria nacional (cota de mercado: 25%) e crescentes importações (sobretudo da China). • Forte queda no nível da carteira de pedidos atuais devido aos atrasos no Pré-Sal e PAC-2. • Viabilidade da produção nacional hoje dependente de incentivos governamentais (Finame, impostos de importação). • Competitividade da indústria nacional seriamente afetada por aumentos de custos nitidamente superiores aos aumentos de preços. • Baixa produtividade também causada por falta de quadros qualificados. • Máquinas e equipamentos: renomadas empresas alemãs estão há muitos anos no Brasil. Ainda há muitas oportunidades para pequenas e médias empresas no país. Siemens Paulo Stark CEO Transporte de carga sobre trilhos por meio de tecnologia eficiente de transporte ferroviário. Infraestrutura precária (custo Brasil). Pacote de concessão de infraestrutura. Maior abertura para o setor privado. Novos trechos ferroviários (10 mil km: 91 bilhões de reais). Proposta • • • • • Parceria entre o Brasil e a Alemanha para o desenvolvimento de um estudo sobre o transporte de carga ferroviário brasileiro. O estudo resultaria na recomendação do uso de novas tecnologias eficientes para a otimização do transporte de carga. Empresas como a Siemens poderiam apoiar o estudo fornecendo conteúdo técnico. Situação Atual do Setor Desafios Setor: Infraestrutura/ Eletroeletrônico Início das atividades no Brasil: 1905 Nº de Funcionários: 7.910 • Grande potencial de crescimento devido às necessidades importantes de modernização e expansão dos principais vetores de infraestrutura: energia, saneamento e logística (rodoviária, ferrovíária, aérea e naval). • Apesar de avanços significativos, ainda há muitas incertezas na aplicação dos marcos regulatórios (entre outros, Saneamento, Portos e Ferrovias). • Forte presença de empresas estrangeiras nos leilões recentes de concessões (sobretudo de transmissão de energia e rodovias). • Até aqui baixa participação de empresas alemãs em projetos de infraestrutura brasileira – apesar das grandes competências (sobretudo em energias renováveis e reaproveitameto de resíduos). • Infraestrutura: Com raras exceções, empresas alemãs tiveram pouca presença e participação em infraestruturas no Brasil (sobretudo, em saneamento e energia). 9 Lufthansa Gabriel Leupold Diretor Geral para América Latina e Caribe 10 Proposta Existe desde 2005 um acordo entre a Alemanha e o Brasil que isenta de impostos a renda no transporte aéreo internacional (acordo bilateral). Após uma auditória fiscal no início de 2013 foi apontado para a LH que no parecer jurídico vigente do Brasil, ao contrário da expressão “isenção de renda”, essa deve estar sujeita a uma “contribuição social”. (Abreviação no Brasil: CSLL: Contribuição Social sobre o Lucro Líquido). Desta forma a proteção da LH pelas normas vigentes de isenção não seria mais possível. Isso colocaria em perigo tanto a situação econômica da operação da LH, assim como a existência de tal conexão. A Lufthansa apoia a solução favorecida proposta pelo Ministério das Finanças alemão: conclusão de acordo de dupla tributação específica para o setor de transporte aéreo. Esse acordo deveria ser fechado pelo lado brasileiro com o Ministério das Finanças alemão e suas aplicabilidades retrocedidas até o ano de 2008. Situação Atual do Setor Desafios Setor: Logística/ Transporte Início das atividades no Brasil: 1956 Nº de Funcionários: 200 • A demanda no setor de transportes tem crescido acentuadamente nos últimos anos com um acompanhamento retardado da oferta de infraestruturas (principalmente nos setores rodoviário e de aviação). • O investimento na infraestrutura de transporte tem sido menor que o esperado, representando, na última década, menos de 1% do PIB nacional. • Será necessário, nos próximos anos, um investimento mais balanceado entre setor público e setor privado de forma a potencializar o crescimento da infraestrutura e assim fomentar o desenvolvimento dos transportes. • Existem também obstáculos ligados ao desenvolvimento dos recursos humanos para novas operações e um custo associado à substituição da frota existente (especialmente a rodoviária). • Transporte Aéreo e Logística: mesmo com a presença de renomadas empresas alemãs, a participação de mercado dessas companhias no transporte rodoviário, ferroviário e fluvial/marítimo ainda é pequeno. AHK São Paulo Thomas Timm Vice-Presidente Executivo Situação Atual do Setor Proposta Setor: Câmara de Comércio e