Nelles
Travel Tips®
Lissabon
Belém
xx
Alfama (S. 5): Das historische
Maurenviertel mit seinen verwinkelten
Gassen blieb vom Erdbeben 1755 weitgehend verschont.
xx
Eléctrico 28 (S. 5 und 11) Ein authentisches Erlebnis ist die Fahrt mit
der historischen Straßenbahn Nr. 28,
auf der man die wichtigsten Sehenswürdigkeiten passiert.
xx
Chiado (S. 7): Das traditionelle
Literaten- und Künstlerviertel lädt zum
Bummeln und Stöbern ein.
xx
Bairro Alto (S. 8): Die Oberstadt
ist vor allem nachts interessant, wenn in
den Bars Hochbetrieb herrscht.
xx
Aussicht vom xSantuário de
Cristo Rei (S. 10): Von dem Christusmonument auf einem 82 m hohen Sockel bietet sich die schönste Aussicht
auf das Stadtzentrum und den Tejo.
xx
Museu Nacional de Arte Antiga
(S. 10): Das Museum in einem Palast
des 17. Jh. bietet einen Querschnitt der
europäischen Malerei von Hieronymus
Bosch bis Velazquez.
xx
Museu de Calouste Gulbenkian (S. 11): Außergewöhnliche Kunstsammlung, die Erlesenes aus Orient
und Okzident, von der Antike bis zur
Neuzeit zeigt.
xx
Museu Nacional de Azulejo (S.
11): Portugals weltberühmte Fliesenkunst wird im früheren Kloster Madre
de Deus präsentiert.
xx
Oceaná­
rio de Lisboa (S. 12):
Eines der größten und vielseitigsten
Aquarien der Welt im xParque das
Nações, der anlässlich der EXPO 1998
entstand und zahlreiche gelungene Beispiele moderner Architektur bietet.
xx
Gartenanlagen des xPalácio dos
Marqueses de Fronteira (S. 13): Einer
der schönsten europäischen Gärten vor
der Kulisse eines Renaissance-Palastes.
xx
Palácio Nacional de Queluz (S.
13): Das königliche Rokoko-Lustschloss von 1790 mit schöner Gartenanlage zeigt französische Einflüsse.
xx
Belém (S. 14): Highlights in Lissabons westlichem Vorort sind das prächtige Kloster xxMosteiro dos Jerónimos und der xxTorre de Belém.
Foto: Valeria Cantone (iStockphoto)
Das Besondere entdecken!
Rossio-Platz.
INHALTSVERZEICHNIS
LISSABON INNENSTADT . . . . . . . . . . . .
Kathedrale Sé Patriarchal. . . . . . . . . . .
Castelo de São Jorge . . . . . . . . . . . . . .
Mouraria . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Alfama / Graça . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Baixa. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Chiado. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Bairro Alto . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3
3
3
5
5
6
7
8
Parque das Nações mit
Oceanário de Lisboa. . . . . . . . . . . . . .
Amoreiras Shopping Centre . . . . . . . .
Aqueduto das Aguas Livres. . . . . . . . .
Campo Grande. . . . . . . . . . . . . . . . . .
Parque do Monteiro-Mor. . . . . . . . . . .
Palácio dos Marqueses de Fronteira. .
Palácio Nacional de Queluz . . . . . . . .
AUSSERHALB DES ZENTRUMS . . . . .
Cacilhas und Almada. . . . . . . . . . . . . .
Madragoa, Lapa, Alcântara. . . . . . . . .
Estrêla, São Sebastião. . . . . . . . . . . .
Avenida da Liberdade und
Parque Eduardo VII. . . . . . . . . . . . . . .
Museu de Calouste Gulbenkain . . . . .
Museu Nacional do Azulejo. . . . . . . . .
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BELÉM UND AJUDA. . . . . . . . . . . . . . . 14
Belém . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
Ajuda. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
Digitaler Reiseführer
Ausgabe 2013
www.nelles.com
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REISE-INFORMATIONEN . . . . . . . . . . .
Kartenlegende / Impressum. . . . . . . . .
Lizenzbestimmungen. . . . . . . . . . . . . .
Haftungsausschluss. . . . . . . . . . . . . . .
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Nelles Travel Tips
LISSABON
Ausgabe 2013
SERRA DE CASAL IC18
DE CAMBRA
A8
PEDERNAIS
CASAL DE
CAMBRA
Seite 2
IC22
PÓVOA DE
SANTO ADRIÃO
QUINTA DO
MOCHO
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FAMÕES
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Parque do
Monteiro-Mor
CANOAS
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BRANDOA
BAIRRO DAS
CALVANAS
PONTINHA
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IC18
LUZ
BENFICA
QUELUZ
REBOLEIRA
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Parque
Silva Porto
CAMPO
Museu
PEQUENO
de Calouste
Gulbenkian
Centro de
Arte Moderna
Palácio dos
Marqueses
de Fronteira
Parque
ALFRAGIDE
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BAIRRO DA
BOAVISTA Florestal
BARCARENA
PORTELA
Praça
Marquês
de Pombal
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LINDA A
VELHA
de Monsanto
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Universidade
MIRAFLORES
IC17
Museu
Nat. de
Etnolgia
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ALGÉS
BELÉM
Mosteiro dos
Jeronímos
PEDROUÇOS
Palácio
da Ajuda
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XABREGAS
Museu Nacional
do Azulejo
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de Belém
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Casa-Museu
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Castello de
Estrela Palácio de
São Jorge
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Palácio Real
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Cais de Sodré
Largo
ALCÂNTARA
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Museo do Santos
Nacional
Doca de
de Arte
Alcântara
Antiga
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Padrão dos
Descobrimentos
POÇO DO
BISPO
MARVILA
Cemitério
dos Prazeres
AJUDA
14
BRACO DE
PRATA
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Seixal
Ameixoeira
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Colégio
Militar
Alto dos
Moinhos
Sta. Cruz Damaia
Cidade
Universitária
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Jardim
Zoológico
Benfica
Olivais
Campo
Grande
Praça de
Espanha
Campolide
Roma
Entre
Campos
São
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Campolide
Amoreiras
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Pequeno
Saldanha
Marquês
de Pombal
Avenida
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Santo
Alcântara Terra
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Belém
Fogueteiro
Alcântara
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Cais
do Sodré
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Chelas
Marvila
Anjos
Intendente
Restauradores
Rossio
Braço de
Prata
Bela Vista
Olaias
Alameda
Arroios
Parque
Picoas
Estrela
Campo de
Ourique
Chelas
Alvalade
Sete Rios
Metro-Station
Umsteigestation
Endstation
Metro-Linie in Planung
Regionale Eisenbahn
Capo Ruivo
Telheiras
Carnide
Alfornelos
Oriente
Aeroporto
Quinta
das Mouras
Alverca
Moscavide
Encarnação
Pontinha
Martim
Moniz
Rossio
BaixaChiado
Terreiro do Paço
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Moscavide
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© Nelles Verlag GmbH, München
Sacavém
Odivelas
Senhor Roubado
Teatro Camões
BEATO
ALTO
DO PINA MADRE DE DEUS
Parque
Eduardo
VII
Aqueduto das
Aguas Livres
CAMPOLIDE
CARNAXIDE
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TERESINHAS
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Jardim
Zoológico
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VALEJAZ
OLIVAIS
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Ciencia Viva
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Bordalo Pinheiro
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UNIVERSITÁRIA
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TORRES DE
LISBOA
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Torre Vasco
da Gama
Feira Internacional de Lisboa
Pavilhão
Atlântico
Parque das
Nações Oceanário de Lisboa
BAIRRO DA
ENCARNAÇÃO
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Oriente
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Palácio
Nacional
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Santa Apolónia
Nelles Travel Tips
LISSABON
Ausgabe 2013
LISSABON INNENSTADT
x
KATHEDRALE
SÉ PATRIARCHAL
Foto: Gabriel Calvo
Auf den Grundmauern einer Moschee, am Fuß der Alfama, entstand im
12. Jh. eine Kirche, die Mitte des 14. Jh.
durch die Kathedrale xSé Pa­triarcal !
ersetzt wurde. Sie ist die älteste Kirche
Lissabons. Nach verschiedenen Umbauten hat man im frühen 20. Jh. ihren
ursprünglichen romanischen Charakter
weitgehend wiederhergestellt: Außen
wurden z. B. barocke Turmhauben
rückgebaut und die Fenster der Fassade
wieder in romanischer Form gestaltet.
Die Kathedrale von Lissabon mit ihren beiden
Wehrtürmen, davor ein Wagen der Straßenbahnlinie 28.
Der gedrungene dreischiffige Bau erweckt mit seinen beiden zinnenbesetzten Türmen, die seit 1380 die Westfassade schmücken, einen festungsartigen
Eindruck. Im Inneren vermischen sich
romanische und gotische Stilelemente:
Chor und Kreuzgang sind gotisch, während der vordere Teil der drei Kirchenschiffe romanisch geprägt ist.
In der ersten Seitenkapelle auf der
linken Seite befindet sich die berühmte barocke Weihnachtskrippe (1766)
von Joaquim Machado de Castro mit
bemalten Terrakotta-Figuren. In der
Franziskus-Kapelle steht das Taufbecken, in dem vermutlich der hl. Antonius getauft wurde. Im Chor sieht man
die von Joaquin Machado de Castro
nach dem Erdbeben 1755 neu gestalteten Sarkophage von Afonso IV. und seiner Frau Beatrix. Gotische Sarkophage mit liegenden Figuren sind in einer
der Chorkranzkapellen zu besichtigen.
Der xKirchenschatz (Zugang über
die Sakristei im rechten Seitenschiff)
zeigt u. a. den berühmten Reliquienschrein des hl. Vinzenz und die vollständig mit Edelsteinen besetzte Monstranz. Vom Chorumgang gelangt man
in den gotischen Kreuzgang.
Im Taufbecken gleich links hinter
dem Westportal der Kathedrale soll
1195 der hl. Antonius von Padua getauft worden sein. Diesem Heiligen ist
die 1767 erbaute Igreja de Santo Antonio de Lisboa " (auch Igreja de Santo Antonio à Sé genannt) gegenüber der
Kathedrale gewidmet; sie steht an der
Stelle, wo er geboren sein soll. Neben
der Kirche, in der Casa de Santo António, ist ihm ein Museum gewidmet.
In der Rua da Alfândega verblüfft in
einer geschlossenen Häuserfront die
herrliche manuelinische Fassade der
Igreja da Conceição Velha #. Mit ihren feinen, detaillierten Ornamenten an
den Fenstern ist die Fassade der einzige
Überrest der Misericórdia-Kirche von
1520, die sich vor dem Erdbeben von
1755 an dieser Stelle befand. Ursprünglich bildete die heutige Vorderseite die
südliche Seitenwand der Kirche, doch
beim Wiederaufbau erhielt die gesamte
Anlage eine neue Ausrichtung.
Besondere Beachtung verdient das
reich skulptierte xPortal von João de
Castilho, das noch original erhalten ist:
Es zeigt im Tympanon (Giebelfeld) die
Nossa Senhora da Misericórdia („Unsere barmherzige Frau Maria“), die mit
ihrem von mehreren Engeln gehaltenen
Mantel Personen des einfachen Volks
sowie des Adels und Klerus schützt.
