Nelles Travel Tips® Lissabon Belém xx Alfama (S. 5): Das historische Maurenviertel mit seinen verwinkelten Gassen blieb vom Erdbeben 1755 weitgehend verschont. xx Eléctrico 28 (S. 5 und 11) Ein authentisches Erlebnis ist die Fahrt mit der historischen Straßenbahn Nr. 28, auf der man die wichtigsten Sehenswürdigkeiten passiert. xx Chiado (S. 7): Das traditionelle Literaten- und Künstlerviertel lädt zum Bummeln und Stöbern ein. xx Bairro Alto (S. 8): Die Oberstadt ist vor allem nachts interessant, wenn in den Bars Hochbetrieb herrscht. xx Aussicht vom xSantuário de Cristo Rei (S. 10): Von dem Christusmonument auf einem 82 m hohen Sockel bietet sich die schönste Aussicht auf das Stadtzentrum und den Tejo. xx Museu Nacional de Arte Antiga (S. 10): Das Museum in einem Palast des 17. Jh. bietet einen Querschnitt der europäischen Malerei von Hieronymus Bosch bis Velazquez. xx Museu de Calouste Gulbenkian (S. 11): Außergewöhnliche Kunstsammlung, die Erlesenes aus Orient und Okzident, von der Antike bis zur Neuzeit zeigt. xx Museu Nacional de Azulejo (S. 11): Portugals weltberühmte Fliesenkunst wird im früheren Kloster Madre de Deus präsentiert. xx Oceaná rio de Lisboa (S. 12): Eines der größten und vielseitigsten Aquarien der Welt im xParque das Nações, der anlässlich der EXPO 1998 entstand und zahlreiche gelungene Beispiele moderner Architektur bietet. xx Gartenanlagen des xPalácio dos Marqueses de Fronteira (S. 13): Einer der schönsten europäischen Gärten vor der Kulisse eines Renaissance-Palastes. xx Palácio Nacional de Queluz (S. 13): Das königliche Rokoko-Lustschloss von 1790 mit schöner Gartenanlage zeigt französische Einflüsse. xx Belém (S. 14): Highlights in Lissabons westlichem Vorort sind das prächtige Kloster xxMosteiro dos Jerónimos und der xxTorre de Belém. Foto: Valeria Cantone (iStockphoto) Das Besondere entdecken! Rossio-Platz. INHALTSVERZEICHNIS LISSABON INNENSTADT . . . . . . . . . . . . Kathedrale Sé Patriarchal. . . . . . . . . . . Castelo de São Jorge . . . . . . . . . . . . . . Mouraria . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alfama / Graça . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Baixa. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Chiado. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bairro Alto . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 3 3 5 5 6 7 8 Parque das Nações mit Oceanário de Lisboa. . . . . . . . . . . . . . Amoreiras Shopping Centre . . . . . . . . Aqueduto das Aguas Livres. . . . . . . . . Campo Grande. . . . . . . . . . . . . . . . . . Parque do Monteiro-Mor. . . . . . . . . . . Palácio dos Marqueses de Fronteira. . Palácio Nacional de Queluz . . . . . . . . AUSSERHALB DES ZENTRUMS . . . . . Cacilhas und Almada. . . . . . . . . . . . . . Madragoa, Lapa, Alcântara. . . . . . . . . Estrêla, São Sebastião. . . . . . . . . . . . Avenida da Liberdade und Parque Eduardo VII. . . . . . . . . . . . . . . Museu de Calouste Gulbenkain . . . . . Museu Nacional do Azulejo. . . . . . . . . 10 10 10 10 BELÉM UND AJUDA. . . . . . . . . . . . . . . 14 Belém . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Ajuda. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 Digitaler Reiseführer Ausgabe 2013 www.nelles.com 11 11 11 REISE-INFORMATIONEN . . . . . . . . . . . Kartenlegende / Impressum. . . . . . . . . Lizenzbestimmungen. . . . . . . . . . . . . . Haftungsausschluss. . . . . . . . . . . . . . . 