Indústria Brasil-Alemanha Início das atividades no Brasil: 1916 Nº de Funcionários: 150 Implementação do “Instituto Brasil-Alemanha do Plástico” em São Paulo com a ajuda de um financiamento inicial por um período de dois anos do Ministério Federal Alemão de Educação e Pesquisa (BMBF) como parte da Iniciativa Alemã para Exportação de Qualificação Profissional. Pela primeira vez no Brasil será oferecido a partir de 2016 o curso de Técnico de Processamento Plástico e Borracha, certificado de acordo com o padrão alemão de qualificação dual. Após conclusão da fase inicial o financiamento das atividades do instituto será baseado exclusivamente na prestação de serviços de mercado. A principal tarefa da Câmara de Comércio e Indústria Brasil-Alemanha (AHK São Paulo) – além de defender os interesses das suas mais de 800 empresas associadas - é a ajuda às empresas alemãs na sua entrada no mercado brasileiro. Anualmente a AHK São Paulo é o primeiro contato no Brasil para cerca de duas mil pequenas e médias empresas (PMEs) através de informações privilegiadas e contatos exclusivos com empresas brasileiras. Ela é uma das maiores câmaras da rede mundial alemã de câmaras bilaterais. Perante os crescentes desenvolvimentos tecnológicos, o Brasil, da mesma forma que a Alemanha, se defronta com grandes desafios na área da educação. Neste contexto, a qualificação profissional dos seus colaboradores – além da sua tecnologia – é um dos fatores decisivos para o sucesso das empresas alemãs, principalmente no exterior. Entre as cerca de 1.400 empresas alemãs sediadas no Brasil, que geram aproximadamente 10% do PIB industrial brasileiro, a demanda de mão de obra mais qualificada é cada vez maior. Portanto, as empresas solicitam da AHK São Paulo um apoio na introdução de cursos profissionalizantes certificados de acordo com o padrão alemão de educação profissional dual. O DIHK – o órgão central de todas as câmaras bilaterais alemãs – atendeu a essa demanda mundial em conjunto com o Ministério Federal Alemão de Educação e Pesquisa através do projeto VetNet, que promove a introdução do sistema dual em 11 países. Nesse contexto, a AHK São Paulo desenvolveu, em parceria com o renomado Instituto de Plástico de Lüdenscheid, um projeto especial adicional para um dos setores mais importantes: a fundação do “Instituto de Plástico Brasil-Alemanha”. Após uma fase inicial de dois anos, será oferecido inicialmente para treinandos de empresas alemãs, o curso de Técnico de Processamento de Plásticos e Borrachas, com duração de três anos. O projeto é desenhado de tal forma que o instituto se autofinanciará através dos seus cursos a partir de 2016. 11 Estatística Síntese da situação econômica e desafios gerais no Brasil Síntese da economia O Brasil conseguiu se estabelecer como uma liderança mundial alcançando um PIB na ordem de 2,435 bilhões de dólares (a Alemanha, em comparação, possui PIB de 3,642 bilhões de dólares). Apesar disso, o PIB per capita brasileiro de apenas 11.122 dólares possui considerável potencial de desenvolvimento (em comparação com a Alemanha, por exemplo, cujo valor é de 44.509 dólares). Ranking do PIB - 2013 United States China Ranking PIB 2030 - Estimativa 16.803 9.264 China 27.000 23.500 United States Japan 4.909 India 7.100 Germany 3.642 Japan 5.500 France 2.736 Brazil 4.550 United Kingdom 2.536 Russia 4.400 Brazil 2.435 Germany 4.200 Russia 2.130 United Kingdom 4.100 Italy 2.071 France 3.900 India 1.871 Mexico 3.000 Ranking de PIBs nacionais (2013 – 2030 – em bilhões de dólares) Salários crescentes e também abrangentes programas de assistência social (por exemplo, Bolsa Família, com mais de 50 milhões de cidadãos atendidos) promoveram uma notável melhora na distribuição de renda no país e a formação da nova Classe C (hoje, representada por mais de 50% da população brasileira). Depois de um período muito positivo de desenvolvimento, entre 2003 e 2011, favorecido pelo forte incremento do consumo da nova e emergente Classe C bem como a escalada de preços da matéria-prima 12 Estatística no mercado internacional, o crescimento econômico permaneceu em 1,5% por ano nos últimos dois anos, claramente abaixo da expectativa. Para 2014 e os próximos anos, é esperado um crescimento abaixo do potencial do país. 7,6% 6,5% Inflação Acumulada Evolução do PIB 5,9% 5,1% 5,8% 4,3% 5,9% 5,9% 6,0% 5,8% 5,9% 3,2% 2,7% 1,8% 5,3% 3,1% 3,1% 2,5% 0,9% 0,3% 2008 2,3% 5,3% 2010 2012 2014 2016 2018 Evolução de dados