Die Namensgeberin der Kirche, Nossa Senhora da Conceição („Unsere
Jungfrau der unbefleckten Empfängnis“), ist im Kircheninneren am Altar
und in der Deckenbemalung dargestellt.
Das auffallendste Gebäude in der
Rua dos Bacalhoeiros („Straße der
Kabeljaufischer“) ist die xCasa dos
Bicos $. Der 1523 vollendete Stadtpalast diente als Amtsitz für Brás de
Albuquerque, den illegitimen Sohn von
Afonso, Eroberer von Goa und Malakka und Vizekönig von Indien. Die
Bezeichnung „Haus der Spitzen“ geht
auf die charakteristische Verzierung mit
spitz zulaufenden, Brillanten ähnlichen
Quadern zurück: eine in der frühen
Seite 3
Neuzeit im Mittelmeerraum weithin
verbreitete Fassadengestaltung. 1755
bis auf das Erdgeschoss völlig zerstört,
wurde die Casa dos Bicos in den 1980er
Jahren – nicht ganz unumstritten – auf
Basis von historischen Abbildungen als
vierstöckiger Bau wieder errichtet. Im
Erdgeschoss werden heute Sonderausstellungen gezeigt.
Beachten sollte man auch das Gebäude rechts neben der Casa dos Bicos:
Die gelbe Casa das Varandas % aus
dem 18. Jh. bezaubert den Betrachter
mit ihren fili­gra­nen Balkongittern und
geschwungenen Fenstergiebeln.
CASTELO DE SÃO JORGE
x
Vom Rossio gelangt man mit der
Buslinie 37 zum 110 m hoch gelegenen
x
Castelo de São Jorge &. Romantischer, aber auch anstrengender ist der
Fußweg durch das Bairro do Castelo
(auch Bairro do Santa Cruz genannt)
mit seinen netten Restaurants und Bars.
Auf dem Hügel, auf westgotischen
Fundamenten, errichteten die Mauren
ab dem 8. Jh. eine Fluchtburg, und nach
der Vertreibung der Berber und Araber
aus Lissabon baute König Afonso Henriques die Anlage 1147 zur Residenz
aus. Bis Ende des 15. Jh. herrschten hier
die portugiesischen Monarchen, ehe sie
in den (beim Erdbeben von 1755 zerstörten) Palast am Praça do Comércio
(früher Terreiro do Paço) zogen.
Von den Gebäuden der Burg ist nichts
mehr übrig, und die Befestigungsmauern wurden stark rekonstruiert. Dies tut
jedoch dem Zauber des Ortes keinen
Abbruch, denn von den Zinnen bietet
sich eine exzellente xPanoramasicht
auf die Stadt und den Tejo. Zudem umgibt eine reizende Parkanlage die Burg,
in der Rad schlagende Pfauen um­
herstolzieren und exotische Pflanzen
blühen.
Ein rekonstruierter Saal des alten
Kastells beherbergt heute das elegante Restaurant Casa do Leão, in dessen
Nähe eine Multimedia-Ausstellung im
Informationszentrum Olisipónia Lissabon während des 16. Jh. dokumentiert.
In der Torre de Ulisses lohnt ein Besuch der Câmera Escura, die in einem
20-minütigen Zyklus aktuelle Bilder
aus der Stadt an die Wand projiziert
(vormittags beste Bildqualität).
Reizvoll ist ein Spaziergang innerhalb der Burgmauern durch die engen
gepflasterten Gassen des Castelo-Viertels mit dem Largo de Santa Cruz
do Castelo, das seinen arabischen Ursprung noch erahnen lässt.
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Foto: Thomas Stankiewicz
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Foto: Martin Thomas
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Nelles Travel Tips
) Die Trambahn Eléctrico 28 befördert ihre Fahrgäste gemächlich über
die sieben Hügel der Stadt.
Ausgabe 2013
LISSABON
Seite 5
de Fado - alles um den Fado und
sein Begleit­instrument, die zwölfsaitige Gitarre. Neben einer Nachbildung
eines Fado-Lokals kann man eine umfangreiche Gitarrensammlung bewundern.
MOURARIA
Lissabons malerischste Stadtviertel
werden von engen, abschüssigen Gassen erschlossen. Sie liegen unterhalb
des Castelo São Jorge, dienten einst
als Ghetto der maurischen Minderheit,
daher der Name xMouraria, und haben, ebenso wie die benachbarte Alfama, jahrzehntelang kaum gebremsten
Verfall hinter sich. Wohnkomfort war
lange ein Fremdwort. Erst in jüngster
Zeit ist ein Sanierungsprogramm angelaufen, das die Lebensbedingungen der
Einwohner verbessert.
Wer durch die Gassen der Mouraria
streifen will, die sich am Nordwesthang des Burgbergs erstreckt, dem sei
ein Abstecher zum Largo da Rosa '
empfohlen. Der von renovierten Stadtpalästen umgebene Platz mit zierlichen
Bäumchen mutet sehr beschaulich an.
Über die Rua das Farinhas gelangt
man von hier zur Igreja de São Cristovão ( mit sehenswerten barocken
Schnitzverzierungen.
xx
ALFAMA
Am südlichen Abhang des Burgbergs
erstreckt sich das alte maurische Viertel xxAlfama, das noch stark an eine
mittelalterliche Altstadt erinnert. Die
engen, verwinkelten Straßen enden oft
in Sackgassen, ein Merkmal arabischer
Stadtgrundrisse. In der ersten Zeit lag
dieses Gebiet noch vor den Stadtmauern und wurde von Mauren bewohnt,
bis ihnen 1179 Afonso Henriques das
Viertel Mouraria zuwies. Die Alfama
hat als einziges Stadtviertel das Erdbeben von 1755 unbeschadet überstanden und weist die älteste Bausubstanz
Lissabons auf. Sogar Reste der maurischen Stadtmauer mit einem Wachturm
sind noch zu sehen (am Largo de São
Rafael).
Unzählige Treppchen führen durch
ein steiles Wirrwarr von Gassen, die
sich vor den Kirchen zu Plätzen erweitern. Die Menschen leben mehr vor als
in ihren Häusern. In den schmalen Gassen wird vormittags Markt abgehalten.
Das Leben in diesem malerisch anmutenden Stadtviertel ist jedoch alles
andere als romantisch. Die Enge macht
es unmöglich, gut zu belüften, die Wohnungen sind klein und sanitäre Einrichtungen unzureichend. Die Sanierung ist
mühselig und geht nur langsam voran.
Entlang der westlichen Alfama fährt
die xxStraßenbahnlinie 28, so dass es
sich anbietet, erst ein Stück den Berg
Foto: Peter Fischer
x
MMuseo de Fado, Di-So 10-18 Uhr, Largo do
Charafiz de Dentro 1, www.museudofado..pt.
GRAÇA
Schöne Aussicht am Miradouro de Santa Luzia.
Richtung Graça hinaufzufahren und das
Viertel im Abstieg zu erkunden. Den
oberen Abschluss der Alfama bildet der
Aussichtspark Miradouro de Santa
Luzia ) mit seinen Gartencafés.
Der Miradouro de Santa Luzia ist
Teil des Largo das Portas do Sol, an
dem der Palast des Grafen von Azurara aus dem 17. Jh. liegt. Er beherbergt
heute das xMuseu de Artes Decora­
tivas Portuguesas * (Museum für
Angewandte Kunst). Auf mehreren
Stockwerken mit teilweise originalem
Deckenschmuck und Azulejos werden
Möbel, Silberkunst, Textilien, Kronleuchter, Teppiche und Keramiken
vom 16. bis zum 19. Jh. gezeigt. Ganze Schlaf-, Ess- und Musikzimmer aus
unterschiedlichen Stilepochen wurden
hier originalgetreu aufbaut. Vorträge
und Sonderausstellungen widmen sich
regelmäßig bestimmten Schwerpunktthemen, im Nachbargebäude kann man
Künstlern bei traditionellen Techniken
wie Vergoldung und Buchbinderei zusehen.
MMuseu de Artes Decorativas Portuguesas,
Mo-Sa 10-17 Uhr, Largo das Portas do Sol 13.
Vom Largo das Portas do Sol steigt
man treppab in die Tiefen der Alfama.
Einen Fixpunkt im Gassengewirr stellt
die Igreja de São Miguel + am gleichnamigen Platz dar. Ursprünglich 1150
erbaut, erlitt die Kirche beim Erdbeben
1755 große Zerstörungen. Sie wurde
mit einigen Originalbauteilen wieder
aufgebaut. Im Inneren sind die vergoldeten Schnitzaltäre sehenswert.
Von der Kirche führt die Rua de
São Pedro, gewissermaßen die Hauptstraße der Alfama mit Geschäften und
belebten Fischmärkten (Di-Sa frühmorgens), zum Largo do Chafariz de
Dentro ,. Im Umkreis des Platzes findet man einige der stimmungsvollsten
Fado-Lokale Lissabons.
In einem ehemaligen Wasserwerk
aus dem 19. Jh. dreht sich im Museo
Foto: Volkmar E. Janicke
Nelles Travel Tips
Die Igreja de São Vicente de Fora.
Zwischen den Vierteln Alfama und
Graça sieht man schon von weitem
die Doppelturmkirche des hl. Vincenz.
Sie heißt xIgreja de São Vicente de
Fora ., nach der fora, also vor den
Stadtmauern liegenden, alten Kirche,
die König Philipp II. zur Zeit der spanisch-portugiesischen Personalunion
(1580-1640) abreißen ließ. Den neuen
Bau, ein strenges Spätrenaissance-Gebäude, führte wahrscheinlich der Italiener Filipe Terzi einheitlich, schlicht
und mit viel Marmor aus. Die drei Statuen über den Eingangsportalen stellen
die Heiligen Sebastião, Agostinho und
Vicente dar. Auch der einschiffige Innenraum ist mit Marmor ausgekleidet.
Im Zusammenspiel mit der in hellen
Farben gestalteten Kassettendecke ergibt sich ein luftig-leichter Raumeindruck. Der Vinzenzaltar, geschaffen
von Joaquin Machado de Castro, ist mit
einem barocken Baldachin überdacht.
Im rechten Querschiff befindet sich die
Grabplatte des deutschen Kreuzritters
Henrique o Alemão.
Ins benachbarte Augustiner-Kloster
gelangt man durch den Eingang rechts
unterhalb der Treppen, die zur Kirche
führen. In der Eingangshalle zeigen
Fliesenbilder (Azulejos) die Eroberung
Lissabons und Santarems durch die
Mauren sowie den Bau des Klosters.
Auch im ersten Stock sind die Wände
mit kunstvollen blau-weißen Azulejos
aus dem frühen 18. Jh. verziert. Thema
sind hier die Fabeln Lafontaines sowie
Natur- und Jagdszenen. Nach dem Eingang zu Kloster geht es rechts zu einer
Aussichtsterrasse, die einen herrlichen
Blick über Alfama und Tejo bietet.
Durch die beiden Kreuzgänge gelangt
man zum ehemaligen Refektorium des
Klosters, das 1855 zum Panteão de
Casa Bragança umgebaut wurde. Die
letzten Sarkophage im Pantheon der
Bragança-Dynastie, entstanden im Auftrag Salazars für den 1908 ermordeten
Carlos I. und seinen Sohn. Im angrenzenden Saal sind Lissabons Patriarchen
bestattet.
Auf der nächsten Hügelkuppe, beeindruckt die Kuppel der Igreja de Santa En­grácia /. Der Bau dauerte vom
16. Jh. bis in die 1960er Jahre, als Salazar die Kirche als Panteão Nacional
(„Nationales Pantheon“) fertig stellen
ließ. Hier sind Größen aus Politik und
Geistesleben beigesetzt. Die Särge der
Nationalhelden Vasco da Gama, Heinrich der Seefahrer, Luis Vaz de Camões
und Pedro Álvarez Cabral sind leer und
haben nur Symbolcharakter.
Auf dem nahe gelegenen Campo de
Santa Clara 0 findet dienstags und
samstags der Flohmarkt Feira da
Ladra (Markt der Diebin) statt.
Ähnlich wie die Alfama ist das
Graça-Viertel durch enge und steile Gassen, kleine Häuschen und viel
Renovierungsbedarf gekennzeichnet.
Seinen Namen erhielt das Gebiet nordöstlich der Burg nach der Wallfahrtskirche Nossa Senhora da Graça 1, die
auf der Hügelkuppe thront. Sie wurde
nach dem Erdbeben wieder errichtet
und seitdem vielfach umgebaut. Der
einschiffige spätbarocke Innenraum ist
eher unspektakulär. Erwähnenswert ist
jedoch der violett gekleidete Christus
am Kreuz im rechten Querschiff: Die
Figur ist fester Bestandteil beim traditionellen Umzug in der Fastenzeit.
Der Miradouro da Graça 2 unmittelbar vor der Kirche bietet eine herrliche xAussicht auf die Burg und die
Unterstadt, und außerdem ein Café, das
Erfrischungen serviert.
Von dem Hügel führt eine sehr lange Treppe mit herrlichen Aussichts­
terrassen hinunter zum Platz Largo do
Terreirinho 3, und von dort kann man
den Rundgang nach Baixa durch das
ursprünglich wirkende, frühere Maurenviertel Mouraria am nordwestlichen
Bergfuß fortsetzen.
Wer gut zu Fuß ist, steigt vom Largo
da Graça noch weiter bergauf, um die
weniger frequentierten Ecken des Viertels kennen zu lernen. Dort lockt mit
LISSABON
Seite 6
dem Miradouro Nossa Senhora do
Monte 4 ein weiterer Aussichtspunkt.
Hier bietet sich ein fantastischer Panoramablick auf Graça, den Burgberg sowie Mouraria und die Baixa, aber auch
auf den Norden der Stadt.
Auf der Ostseite der Rua da Graça dokumentiert die gründerzeitliche
Wohnanlage Vila Berta 5, wie sich
Lissabon zu Beginn des 20. Jh. ausdehnte: Das Karree mit Innenhof und
schmiedeeisernen Terrassen an der Rua
do Sol á Graça ist ein gut erhaltenes
Beispiel von firmeneigenen Arbeiterunterkünften aus jener Zeit.
BAIXA
x
Nach dem Erdbeben von 1755 verbot
der Marquês de Pombal den Bürgern
den eigenmächtigen Wiederaufbau und
ließ in der alten Unterstadt 15 Straßen
symmetrisch und mit einheitlicher Bebauung anlegen. Die fünfstöckigen Gebäude wurden mit einer innenliegenden
Holzstruktur erdbebensicher gemacht,
und in den Erdgeschossen wurden Ladengeschäfte eingerichtet.
Die Rua Augusta – Flaniermeile der Baixa.
Bis heute ist die xBaixa das Einkaufszentrum der Stadt, entlang der
Fußgängerzone xRua Augusta 6 reihen sich Boutiquen, Terrassencafés und
Geschäfte aneinander. Nach Geschäftsschluss verlagert sich das Leben jedoch
in die umliegenden Viertel.
Durchschreitet man am unteren Ende
der Rua Augusta den Triumphbogen,
so betritt man die nach 1755 neu gestaltete xPraça do Comerçio 7 mit dem
Reiterdenkmal des Königs Dom José
I.. Vor 1755 stand hier der Königspalast. Der von Arkaden und Regierungsgebäuden gesäumte Platz öffnet sich
seit dem Zeitalter der Karavellen zum
Tejo hin. Noch heute bietet er einlaufenden Schiffen den Anblick, den Fernando Pessoa (1888-1935), der berühmteste Dichter Portugals, „eine wunderbare Traumvision“ nannte.
Foto: Johann Scheibner
Ausgabe 2013
Foto: Martin Thomas
Nelles Travel Tips
Die Praça do Comerçio öffnet sich zum Tejo hin.
Ihre schattigen Arkaden verleihen
der Praça do Comercio ein gepflegtes,
ja aristokratisches Flair. Entsprechende
Klientel verkehrt in dem traditionsreichen Restaurant Martinho da Arcada
(Ecke Rua da Prata), das Spitzenküche serviert. 1782 wurde es als Café
gegründet, Fernando Pessoa war hier
Stammgast. Seit 1910 steht das Gebäude unter Denkmalschutz und ist heute
bei Politikern und Prominenten beliebt.
Der Arco Monumental (Triumphbogen) wurde 1883 errichtet und schließt
die Praça do Comerçio zur Baixa ab.
Auf ihm hat man rund um das königliche Wappen Helden der portugiesischen Geschichte verewigt, rechts
der Marques de Pombal und Vasco da
Gama. Die seitlich liegenden Figuren
stellen Allegorien auf die Flüsse Tejo
(links) und Douro (rechts) dar.
Hinter seiner strengen neoklassizistischen Fassade birgt die Câmara Municipal 8, das Rathaus Lissabons (auch
Paços do Conselho genannt), aufwändig ausgestaltete Innenräume. Das Treppenhaus aus Marmor illuminieren etliche Kronleuchtern, zahlreiche Säle besitzen üppig bemalte Decken. Auf dem
Vorplatz Praça do Municipio ist noch
der Schandpfahl, der Pelourinho aus
dem 18. Jh. zu bewundern, der jedoch
nicht als Pranger diente, sondern als
Symbol der städtischen Gerichtsbarkeit.
Auf dem Weg zum nördlichen Ende
der Baixa kommt man an einem Wahrzeichen der Ingenieurskunst des 19. Jh.
vorbei: Einzigartig ist die beeindruckende Stahlkonstruktion des xElevador de Santa Justa 9 (auch Elevador
de Carmo genannt). Seine zwei Kabinen in einem mit neugotischem Gitterwerk verzierten Schacht verbinden
senkrecht die Viertel Baixa und Chiado / Bairro Alto und überwinden dabei
einen Höhenunterschied von 32 m. Den
Fahr­
stuhl konstruierte 1898-1902 der
Inge­nieur Raoul Mesnier de Ponsard,
ein Schüler von Gustave Eiffel. Vom
kleinen, teuren Café auf der obersten
LISSABON
Ausgabe 2013
schönes Beispiel historisierender Architektur im Lissabon des späten 19. Jh.
mit manuelinischen und gotischen Stilzitate. Wohl einmalig in Europa ist die
Tatsache, dass die Gleise fast 30 m höher als der Bahnhofseingang liegen.
Foto: Robert Riethmüller
Östlich vom Rossio erstreckt sich,
etwas abseits, die ruhigere Praça da
Figu­eira = (Feigenbaumplatz) mit
dem Reiterdenkmal für João I. Nicht
versäumen sollte man einen Besuch der
traditionsreichen Gourmetpaläste Confeitaria Nacional und Manuel Tavares an der südwestlichen Ecke, gleich
beim Zugang vom Rossio aus.
Mit dem 30 m hohen Elevador de Santa Justa
von der Baixa zum Bairro Alto.
Plattform bietet sich eine exzellente
x
Aussicht auf das historische Zentrum
der Stadt, auch auf die Ruinen der Igreja do Carmo.
Einer der lebhaftesten Plätze der
Stadt, die xPraça Dom Pedro IV :,
kurz Rossio genannt, wurde neu strukturiert und bekam sein traditionelles
schwarzweißes Wellenpflaster zurück.
Hier pulsiert das Alltagsleben, Autos
und Busse umtosen den Platz. Legendär
sind die Pasteleria Suiza und das Café
Nicola, beide Inbegriff traditioneller
Lis­
sa­
bonner Kaffeehauskultur. In der
Tabaceria Monaco kann man noch die
originale Ladeneinrichtung von 1894
bewundern. Rund um die gusseisernen
Brun­nen in der Platzmitte bieten Blumenfrauen ihre bunten Sträuße an, das
Reiterstandbild König Dom Pedros
scheint über das Treiben zu wachen.
Seite 7
Carmo @ hinein ins Chiado-Viertel.
Die gotische Kirche des KarmeliterKlosters ist seit dem Erdbeben 1755
eine Ruine, in die das Mu­seu Arqueológico eingezogen ist. Der Reiz der frei
in den Himmel ragenden Gewölberippen übertrifft fast jenen der Sammlung
aus römischen Sarkophagen, westgotischen Säu­
len und Skulpturen von
Machado de Castro. Im Sommer finden
in der Ruine Konzerte statt.
MMuseu Arqueológico do Carmo, Mo-Sa 1018, Sommer bis 19 Uhr, Largo do Carmo, www.
museuarqueologicodocarmo.pt.
In der Fußgängerstraße Rua das Portas de Santo Antão >, die hinter dem
Teatro Nacional beginnt, reiht sich ein
Restaurant an das andere.
Etwas weiter nördlich erinnert der
1886 auf der Praça dos Restaura­
dores ? errichtete Obelisk an die
Freiheitskämpfer, die Portugal nach der
spanischen Fremdherrschaft im Jahr
1640 zur Unabhängigkeit verholfen
haben. Die Bronzefiguren auf dem Sockel sind Personifikationen der Freiheit
und der Viktoria, letztere mit Krone und
Palme ausgezeichnet. Die für die Unabhängigkeit bedeutenden Schlachten
sind mit den Daten und Ortsnamen auf
dem 30 m hohen Monument verewigt.
Auf der Westseite des Platzes beherbergt der 1755-1777 von Francesco
Savario Fabri für den Marquês de Castelo-Melhor errichtete Palacío Foz die
Touristeninformation.
CHIADO
xx
Die Stirnseite der Praça Dom Pedro
IV begrenzt seit 1842 das prächtige
neoklassizistische Teatro Nacional
Do­na Maria II. ;. Auf der Giebelspitze ist die Figur von Gil Vicente postiert,
der Urahn des portugiesischen Theaters
aus dem 16. Jh., an den Seiten symbolisieren die Figuren von Thalia und
Melopeme die Komödie bzw. Tragödie.
xx
Chiado, westlich am Hang der
Baixa gelegen, ist nach dem Ex-Franziskaner-Mönch und Dichter António
Ribeiro (um 1520-1591) benannt, dessen Spitzname Chiado (verschlagen,
listig) war. Dieses traditionsreiche Viertel der Literaten, Maler, Bildhauer und
Buchhändler erlebte seine intellektuelle
Blüte vor dem Zweiten Weltkrieg. 1988
rückte es weltweit ins Rampenlicht, als
am östlichen Ende der Rua Garrett
und in der Rua do Carmo (Fußgängerzone) einige altbekannte Gebäude
abbrannten. Der vorbildliche Wiederaufbau und die gleichzeitige Sanierung
ist so gut wie abgeschlossen.