macroeconômicos (2008 – 2018, em %) Depois de um período extremamente positivo, entre 2006 e 2010, a inflação passou de uma média de 4,7% a 6% ao ano, guiada pela forte desvalorização do Real. Ao mesmo tempo, os 7% da taxa de desemprego permanecem em um nível considerado baixo. Há falta principalmente de mão de obra qualificada em praticamente todas as indústrias. A balança comercial fechou em 2013 com um déficit de 8 bilhões de dólares, principalmente em função das commodities (até 50% do volume exportado no ano passado). Bens industriais com valor agregado foram exportados praticamente apenas para o Mercosul (ver seção “Desafios da economia popular“). No entanto, a desvalorização do Real desde meados de 2013 promove atualmente uma leve retomada das exportações de bens da indústria de transformação. Desafios da economia popular Para retomar o crescimento econômico da última década, o Brasil precisa vencer alguns desafios essenciais, tais como: 1. Escassez de competitividade internacional condicionada, entre outros fatores, pela alta carga fiscal da economia, pelos encargos adicionais devidos à burocracia, supervalorizada paridade monetária, rígidos direitos trabalhistas e o alto custo fator (por exemplo: preço do aço, da logística, etc.). 13 Estatística 2. Baixos ganhos de produtividade condicionados, entre outros fatores, ao sério déficit de escolaridade e formação técnica. 3. Baixos investimentos condicionados, entre outros fatores, a incertezas regulatórias e institucionais. 4. Presença de gargalos na infraestrutura: energia (preço, disponibilidade) e transporte (rodoviário, ferroviário e portos). 5. Estagnação dos investimentos diretos estrangeiros condicionados, entre outros fatores, pela escassez de capacidade de exportação. 6. Baixo volume de poupança e um crescente endividamento das famílias inibem o crescimento do consumo. 7. Dívida pública elevada, crescentes déficits orçamentários e uma ineficiente política de gastos. Os desafios exemplificados precisam ser resolvidos de maneira sustentável a longo prazo para garantir uma competitividade global e o desenvolvimento da economia do país. Contribuição do empresariado alemão para a continuação do desenvolvimento Outros 25,2 Setor Automobilístico 36,7 Setor Financeiro 6,8 Construção de Máquinas 12,4 Investimento Direto Alemão por setor (%) 14 Química 18,9 Estatística Já em 1895, a Siemens foi a primeira grande empresa alemã a atuar no Brasil. Desde então e nas últimas décadas, muitas outras companhias compatriotas puderam se posicionar com sucesso no país. No total, mais de 1400 empresas alemãs se estabeleceram no Brasil, 900 das quais em São Paulo, centro da economia brasileira. Com 250 mil funcionários e uma participação de 10% no PIB industrial brasileiro, as empresas alemãs contribuem de forma importante na economia local. Graças a um alto padrão de formação técnica, segurança no trabalho e compromisso social, essas companhias gozam de grande prestígio como empresas empregadoras por todo o Brasil. O compromisso com o mercado brasileiro é expresso nos investimentos de longo prazo na ordem de 1,5 bilhão de euros anuais. A Alemanha é hoje o terceiro maior investidor estrangeiro, com destaque para as indústrias automotiva, química e de máquinas e equipamentos (juntas, responsáveis por 2/3 dos investimentos alemães). Entre os investimentos bilionários, a Volkswagen segue na ponta, seguida por BASF, MAN e Siemens. Audi, BMW e Daimler também se destacam com volumes de investimentos na ordem de 150 a 500 milhões de euros para os próximos anos. O crescimento do Brasil estimula também a economia alemã. A demanda por importação de produtos industrializados da Alemanha é de cerca de 10 bilhões de euros por ano. As empresas alemãs enxergam perspectivas únicas no longo prazo no Brasil, como as mais de 250 novas empresas entrantes no mercado nacional nos últimos quatro anos – entre elas algumas bem conhecidas como Bertelsmann, E.ON e Airbus. Os brasileiros voltam a encarar o know how das companhias alemãs, como no setor de tecnologia, como uma grande contribuição para o avanço e a modernização da economia no país. É de interesse de ambos os lados poder intensificar a balança comercial e fortalecer o trabalho em conjunto nos campos da economia, política e pesquisa como contribuição para a continuação da história de sucesso entre Brasil e Alemanha. Autor: Stephan Keese/Thomas Kunze Fonte: Roland Berger Strategy Consultants 15