Vom Rossio-Bahnhof < fahren die
Züge nach Sintra ab. Das 1887 nach
Plänen von José Luis Monteiro errichtete, 2006-2008 restaurierte Gebäude mit
den hufeisenförmigen Portalen ist ein
Wer den Anstieg zum Chiado von der
Baixa zu Fuß vermeiden will, überwindet die 32 Höhenmeter mit dem Elevador de Santa Justa (s. S. 6). Eine luftige
Brücke führt vorbei an der xIgreja do
Foto: Peter Fischer
Nelles Travel Tips
Fernando Pessoa als Bronzedenkmal vor dem
Café „A Brasileira“.
Die wichtigste Geschäftsstraße des
Chiado ist die leicht ansteigende Rua
Garrett A. Hier liegen elegante Geschäfte, gut sortierte Buchläden wie
z. B. die mehr als 200 Jahre alte Livreria Bertrand (Nr. 73) und das berühmte Künstler- und Literatencafé xA Brasileira B, vor dem ein Bronzedenkmal
an den erst nach seinem Tod berühmt
gewordenen Lyriker Fernando Pessoa
(1888-1935) erinnert. Das Lokal ging
aus einem 1905 gegründeten Geschäft
für brasilianischen Kaffee hervor und
ist stilvoll mit Spiegeln und modernen
Gemälden dekoriert. Kaffee und Aperitifs werden auch auf der Terrasse zur
Rua Garrett serviert. Neben dem Café
A Brasileira verführt die Pasteleria
Bertrand Freunde von süßem Backwerk zu einer Kaffeepause.
Die Rua Garrett endet am Largo do
Chiado C mit einem Denkmal für den
Dichter Chiado (António Ribeiro).
An dem ruhigen Platz Largo de São
Carlos mit dem gleichnamigen, am
Ende des 18. Jh. erbauten Opernhaus
Teatro Nacional de São Carlos D,
liegt die Casa Fernando Pessoa (Haus
Nr. 4) – hier wurde der Schriftsteller
geboren. Im Haus sind eine Bibliothek
und ein Restaurant untergebracht.
MCasa Fernando Pessoa, Mo-Fr 10-18 Uhr,
Eintritt frei, Rua Coelho da Rocha 16.
Nelles Travel Tips
LISSABON
Das Gebäude des xMuseu do Chiado E in der Rua Serpa Pinto 4 durchlief
eine bewegte Geschichte: Ursprünglich
ein Franziskaner-Kloster, blieb es nach
dem Erdbeben bis ins 19. Jh. geschlossen, beherbergte dann eine Keksfabrik,
wurde Kunstakademie, später Nationalbibliothek und schließlich ab 1911
Nationalmuseum für Zeitgenössische
Kunst (Museu de Arte Contemporânea). Nachdem es 1987 den Flammen
des Chiado-Brandes zum Opfer gefallen war, nahm der französische Architekt Jean-Michel Wilmotte (geb. 1948),
bekannt durch seine Erweiterungsbauten des Louvre, eine umfassende Renovierung vor.
Seit 1994 präsentiert das Museum
eine Sammlung moderner portugiesischer Gemälde, Bildhauerei und Design aus der Zeit ab 1850. Gemälde
von Columbano Bordalo Pinheiro und
José Malhoa sind ebenso zu sehen wie
Plastiken von Auguste Rodin. Ein
Café bietet Erfrischungen.
MMuseu do Chiado, Di-So 10-18 Uhr, Rua
Serpa Pinto 4-6, Eléctrico: 28, Metro: BaixaChiado, www.museudacidade.pt.
BAIRRO ALTO
Foto: Peter Fischer
xx
Nachts im Bairro Alto.
Der Reichtum der Kolonialzeit und
die Neuordnung der Unterstadt um
den neuen Königspalast veranlasste
den Adel, seine engen Stadtvillen innerhalb der Stadtmauern aufzugeben
und sich auf dem gegenüberliegenden
Hügel niederzulassen. Nach dem Erdbeben konnten viele Adlige jedoch ihre
Häuser im xxBairro Alto nicht mehr
aufbauen und mussten sie mitsamt dem
dazugehörigen Grund verkaufen. Daraufhin wurden im Bairro Alto Bürgerwohnungen nach einheitlichen Maßstäben eingerichtet.
Heute ist das Bairro Alto eine der
ersten Adressen für das xNachtleben
Lissabons. In den engen, kopfsteingepflasterten Straßen um den Platz Praça
Luis de Camões F reihen sich Bars,
Restaurants und Fado-Lokale anein-
Seite 8
ander. Auch in der Rua São Pedro de
Alcântara, der Rua da Barroca sowie
der Rua do Diario de Noticias wird
ab etwa 22 Uhr die Nacht zum Tag gemacht. Neben kleinen Restaurants und
den bekannten Fado-Lokalen gibt es etliche Bars und Discos. Die Straßen sind
rund um Mitternacht voller Leute.
Foto: Udo Rein
Ausgabe 2013
Azulejo-Schmuck in der Traditionskneipe „Cervejaria Trindade“.
Ein Muss und auch für einen Besuch
am früheren Abend geeignet ist in der
Rua Nova da Trindade die stimmungsvolle fliesengeschmückte Traditionskneipe xCerve­jaria da Trindade G, in
der dunkles Bier zu Vorspeisen (tapas)
oder zu Fleisch- und Fischgerichten
gezapft wird. Die in einem ehemaligen Trinitarier-Kloster eingerichtete
Bierhalle (cervejaria) mit blau-weißen
Azulejos von 1863 ist eine der schönsten Vertreterinnen dieser typisch Lissabonner Gastronomie.
Nicht auslassen sollte man auch den
Salon des Portwein-Instituts, das sich
in dem 1747 erbauten Palácio Ludovice H (auch Solar do Vinho do Porto),
dem ehemaligen Haus des deutschen
Architekten Johann Friedrich Ludwig,
befindet. Dort gibt es in gediegener,
clubartiger Atmosphäre ungefähr 200
verschiedene Sorten Portwein zu probieren und natürlich auch zu kaufen.
MPalácio Ludovice, Rua S. Pedro de Alcântara 45, www.gri.pt/ludovice.asp.
Zu den eindrucksvollsten Kirchen
Lissabons zählt die von Jesuiten errichtete xIgreja de São Roque I am
Largo Trindade Coelho. Hinter der
schlichten, von Filipe Terzi Ende des
16. Jh. entworfenen Fassade versteckt
sich eine prunkvolle Innenausstattung
der acht Seitenkapellen (16./17. Jh.),
die den einschiffigen Innenraum zu einem Schatzkästchen macht:
Besonders hervorzuheben ist die
x
Capela de São João Baptista (vierte
Kapelle links), die Johannes dem Täufer geweiht ist. Für die Konstruk­tion
verwendete man nur die kostbarsten
Materialien: für die Aufbauten Edelhölzer aus Amazonien, für die Säulen
Lapislazuli aus Afghanistan, für die
Engelsstatuen Marmor aus Carrara, und
natürlich Gold, Silber, Alabaster, Karneol, Amethyst und Elfenbein.
Die älteste Kapelle, die Capela de
São Roque (dritte rechts), wurde 1584
von Francisco de Matos mit Azulejos
geschmückt, die Szenen aus dem Leben
des hl. Rochus (Roque), des Beschützers vor der Pest, abbilden.
Nördlich der Kirche stellt im ehemaligen Findelhaus das Museu de Arte
Sacra J (Museum für Sakrale Kunst)
Messgewänder,
Tafelbilder
(16.18. Jh.) sowie italienische Gold- und
Silberschmiedearbeiten aus.
MMuseu de Arte Sacra, Di-So 10-17 Uhr, Largo Trindade Coelho.
Auf dem Weg zum nördlichen Bairro Alto kommt man am xMiradouro
São Pedro de Alcântara K vorbei, von
dem man eine wundervolle xAussicht
auf die Baixa mit dem Castelo de São
Jorge sowie die Avenida da Liberdade
und die nördliche Innenstadt genießt.
Ein Denkmal erinnert an den Gründer des „Diário de Notícias“, Eduardo
­Coelho.
Kurz davor rechts bringt der historische Ascensor da Glória L Fahrgäste
aus der Unterstadt herauf. Die Fahrt
beginnt an der Praça dos Restauradores
nördlich der Touristeninformation.
Nur wenige der prächtigen Villen
sind im Bairro Alto noch im Originalzustand erhalten, so wie an der Praça
do Principe Real M, wo sich inzwischen die teuersten Lissabonner Stadtwohnungen befinden. Beeindruckend
ist der maurisch angehauchte Palácio
Ribeira da Cunha (Haus Nr. 26).
Auch die Gegend um den Miradouro Santa Catarina N ist von altehrwürdigen Häusern geprägt. Von dem
Aussichtspunkt mit der Statue des
Riesen Adamastor, einer Figur aus den
Lusiaden von Camões, genießt man die
x
Aussicht auf die Ponte 25 de Abril,
die Docks von Santos und Alcântara sowie das gegenüberliegende Tejo-Ufer.
Das Hafenviertel um den Cais do Sodré O bietet – teils auf Booten, teils in
provisorischen Lagergebäuden hinter
der Bahnhofsanlage – eine ganze Reihe
hervorragender Fischrestaurants. Hier
legen die Fähren nach Cacilhas am gegenüberliegenden Tejo-Ufer ab.
Nelles Travel Tips
LISSABON
Ausgabe 2013
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© Nelles Verlag GmbH, München
Foto: Peter Zaharov (iStockphoto)
Foto: Asher Welstead (iStockphoto)
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Seite 9
j Das Jeronimo-Kloster in Belém.
Nelles Travel Tips
LISSABON
Ausgabe 2013
Seite 10
AUSSERHALB DES
ZENTRUMS
Foto: Jürgen Reichmann
Auf dem Lissabon gegenüberliegenden Tejo-Ufer lohnen die Orte Cacilhas
und Almada einen Ausflug. Nach Cacilhas P kann man von Lissabons Cais
de Sodré eine Fähre (www.transtejo.
pt) nehmen. Die angenehme Fahrt dauert eine Viertelstunde, Boote verkehren
alle 10-30 Minuten. Direkt hinter der
Anlegestelle in Cacilhas reihen sich
gute Fischrestaurants aneinander.
Vom Santuário de Cristo Rei blickt man auch auf
die elegante Ponte 25 de Abril.
Vom Busbahnhof am Fährhafen Cacilhas pendelt ein Zubringerbus (Nr.
101) alle 20-30 Minuten zum 1959 errichteten xSantuário de Cristo Rei Q
oberhalb von Almada. Das dem berühmten Vorbild in Rio de Janeiro
nachempfundene 28 m hohe ChristusMonument steht auf einem 82 m hohen
Sockel. Von seiner per Lift erreichbaren
Aussichtsplattform bietet sich die beeindruckendste xxAussicht auf Lissabons südliche Schokoladenseite.
MADRAGOA, LAPA,
ALCÂNTARA
Am Largo do Santos R beginnt das
Ausgehviertel, das sich über die Avenida de Vinte e Quatro de Julho und
die xDocas (Docks) am Hafen erstreckt
und zu den Stadtteilen Madragoa,
x
Foto: Martin Thomas
CACILHAS UND ALMADA
Zwischen 22 Uhr und 8 Uhr morgens herrscht in
den Bars und Diskos der Docas reger Betrieb.
Lapa und Alcântara gehört. Das Areal
ist so weitläufig, dass die Nachtschwärmer hier häufig mit dem Auto von einer
Bar zur nächsten fahren. Man braucht
übrigens eine dicke Brieftasche, will
man die Eintrittspreise in die Nobeldiscos bezahlen. Vor Mitternacht ist hier
kaum Betrieb, dafür endet die Nacht
erst im Morgengrauen.
Um die Rua de São Bento, findet
man Lokale mit exotischer Musik aus
Brasilien und von den Kapverden.
Nördlich der Vergnügungsmeile des
24. Juli, in der parallel verlaufenden
Rua das Janelas Verdes, ist das xxMuseu Nacional de Arte Antiga S
(Nationalmuseum für Alte Kunst) in
einem ehemaligen Konventsgebäude
und einem angrenzenden Palast des
17. Jh. untergebracht. In der mit talha
dourada, vergoldeten Schnitzereien,
dekorierten Klosterkapelle Capela das
Albertas links vom Eingang wird eine
der Krippen von Machado de Castro
gezeigt. Das Hauptgeschoss des Museums füllen ein Teil der Sammlung Gulbenkian sowie Kunstwerke des 15.-18.
Jh. aus Europa. Das bekannteste ist die
x
Versuchung des hl. Antonius von Hieronymus Bosch, aber auch Namen wie
Dürer, Holbein d. Ä., van Dyck oder
Velázquez fehlen nicht.
Das erste Stockwerk enthält orientalische Kunst aus den ehemaligen Kolonien. Interessant sind die japanischen
Namban-Wandschirme (um 1600),
auf denen die Portugiesen als barbarische Fremdlinge dargestellt sind.
Im zweiten Stock sind Werke portugiesischer Künstler ausgestellt. Dort
befindet sich das bedeutendste Meisterwerk Portugals, das 1910 restaurierte
xx
Poliptychon von São Vicente, ein
Flügelaltar, dessen sechs Tafeln in der
Kirche São Vicente da Fora aufgefunden wurden. Man weiß nicht genau, von
wem, wann und zu welchem Zweck es
gemalt wurde, noch, wie es ursprünglich platziert war. Zugeschrieben wird
es Nuno Gonçalvez – Mitte des 15. Jh.
Hofmaler von Alfonso V. –, denn der
König, sein Sohn und Heinrich der
Seefahrer sind darauf zu erkennen. Die
Tafeln stellen in bis dahin unbekannter
Weise mit insgesamt 60 Personen einen
Querschnitt der Gesellschaft dar.
Im lauschigen Museumsgarten kann
man sich im Café mit Blick auf den
Tejo niederlassen.
MMuseu Nacional de Arte Antiga, Di 14-18,
Mi-So 10-18 Uhr, Rua das Janelas Verdes, Eléctrico: 15, www.mnarteantiga-ipmuseus.pt
Gleichfalls im Westen der Stadt befindet sich der Palácio Real das Necessidades T, in dem das Außenministerium residiert. Ebenso wie das Kloster
von Mafra geht auch dieser Palastbau
auf ein Gelübde von João V. zurück, der
den Bau zum Dank für die Genesung
von schwerer Krankheit errichten ließ.
Charakteristisch ist die Vermischung
von Stilelementen des Barocks und des
Klassizismus. Der Palast mit weitläufigem Park wurde im 19. Jh. zeitweise
als Königsresidenz genutzt.
ESTRÊLA, SÃO SEBASTIÃO
Der Palácio de São Bento U, das
heutige Parlamentsgebäude Portugals, ist ein nach der Säkularisierung
von 1834 umgebautes BenediktinerKloster. Besichtigungen sind im Rahmen der Plenarsitzungen möglich, die
in der Regel mittwochs bis freitags abgehalten werden.
In dem einfachen Wohnhaus der
Fado-Ikone im Stadtteil Estrêla wurde nach ihrem Tod im Jahr 2000 die
Casa-Museu Amália Rodrigues V
eingerichtet eine gute Ergänzung zur
Casa do Fado in der Alfama (s. S. 5).
Hier gibt es vieles zu sehen, was sich
in einem knapp 80-jährigen Leben ansammelt. Geradezu umwerfend ist die
reiche Garderobe der Diva. Als Hintergrundmusik läuft Fado, von Amália
gesungen.
MCasa-Museu Amália Rodrigues, Di-So 1013 und 14-18 Uhr, Rua de São Bento 193.
Die xBasilica da Estrela W ließ Königin Maria I. 1778-89 von Vicente
und Manuel, beides Schüler des MafraArchitekten Johann F. Ludwig, erbauen; die Regentin erfüllte anlässlich der
Geburt eines Thronfolgers ein Gelübde.
Die lichte Kirche stellt eine Mischung
aus Klassizismus und Rokoko dar. Die
Verzierungen der Glockentürme und
der Kuppel verleihen dem Bau aus
weißem Kalkstein Eleganz. Schön sind
die Marmorskulpturen aus der Bildhau-
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erschule von Mafra. Die 1818 verstorbene erzkatholische Stifterin liegt im
südlichen Querhaus begraben.
Foto: Martin Thomas
Zum Ausspannen lädt der beliebte
Jardim da Estrela X gegenüber der
Basilica da Estrela ein – mit romantischen Teichen, Palmenalleen, riesigen
Kakteen und exotischen Bäumen. Zum
idyllischen Gesamtbild trägt der gusseiserne Musikpavillon aus dem Jahr
1884 bei.
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erinnert in seiner Strenge mehr an eine
kurzgeschorene Grünanlage. Kühle
und gepflegte Pflanzenpracht verheißt
das „kalte Gewächshaus“ Estufa Fria,
ein Garten am oberen Ende des Parks,
der durch Lattengitter und Bastmatten
vor Sonnenlicht geschützt ist. In der angrenzenden Estaufa Quente („warmes
Gewächshaus“) wachsen Kakteen und
tropische Pflanzen.
Hier findet man auch die schönste
und originellste, xParque genannte
Metrostation der Stadt: 1994 dekorierte die belgische Künstlerin Françoise Schein die Wände und Decken
mit blauen Fliesen, auf denen die Geschichte Portugals dargestellt ist, mit
Landkarten, Schiffen, Pflanzen, Tieren,
Symbolen u. v. m.
MUSEU DE CALOUSTE
GULBENKIAN
xx
Die xxEléctrico Nr. 28 trägt den Namen durch die ganze Stadt: Prazeres
steht als Endhaltestelle auf den Bahnen,
die Richtung Westen fahren. Im 1833
eröffneten Cemitério dos Prazeres Y
lässt sich aufwändige Bestattungskultur
studieren – prunkvolle Grab­stätten an
Zedernalleen. Die romantische Totenstadt bietet sich für einen stimmungsvollen Spaziergang an.
x
AVENIDA DA LIBERDADE UND
PARQUE EDUARDO VII
Die rund 90 m breite und 1,5 km lange xAvenida da Liberdade Z wurde
1879 als Prachtstraße gebaut. Sie verbindet die Praça dos Restauradores im
Süden mit der kreisförmigen, verkehrsreichen Praça Marquês de Pombal [
im Norden.
Im südlichen Abschnitt ziehen das
ehemalige Hotel Victoria (Nr. 170)
und das Verlagsgebäude des Diário
de Notícias (Nr. 266) aus den 1930er
Jahren die Blicke auf sich. Auch die
Zwillingshäuser Nr. 206/218 von
1915 verströmen repräsentatives Flair.
Reizvoll im mittleren Teil ist ein Spaziergang auf den Gehwegen entlang des
Mittelstreifens, vorbei an Brunnen, Terrassencafés und Statuen.
Nördlich der Rotunda genannten
Praça Marquêz de Pombal mit dem
heroischen Standbild des Ministers
beginnt der Parque Eduardo VII \
von São Sebastião. Dieser Stadtpark
Foto: Martin Thomas
Die Trambahn Eléctrico 28 befördert ihre Fahrgäste über die sieben Hügel der Stadt.
Eine Figurengruppe mit Anklängen an den Jugendstil im Museu de Calouste Gulbenkian.
Ein Neubau im Viertel Saldanha
beherbergt die Gulbenkian-Stiftung
und das weltberühmte xxMuseu de
Calouste Gulbenkian ]. Calouste
Gulbenkian, ein armenischer Ölmagnat mit britischem Pass, suchte 1942
in Lissabon Zuflucht und blieb bis zu
seinem Tod 1955. Als Dank für die
gastliche Aufnahme vermachte er Portugal in seinem Testament die private
Kunstsammlung und den größten Teil
seines Vermögens, das in der bedeutenden Kulturstiftung Fundação Calouste
Gulbenkian verwaltet wird.
Die 6400 Werke der erstklassigen
Sammlung werden in 17 Sälen gezeigt.
In den ersten (Raum 1-3) findet sich
Ägyptische, Mesopotamische und
Klassische Kunst, darunter ein assyrisches Relief eines geflügelten Genius
(9. Jh. v. Chr.) und elf römische Medaillons, wohl im 3. Jh. n. Chr. zu Erinnerung an Alexander den Großen geprägt.
In der Kollektion der OrientalischIslamischen Kunst (Raum 4-5) verdienen die persischen und türkischen
Teppiche sowie die armenischen Manuskripte des 16.-18. Jh. Aufmerksamkeit.
Unter den Kunstobjekten des Fernen
Ostens (Raum 6) ragt die umfangreiche Sammlung chinesischen Porzellans
heraus, ergänzt von japanischen Farbholzschnitten, Seiden, Lack­
arbeiten
und Meisterwerken der Malerei.
Die übrigen Säle stellen Werke europäischer Künstler vom 11. bis zum
19. Jh. aus.
Ein besondere Kostbarkeit ist die umfangreiche Sammlung von Schmuckund Glasarbeiten des französischen
Jugendstil-Künstlers und Freundes
Gulbenkians, René Lalique (18601945) im Raum 16. Die Preziosen und
kunstvoll gestalteten Gebrauchsgegenstände entstanden teilweise im Auftrag
Gulbenkians.
Das Gebäude der Stiftung neben dem
Museu de Calouste Gulbenkian wurde 1969 zum 100-jährigen Geburtstag
Gulbenkians eingeweiht. Neben Tagungsräumen, einem Auditorium und
einer Bibliothek mit 60 000 Bänden
befindet sich dort das xCentro de Arte
Moderna ^ (CAM) mit Archiv und
Galerie für moderne Kunst sowie verschiedenen Ausbildungsstätten. Ausgestellt sind hier überwiegend portugiesische Künstler des 20. Jh.
MMuseu de Calouste Gulbenkian und Centro de Arte Moderna, Di-So 10-17.45 Uhr, Av.
de Berna 45, Metro: Praça de Espanha oder São
Sebas­tião, www.­museu.gulbenkian.pt.
MUSEU NACIONAL DO
AZULEJO
xx
Im Stadtteil Madre de Deus, am
östlichen Stadtrand, ist im ehemaligen
Kloster Madre de Deus das xxMuseu
Nacional do Azu­lejo _ (Nationales
Fliesenmuseum) untergebracht. Das
Kloster war von Dona Leonor, Schwester von Manuel I., im 15. Jh. gegründet
worden. Nach Zerstörung beim großen
Erdbeben wurde die Anlage unter José
I. wieder aufgebaut.
In der Kirche ergänzen sich barocke
Altäre aus talha dourada und kühle,
blau gemalte azulejos zu einem überaus prunkvollen Gesamtbild. Auf den
großen Fliesenbildern sind Bibelstellen
illustriert, die höher angebrachten Fliesen zeigen Bilder des hl. Franziskus.
Dazu sind auf 20 Gemälden Szenen aus
dem Leben der Maria, der Mutter Jesu
dargestellt.
Der Kirchenraum ist Teil des Museums, in dem portugiesische und ausländische Keramikfliesen zu bewundern
sind. In den Räumen des Klosters wird
die Entwicklung der Fliesenkunst in
Portugal gezeigt. Von besonderem Interesse ist ein riesiges xAzulejobild, das
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LISSABON
Ausgabe 2013
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Foto: Abílio Leitão
Kuppel ins Auge. Hier erhält man an
einem Infostand einen Plan des Areals und das Sammelticket (Car­tão do
Parque).
Foto: Martin Thomas
Auge in Auge mit Haien und anderen großen und
kleinen Fischen im Oceanário de Lisboa.
Die musizierenden Engel in üppigem Barock
kontrastieren mit den blauen Kacheln der Wände
(Museo Nacional do Azulejo).
über eine ganze Seite im oberen Renaissance-Kreuzgang eine Stadtansicht
von Lissabon vor dem Erdbeben von
1755 zeigt. Auch die angeschlossene
Cafeteria ist stilecht mit Fliesenbildern
ausgeschmückt.
MMuseu Nacional do Azulejo, Di-So 10-18
Uhr, Mo geschlossen, Rua da Madre de Deus 4,
www.mnazulejo-ipmuseus.pt.
PARQUE DAS NAÇÕES MIT
OCEANÁRIO DE LISBOA
x
xx
Die EXPO 98 löste in der portugiesische Hauptstadt einen bedeutenden
Wirtschaftsaufschwung aus. Als Standort der Weltausstellung wählte man im
Osten, in Olivais, ein etwa 60 ha großes, heruntergekommenes Werft- und
Hafengelände entlang des Tejo. Das
Gelände ist heute unter dem Namen
x
Parque das Nações ` (Park der Nationen) bekannt. Ein Besuch des bequem
mit der roten Metro-Linie erreichbaren
Geländes sollte bei keinem LissabonBesuch fehlen, da sich hier eines der
Highlights der Metropole befindet, das
Oceanário de Lisboa.
Das Centro Comercial Vasco da
Gama bildete den Haupteingang der
Weltausstellung. In dem lichtdurchfluteten Gebäude sind rund 170 Geschäfte sowie ca. 35 Restaurants und Cafés
konzentriert.
Direkt hinter dem Vasco-da-GamaCenter fällt als erstes der ovale Pavilhão Atlântico mit seiner gigantischen
Hauptattraktion des Parque das
Nações ist das xxOceanário de Lisboa. Das Aquarium zählt zu den größten der Welt. In einem zentralen, mehr
als 5000 m3 Wasser fassenden Becken
tummeln sich etwa 15 000 Fische 470
verschiedener Arten, darunter Haie,
Mondfische, Mantas mit Pilotfischen
und Muränen.
Vier weitere riesige Aquarien geben
einen Einblick in die Lebensformen der
vier Weltmeere Atlantik, Pazifik, Indischer Ozean und Antarktis. Hier kann
man neben Austernfischern, Kormoranen, Magellan-Pinguinen und Papageientauchern auch die Lieblinge der
Besucher beobachten: die verspielten
Seeotter. Im Untergeschoss finden sich
kleinere Aquarien, in denen Tierarten
wie Schollen, Anglerfische, Riesenkrabben und Tiefseefische leben.
Wenige Schritte vom Oceanário entfernt findet man im Pavilhão do Conhecimento (Pavillon der Erkenntnis)
Sonderausstellungen zu naturwissenschaftlichen Themen. Außerdem kann
man hier Fahrräder zur Erkundung des
weitläufigen Geländes leihen.
Von einer rund 1100 m langen Seilbahn (Teleférico) entlang dem TejoUfer bieten sich immer wieder neue
Ausblicke auf das Gelände. So erkennt
man zwischen dem Pavilhão Atlântico und dem asymmetrisch geformten
Sony-Center die Garcia-de-OrtaGärten, in denen exotische Pflanzen
wachsen. Dahinter liegen vier große
Messehallen.
An ein gigantisches Segel erinnert die
Stahlkonstruktion des xTorre Vasco da
Gama direkt am Tejo-Ufer, der mit
145 m das höchste Bauwerk Lissabons
ist. Derzeit entsteht hier ein Luxushotel, das eine fantastische Aussicht auf
den Fluss, die nördlichen Stadtviertel
und die Ponte V
­ asco da Gama bieten
wird. Diese ist mit einer Gesamtlänge
von über 17 km, 155 m hohen Pylonen,
192 Stahlseilen und einem 824 m langen Hauptbogen eine der größten Hängebrücken der Welt.
JParque das Nações, durchgehend zugänglich, Eintritt frei, im Nordosten, Avenida Dom João
II., Metro: Oriente, www.portaldasnacoes.pt.
Oceanário de Lisboa, tägl. 10-20 Uhr (im Winter
bis 19 Uhr), www.oceanario.pt.
Telecabine, Seilbahnbetrieb Ende Okt.-Mitte
Feb. 11-18, Mitte Feb.-Anf. Juni und Mitte Sept.Ende Okt. 11-19, Anf. Juni-Mitte Sept. 10.30-20
Uhr.
x
AMOREIRAS SHOPPING
CENTER
Der Stadtteil Amoreiras ist zum Synonym für den fast von überall sichtbaren bunten Hochhauskomplex des Architekten Tomás Taveira geworden. Er
entwarf unzählige Büros, Wohnungen,
Kinos, internationale Restaurants sowie Boutiquen und größere Geschäfte,
darunter das 1985 eröffnete xAmoreiras Shopping Center a mit rund 300
Läden, über 50 Restaurants und einem
knappen Dutzend Kinos.
AQUEDUTO DAS AGUAS
LIVRES
x
Im Bairro da Serafina überquert
das imposante xAqueduto das Aguas
Livres b auf etwa 1 km Länge und
maximal 65 m Höhe das Alcântara-Tal.
Seit dem 18. Jh. führt es das Wasser
aus 18 km Entfernung nach Lissabon.
Der Wasserlauf ist abgedeckt und auf
beiden Seiten von einem Fußweg gesäumt. Die notorische Wasserknappheit
hatte zu Zeiten König Joãos V. zu Forderungen nach einem solchen Wasserleitungsbau geführt. Trotz des enormen
Reichtums, mit dem das Königshaus
Paläste gestaltete, wurde dem Wunsch
der Bevölkerung erst nach Erhöhung
der Steuern auf Fleisch, Wein und Öl
stattgegeben. Gesammelt wurde das
Wasser im Wasserschloss Mae d’Água
(1834; heute Teil des Museu de Água).
CAMPO GRANDE
Der Campo Grande c, ein über
1,2 km langer und nur 200 m breiter
Park zwischen den Metrostation Entre
Campos im Süden und der Ringstraße
im Norden, ist trotz des Verkehrslärms
bei den Lisboetas beliebt für Sonntagsspaziergänge.
Im Westen der Grünanlage breitet
sich die Cidade Universitária d (Uni-
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LISSABON
Ausgabe 2013
MMuseu da Cidade, Di-So 10-13 und 14-18
Uhr, Mo geschl., Campo Grande 245, Palácio
Pimenta, Metro: Campo Grande.
Gegenüber dem Museu da Cidade hat
in einer um 1900 im Casa-PortuguesaStil errichteten Villa das Museu Rafael
Bordalo Pinheiro f seinen Sitz. Dem
berühmten Karikaturisten und Keramiker (1846-1905) gelang es in seinen
Bildern, die wechselvolle Zeit, in der er
lebte, eindrucksvoll einzufangen. Sehr
populär bei den Portugiesen ist die Zé
Povi­nho genannte Figur, eine Karikatur
des kleinen Mannes der Straße.
MMuseu Rafael Bordalo Pinheiraó, Di-So
10-13 und 14-18 Uhr, Campo Grande 382, Metro:
Campo Grande.
PARQUE DO MONTEIRO-MOR
Etwa 12 km nördlich des Stadtzentrums, an der Schnellstraße in Richtung
Mafra im Stadtteil Lumiar, liegt der
Parque do Monteiro-Mor g, ein idyllisches Fleckchen jenseits der modernen Stadt mit vielen exotischen Pflanzen, darunter die erste Araukarie Portugals, eine Schuppentanne aus Brasilien.
Die Gärten, Brunnen, Statuen und ein
Luxusrestaurant umrahmen zwei interessante Museen.
Das Museu Nacional do Traje (Nationales Trachtenmuseum) im Palácio
do Marquês de Angreja umfasst annähernd 25 000 Kleidungsstücke vom
Mittelalter bis ins 21. Jh., vornehmlich
aus Portugal und den ehemaligen Kolonien. Besonders aufwändig sind die
höfischen Kleider des 18. Jh. während
der Barock- und Rokoko-Zeit. Die ausgestellten Objekte wechseln alle zwei
xx
PALÁCIO NACIONAL DE
QUELUZ
MMuseu Nacional do Traje, Di 14-18, Mi-So
10-18 Uhr, Mo geschl., Largo Júlio de Castilho,
Metro: Campo Grande e Colégio Militar, http://
museudotraje.imc-ip.pt.
Mit Kostümen, Eintrittskarten, Bühnenbildern, Postkarten, Programmheften, Masken und Requisiten widmet
sich das Museu Nacional do Teatro
dem portugiesischen Theater. Den architektonischen Rahmen für die Kollektion bildet der stilvolle Palácio do
Monteiro-Mor aus dem frühen 18. Jh.
MMuseu Nacional do Teatro, Di 14-18, Mi-So
10-18 Uhr, Mo geschl., Estrada do Lu­miar 10,
Metro: Campo Grande e Colégio Militar, http://
museudoteatro.imc-ip.pt.
PALÁCIO DOS MARQUESES
DE FRONTEIRA
x
Azulejos mit Szenen aus dem Alltag des Adels im
17. Jh. schmücken den Garten des Palácio dos
Marqueses de Fronteira.
Am Rand des Parque Florestal de
Monsanto, eines weitläufigen Naherholungsgebiets mit Spazier- und Fahrradwegen nahe der Bahnstation Cruz
da Pedra im Stadtteil Benfica, liegt der
sehenswerte xPalácio dos Marqueses
de Fronteira h. Der 1670 für João de
Mascarenha vollendete RenaissancePalast ist heute noch in Privatbesitz,
kann im Rahmen von Führungen jedoch auch innen besichtigt werden. Einer der repräsentativsten Räume ist die
Sala das Batalhas („Schlachtensaal“),
in der schöne Azulejos die Unabhängigkeitskämpfe vom spanischen Joch
(1580-1640) illus­trieren. Die grandiosen xxGartenanlagen mit der sich einem Teich spiegelnden Königs­galerie
– sie enthält die Porträts aller portugiesischen Monarchen mit Ausnahme der
sechzig Jahre Personalunion mit Spanien – zählen zu den schönsten Europas.
MPalácio dos Marqueses da Fronteira, Führungen Mo-Sa 11 und 12 Uhr, Juni-Sept. auch
10.30 und 11.30 Uhr. Largo de S. Domingos de
Benfica 1.
Foto: Gabriel Calvo
Das Museu da Cidade e residiert
im Palácio Pimenta, den João V. 1739
für seine Geliebte Madre Paula, eine
Nonne aus dem Kloster von Odivelas,
bauen ließ. Sowohl die Räume mit der
original erhaltenen Küche als auch die
ausführliche Dokumentation der Stadtgeschichte lohnen den Besuch. Zu sehen sind u. a. Architekturmodelle, Seekarten, historische Gemälde und Stadtansichten aus der Zeit vor und nach
dem großen Erdbeben von 1755, archäologische Funde aus der römischen
Zeit sowie Möbel des Goldenen Zeitalters. Besonders aufschlussreich ist das
große xStadt­modell, das die Metropole
vor ihrer Zerstörung 1755 zeigt.
x
Jahre, um die reichen Sammlungsbestände schwerpunktmäßig öffentlich
zeigen zu können.
Foto: Martin Thomas
versitätsstadt) mit der Biblioteca Nacional und dem Arquivo Nacional Torre do Tombo aus, am Nordende liegen
sich zwei Museen gegenüber:
Seite 13
Das Rokoko-Schloss Queluz, eingebettet in
streng geometrische französische Gärten.
Queluz hat sich zu einer Vorstadt
Lissabons entwickelt, umgeben von
Hochhaussiedlungen, Industrie und
Schnellstraßen. Der Ausruf „welch ein
Licht“, der zu ihrem Namen geführt haben soll, ist heute kaum mehr nachzuvollziehen. Dennoch konnte der hiesige
Rokokopalast, xxPalácio Nacional de
Queluz i, der den Königen als Jagdund Freizeitsitz diente, seinen Reiz
bewahren. Baubeginn war Mitte des
18. Jh. unter Pedro III. nach den Plänen
des Baumeisters Vicente de Oliveiras.
Die Anlage war zum Zeitpunkt des Erdbebens noch nicht fertig gestellt und
wurde danach von dem französischen
Architekten Jean Baptiste Robillon um
1790 voll­endet.
Der französische Einfluss ist sowohl
in der Innenausstattung als auch in der
hufeisenförmigen Anlage der streng
geometrischen Gärten nicht zu verkennen. Thron- und Spiegelsäle sind
mit Stuck und Wandgemälden versehen, Kristalllüster, Fliesen und grazile Möbel dekorieren die Räume, das
Schlafzimmer des Königs ziert ein Bilderzyklus aus dem Don Quijote. Zum
Westflügel führt eine geschwungene
Löwentreppe, ungewöhnlich über Eck
gebaut. Ein künstlicher Bach in einem
azulejo-verkleideten Bett diente den
Königen zum Bootfahren. In einem
Teil des Schlosses residieren heutzutage Staatsgäste, und nicht immer sind
die Räumlichkeiten zur Besichtigung
geöffnet.
Vor dem Palast erstreckt sich der
Largo do Palácio. Im früheren
Bedienstetenbau ist eine der luxu­
riösesten Pousadas Portugals untergebracht. Die einstige Schlossküche
beherbergt das stilvolle Restaurant
x
Cozinha Velha, das neben Gourmets
auch ­prominente Staatsgäste zu schätzen wissen.
MPalácio Nacional de Queluz, Mi-Mo 9-17
Uhr, Largo do Palácio, http://pnqueluz.imc-ip.pt.
Nelles Travel Tips
s Palácio
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Baukunst. Um den zweigeschossigen
Kreuzgang liegen Sakristei, Kapitelsaal
und das mit azulejos geschmückte Refektorium. In der nördlichen Arkade ist
Fernando Pessoa beigesetzt.
MMosteiro dos Jerónimos, Okt.-Apr. Di-So
10-17.30 Uhr, Mai-Sept. Di-So 10-18.30 Uhr,
Praça do Império, www.mosteirojeronimos.pt.
Im ehemaligen Dormitorium des
Klosters befindet sich das Museu Nacional de Arqueologia k. Es zeigt
archäologische Objekte aus Portugal
sowie Kunstwerke aus Ägypten. Highlight ist die xSchatzkammer mit goldenen keltischen Schmuckstücken aus
der Bronzezeit (1. Jtsd. v. Chr.).
MMuseu Nacional de Arqueologia, Di-So 10
bis 18 Uhr, Praça do Império, Eléctrico: 15 bis
Mosteiro dos Jerónimos, www.mnarqueologiaipmuseus.pt.
Der Westteil des Hieronymos-Klosters beherbergt das xMuseu de Marinha l (Marinemuseum), in dem
Exponate aus der Geschichte der portugiesischen Seefahrt sowie Wasserflugzeuge gezeigt werden. Bemerkenswert
sind die Steinsäulen mit dem Kreuz der
Christusritter: Kopien jener padrãos,
die in den neuen Kolonien als Zeichen
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Foto: Bernd F. Gruschwitz
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Eine Attraktion für sich stellt der einzigartige xxClaustro dos Jerónimos
dar – ein Paradebeispiel manuelinischer
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Kreuzgang des Hieronymus-Klosters – ein Beispiel manuelinischer Architektur.
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In einer Kapelle am Tejo, im Viertel
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Belém, betete 1497 Vasco da Gama,
bevor er sich aufmachte, Indien auf
dem östlichen Seeweg zu erreichen.
Als Dank für da Gamas erfolgreiche
Rückkehr 1499 ließ König Ma­nuel I. an
dieser Stelle ab 1500 ein Kloster für die
Hieronymiten, das monumentale xxMosteiro dos Jerónimos j, errichten.
Belém und das Kloster blieben vom
Erdbeben 1755 verschont, weshalb alle
Gebäude original erhalten sind.
Staunend stehen die Besucher vor
dem überreich verzierten Südportal
der xIgreja de Santa Maria. Es ist
mit Heiligenfiguren unter Baldachinen, Ranken und Türmchen aufwändig dekoriert. Über dem Eingang steht
die Jungfrau von Belém (Bethlehem)
und im Mittelpfeiler der Doppeltür
Heinrich der Seefahrer. Man betritt
die Kirche durch das ebenfalls prachtvoll geschmückte Westportal, auf dem
der Stifter und seine Frau sowie deren
Schutzpatrone und die Evangelisten
dargestellt sind.
Das xInnere der dreischiffigen Hallenkirche überrascht durch die schwerelose Höhe des gotischen Netzgewölbes, das von schlanken Pfeilern mit
Renaissance-Ornamenten
getragen
wird. Das Sakralgebäude wurde zum
Pantheon der Könige von Avis und
berühmter Persönlichkeiten Portugals;
allein fünf Könige, sieben Königinnen
und neunzehn Infanten fanden hier ihre
letzte Ruhe­stätte. Am Eingang stehen
die Sarkophage von Vasco da Gama
und Luis de Camões. Letzterer blieb
leer, da unbekannt ist, wo der Leichnam
des 1580 in Armut verstorbenen Nationaldichters verblieb.
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LISSABON
Ausgabe 2013
BELÉM UND AJUDA
Nummern:
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© Nelles Verlag GmbH, München
der portugiesischen Herrschaft aufgestellt wurden.
MMuseu de Marinha, Di-So 10-17 Uhr, Praça
do Império, Tram 15, http://museu.marinha.pt.
Wenige Meter nördlich des Hieronymos-Klosters ragt die Kuppel des Planetário Calouste Gulbenkian m auf.
Die 1965 eröffnete Sternwarte erhellt
die Rätsel des Kosmos.
Seit 1993 bietet das Centro Cultural
de Belém n (CCB) westlich der Grünanlagen der Praça do Império einen
Rahmen für Kulturveranstaltungen.
Zudem beherbergt es das hochkarätige
x
Museu Colecção Berardo (mit ­Werken
von Warhol, Picasso, Bacon, Dali, Miro,
Magritte, Pollock und Koons).
In der Gegend der Praça do Imperio
und des Torre de Belém (s. S. 15.) lag
am Tejo-Ufer der frühere Hafen von
Restelo, Ausgangspunkt der portugiesischen Entde­ckungsreisen. 1960 wurde
an dieser Stelle der 54 m hohe xPadrão dos Descobrimentos o („Denkmal der Entde­ckungen“) zu Ehren der
portugiesischen Seefahrer des 15. Jh.
eingeweiht. Auf einem stilisierten
Schiffsbug mit geblähten Segeln steht
Nelles Travel Tips
LISSABON
Ausgabe 2013
Heinrich der Seefahrer (1394-1460),
hinter ihm seine Kapitäne, Ritter und
Missionare. Auf der Ostseite erkennt
man hinter Heinrich (v. l. n. r.) kniend
Afonso V. (1432-1481), Schutzherr
der ersten Seefahrer; Vasco da Gama
(1460-1524), Entdecker des Seewegs
nach Indien; Pedro Álvares Cabral
(1467-1520), Entdecker Brasiliens;
Fer­não de Magalhães, der 1520/21 als
erster Europäer den Pazifik überquerte;
weiter hinten Diogo Cão, wie er 1482
an der Kongo-Mündung eine Steinsäule
mit Kreuz als Herrschaftssymbol Portugals (padrão) aufstellt.
Im Inneren des Denkmals kann man
mit einem Lift zur Aussichtsplattform
hinauffahren. Vor dem Monument ziert
eine Windrose und eine Weltkarte aus
farbigem Marmor die Esplanade.
­ Museu Nacional dos Coches r (Kutschen-Museum) ab. Die Sammlung mit
mehr als 50 überaus prächtigen Kutschen aus dem 16.-19. Jh. zeigt neben
portugiesischen Wagen auch ausländische (u. a. von Gesandten des Papstes).
Um den Fahrkomfort der noblen Herren zu erhöhen, finden sich in einigen
Kutschen eingebaute, durch eine Sitzbank verdeckte Toiletten.
x
MMuseu Nacional dos Coches (KutschenMuseum), Di-So 10-18 Uhr, Mo geschlossen,
Praça Afonso de Albuquerque, Eléctrico: 15,
www. museudoscoches.pt.
Eine Oase der Ruhe ist der Jardim
Botânico Tropical s, der nördlich an
den Paço Real de Belém angrenzt und
auch Jardim do Ultramar („Überseegarten“) genannt wird. Vorbei an Teichen mit Wasservögeln kann man eine
Vielzahl tropischer und subtropischer
Bäume bestaunen, wie WashingtonPalmen, Drachenbäume von den Kanaren und Araukarien aus den Anden Chiles. Durch ein Chinesisches Tor mit
der Aufschrift Macau (Macão war bis
1999 portugiesische Kolonie) gelangt
man in den Orientalischen Garten.
Foto: Master (PhotoPress)
MPadrão dos Descobrimentos, Okt.-April
Di-So 10-18, Mai-Sept. Di-So 10-19 Uhr, Av.
Brasilia.
Seite 15
Ein Stück den Tejo abwärts ragt der
mächtige xxTorre de Belém p aus
dem Wasser, das wohl vollendetste
Beispiel der Manuelinik und eines der
Wahrzeichen Lissabons. Da von hier
aus die portugiesischen Seeleute zu
ihren Entdeckungsfahrten aufbrachen,
ist der Turm zudem auch ein Symbol
für den Expansionsdrang des kleinen
Landes. Auf vier Etagen verteilen sich
die Räume für Personal, Kommandant,
Gouverneur und für Kasematten und
Geschützstellungen. Auf der Terrasse
steht die Statue Unserer Lieben Frau
der sicheren Heimkehr, Schutzpatronin der Seeleute während der Entde­
ckungsfahrten.
MTorre de Belém, Okt.-Apr. Di-So 10-17.30
Uhr, Mai-Sept. Di-So 10-18.30 Uhr.
Der Präsidentenpalast Pa­ço Real de
Belém q diente im 18. Jh. als königliche Sommerresidenz. König José I.
überlebte das Erdbeben von 1755 nur,
weil er sich gerade hier aufhielt.
Der frühere Reitsaal des Palastes
gibt einen passenden Rahmen für das
Foto: Jürgen Bergmann
Der Torre de Belém.
In der Konditorei Fábrica dos Pastéis de Belém.
Unweit des Jardim Agrícola Tropical
lockt in der Rua de Belém die xFábrica dos Pastéis de Belém: Probieren Sie
die köstlichen pasteís de Belém (pastéis
de nata), mit Pudding gefüllte Blätterteigtörtchen! Die 1837 gegründete Konditorei besitzt mehrere große Räume,
die traditionell eingerichtet und mit
Azulejos geschmückt sind.
Die Bauarbeiten begannen 1802,
mussten jedoch 1807 wieder eingestellt
werden, da die königliche Familie vor
den französischen Truppen nach Brasilien floh. Erst ab 1862 wurde der Palast ständige Residenz von König Dom
Luís I., der die italienische Prinzessin
Dona Maria Pia von Savoyen heirate.
Nach dem Tod des Regenten (1869)
bewohnte die königliche Familie den
Palast bis 1910, als die Republik ausgerufen wurde; der Westflügel blieb
unvollendet.
Seit 1968 ist ein Großteil der
x
Prunk­räume für die Öffentlichkeit
zugänglich. Zu besichtigen sind u. a.
der Saal der Erlasse, das Musikzimmer,
das Schlafzimmer von Dona Maria Pia,
das Mal­
atelier, der Wintergarten und
der Thronsaal. Als Kuriositäten sind
der Chinesische Saal und der Sächsische Saal hervorzuheben; in Letzterem
ist das gesamte Inventar mit kostbarem
Meißener Porzellan dekoriert.
Wenige Schritte vom Palast breitet
sich der Jardim Botânico da Ajuda u
aus. Diesen Botanischen Garten, der
älteste Portugals, ließ Pombal 1768 auf
zwei Ebenen im italienischen Stil anlegen. In der Mitte der unteren Terrasse
erhebt sich der Fonte das 40 Bicas, ein
Brunnen des 18. Jh., dessen 40 Wasseröffnungen unterschiedliche Tiere und
mythische Kreaturen darstellen. Auf
der oberen Terrasse sind die einzelnen
Pflanzenarten nach Kontinenten angeordnet, darunter auch Baby-Kakis aus
Ostasien sowie ein Drachenbaum von
der Insel Madeira.
Etwa 800 m nördlich des Hieronymos-Klosters, unweit des Stadions im
Stadtteil Restelo, informieren erstklassige Sonderausstellungen auf zwei
Stockwerken im xMuseu Nacional
de Etnologia v über die Kulturen der
Erde, vor allem solche aus den Regionen der ehemaligen portugiesischen
Kolonien in Südamerika, Afrika, Indien
und Südostasien.
AJUDA
MMuseu Nacional de Etnologia, Di 14-18,
Mi-So 10-18 Uhr, Av. Ilha da ­Madeira, Bus 28, 32,
49, www.mnetnologia-ipmuseus.pt.
Die vergangenen Königsdynastien
haben mit ihren Palästen, Jagdparks
und Schlössern das Stadtbild Lissabons
geprägt. Nach dem Erdbeben lebten die
Könige zunächst in einem provisorischen Holzbau, bis der neue xPalácio
Nacional da Ajuda t bewohnbar war.
Für diesen neoklassizistischen Palast
lieferten Francisco Xavier Fabri und
José da Costa e Silva die Pläne.
Eine Ausnahme unter den zahlreichen
manuelinischen, überreich dekorierten
Bauten Lissabons stellt die schlichte,
wohlproportionierte Ermida de São
Jerónimo w dar. Der Spaziergang zu
der 1514 nach Plänen des Architekten
Diogo de Boytaca errichteten Kapelle ist vor allem wegen der herrlichen
x
Aussicht auf den Torre de Belém und
den Atlantik empfehlenswert.
Nelles Travel Tips
Ausgabe 2013
LISSABON: REISE-INFORMATIONEN
KLIMA UND REISEZEIT
In Lissabon herrscht mildes Atlantikklima mit
heißen, trockenen Sommern und regenreichen,
relativ warmen Wintern. Frühling und Herbst sind
angenehme Jahreszeiten für ausgiebige Touren
durch die Stadt.
VERKEHRSMITTEL
Der Flughafen Lissabon (Aeroporto de Lisboa)
liegt 7 km nördlich der Stadt. Linienbusse sowie
zwei spezielle Flughafenbusse (Aerobus und Aeroshuttle) verbinden ihn mit dem Stadtzentrum;
ein Taxi in die Stadt kostet 10-13 Euro.
Die Metro verkehrt auf vier Linien durch die ganze Stadt. Die preiswerten Fahrkarten gibt es als
Einzel-, Zehner- und Tagestickets.
Zu jedem Lissabon-Besuch gehört eine Fahrt mit
der Straßenbahn (fünf Linien). Die Linien 12, 25
und 28 (letztere ist perfekt für eine Stadtrundfahrt) verkehren noch mit historischen Waggons.
Zahlreiche Buslinien ergänzen das Angebot.
Drei Standseilbahnen (Ascensor da Lavra, Ascensor da Glória, Ascensor da Bica) und ein
Aufzug (Elevador de Santa Justa) verbinden Lissabons tiefer gelegene Stadtteile mit den Vierteln
auf den Hügeln.
FEIERTAGE
Landesweit gelten folgende Feiertage: 1. Januar
(Neujahr), Karnevalsdienstag, 25. April (Tag der
„Nelkenrevolution“), 1. Mai, Fron­leichnam, 10.
Juni (Dia de Portugal, Todestag von Camões), 15.
August (Mariä Himmelfahrt), 5. Oktober (Be­ginn
der Republik 1910), 1. November (Allerheiligen),
1. Dezember (Befreiung von Spanien 1640), 8.
Dezember (Ma­riä Empfängnis), 25. Dezember
(1. Weihnachtstag). Darüber hinaus hat jeder Ort
eigene Feiertage für die lokalen Heiligen mit Prozessionen, Umzügen und großen Märkten.
NOTRUF
In ganz Portugal gilt die kostenlose Notrufnummer 112, unter der auch Englisch gesprochen
wird. Die Touristenpolizei erreicht man unter Tel.
213 421 623 (PSP, Esquadra de Turismo).
KRIMINALITÄT
In größeren Menschenansammlungen (Plätze,
Märkte, Volksfeste, auch in vollen Straßenbahnen etc.) sollte man sich vor Taschendieben
vorsehen und Gepäck niemals unbeaufsichtigt
abstellen. Jeden Diebstahl muss man unbedingt
der Polizei melden und sich eine Kopie der Meldung geben lassen, damit die Reiseversicherung
den Schaden übernimmt.
Vor nächtlichen Streifzügen in bestimmten Gebieten außerhalb des Zentrums muss gewarnt
werden, z. B. im Parque Eduardo VII, der Rua
da Palma und der angrenzenden Avenida Almirante Reis. Auch die große Verbindungsstraße
vom Amoreiras Shopping Center zur Rotunda ist
nachts kein sicherer Ort.
Es lohnt sich, vor der Reise Kopien der wichtigsten Dokumente anzufertigen und die Originale im
Hotelsafe zu deponieren.
TELEFON
Am preiswertesten telefoniert man direkt in den
Postämtern oder von öffentlichen Telefonzellen
oder -säulen aus (mit Münzgeld oder Karten).
Telefonkarten ab 50 Einheiten gibt es bei den
Postämtern, Zeitungsläden und Kiosken. Auslandsgespräche sind am einfachsten vom Hotel
aus mit D
­ irektwahl möglich, aber natürlich auch
am teuersten. Ausländische Handys funktionieren meist problemlos. Über die Roamingtarife
informieren die jeweiligen Netzbetreiber.
Für Gespräche von Portugal nach Deutschland:
0049, nach Österreich: 0043 und in die Schweiz:
0041 vorwählen und die erste 0 der Ortskennzahl
weglassen. Vorwahl nach Por­tugal: 00351, dann
die Teilnehmernummer.
TRINKGELD
Im Restaurant ist das Trinkgeld normalerweise im
Endpreis enthalten und wird auf der Rechnung
ausgewiesen, dennoch ist es üblich, einen Teil
des Wechselgeldes liegenzulassen. Wenn der
Seite 16
Service oder das Essen besonders gut waren,
sollte man etwa 10 % Trinkgeld geben. Taxifahrer
bekommen ca. 5 % Trinkgeld, Zimmermädchen
und Hotelangestellte zwischen 50 Cent und
1 Euro pro Übernachtung bzw. Dienstleistung.
ZEIT
MEZ minus eine Stunde.
INFORMATION
Lisboa Welcome Center, Mo-Sa 10-19, So 10-18
Uhr, Rua do Arsenal/Praça do Comércio, Tel. 210
312 700, Fax 210 312 899, Metro: Baixa-Chiado,
www.visitlisboa.com.
Palácio Foz, tägl. 9-20 Uhr, Praça dos Restauradores, Tel. 213 463 624, Metro: Restauradores,
Rua Augusta, Infokiosk tägl. 9-19 Uhr, Tel. 213
259 131, Metro: Baixa-Chiado.
Flughafen, Infostand in der Ankunftshalle, Tel.
218 450 660, tägl. 6-24 Uhr.
Castelo de São Jorge, April-Sept. tgl. 10-13, 1418 Uhr, Praça das Armas, in der Alfama.
LEGENDE
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Top-Attraktion
(in Karte)
(in Text)
sehr sehenswert
(in Karte)
(in Text)
Orientierungsnummer in
Text und Stadtplan
Öffentliches bzw.
bedeutendes Gebäude
Restaurant
Einkaufszentrum
Markt
Touristeninformation
Hospital
Parkplatz
X
x
internationaler Flughafen
Autobahn
Post
Schnellstraße
Kirche
Fernverkehrsstraße
Kloster
Hauptstraße
Friedhof
Landstraße
Schloß
Nebenstraße
Turm
Eisenbahn
Denkmal
Aussichtspunkt
IIII
A1 IC 2
Fußgängerzone
B
Treppe bzw. Stufen
Rossio
Einbahnstraße
Eléctrico 28
Straßennummern
Fähre
Metro mit Station
Straßenbahn
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