12 12 12 12 13 13 13 16 16 16 16 Nelles Travel Tips LISSABON Ausgabe 2013 SERRA DE CASAL IC18 DE CAMBRA A8 PEDERNAIS CASAL DE CAMBRA Seite 2 IC22 PÓVOA DE SANTO ADRIÃO QUINTA DO MOCHO IC17 IC2 A1 FAMÕES IC17 Parque do Monteiro-Mor CANOAS BELAS BRANDOA BAIRRO DAS CALVANAS PONTINHA IC17 IC18 LUZ BENFICA QUELUZ REBOLEIRA IC19 Parque Silva Porto CAMPO Museu PEQUENO de Calouste Gulbenkian Centro de Arte Moderna Palácio dos Marqueses de Fronteira Parque ALFRAGIDE IC17 BAIRRO DA BOAVISTA Florestal BARCARENA PORTELA Praça Marquês de Pombal IC15 LINDA A VELHA de Monsanto A5 Universidade MIRAFLORES IC17 Museu Nat. de Etnolgia RESTELO CAXIAS ALGÉS BELÉM Mosteiro dos Jeronímos PEDROUÇOS Palácio da Ajuda SANTO AMARO Mus. Nac. dos Coches B Tejo Doca de Sto. Amaro BANÁTICA LISSABON A2 0 r Barreivo, Montijo r r Trafaria CACILHAS Christo ALMADA Rei 9 PORTO BRANDÃO CAMINHOS DE FERRO B B B XABREGAS Museu Nacional do Azulejo BAIRRO LOPES LISBOA de Ab ril Torre de Belém OLAIAS Casa-Museu Basilica da Estrela Jardim Amália GRAÇA da Rodrigues Castello de Estrela Palácio de São Jorge BAIXA São Bento Palácio Real ALFAMA das Necessidades CHIADO Cais de Sodré Largo ALCÂNTARA 4 Museo do Santos Nacional Doca de de Arte Alcântara Antiga Po nt e 25 Padrão dos Descobrimentos POÇO DO BISPO MARVILA Cemitério dos Prazeres AJUDA 14 BRACO DE PRATA ARMADOR SOCORRO B OEIRAS QUEIJAS IC15 Seixal Ameixoeira Horta Nova Anadora Este Colégio Militar Alto dos Moinhos Sta. Cruz Damaia Cidade Universitária Laranjeiras r Sintra Jardim Zoológico Benfica Olivais Campo Grande Praça de Espanha Campolide Roma Entre Campos São Sebastião Campolide Amoreiras Rato Campo Pequeno Saldanha Marquês de Pombal Avenida Infante Santo Alcântara Terra Santos r r Cascais Belém Fogueteiro Alcântara Mar Cais do Sodré Areeiro Chelas Marvila Anjos Intendente Restauradores Rossio Braço de Prata Bela Vista Olaias Alameda Arroios Parque Picoas Estrela Campo de Ourique Chelas Alvalade Sete Rios Metro-Station Umsteigestation Endstation Metro-Linie in Planung Regionale Eisenbahn Capo Ruivo Telheiras Carnide Alfornelos Oriente Aeroporto Quinta das Mouras Alverca Moscavide Encarnação Pontinha Martim Moniz Rossio BaixaChiado Terreiro do Paço 2 km Moscavide Portela Lumiar 1 © Nelles Verlag GmbH, München Sacavém Odivelas Senhor Roubado Teatro Camões BEATO ALTO DO PINA MADRE DE DEUS Parque Eduardo VII Aqueduto das Aguas Livres CAMPOLIDE CARNAXIDE IC18 TERESINHAS AREEIRO Jardim Zoológico BURACA VALEJAZ OLIVAIS SUL Museu da Ciencia Viva A1 Museu Rafael Bordalo Pinheiro CAMPO GRANDE CIDADE UNIVERSITÁRIA IC19 CALHARIZ DAMAIA Hospital Fernando Fonseca Museu da Cidade TORRES DE LISBOA X x B IC19 A9 Torre Vasco da Gama Feira Internacional de Lisboa Pavilhão Atlântico Parque das Nações Oceanário de Lisboa BAIRRO DA ENCARNAÇÃO Estação del Oriente Aeroporto de Lisboa AMADORA r MOSCAVIDE AGUALVA TARCENA a r IC16 Palácio Nacional de Queluz da Gam A12 A16 SÃO MARCOS Ponte Vas co CHARNECA A9 Montijo VENDA SECA Santa Apolónia Nelles Travel Tips LISSABON Ausgabe 2013 LISSABON INNENSTADT x KATHEDRALE SÉ PATRIARCHAL Foto: Gabriel Calvo Auf den Grundmauern einer Moschee, am Fuß der Alfama, entstand im 12. Jh. eine Kirche, die Mitte des 14. Jh. durch die Kathedrale xSé Patriarcal ! ersetzt wurde. Sie ist die älteste Kirche Lissabons. Nach verschiedenen Umbauten hat man im frühen 20. Jh. ihren ursprünglichen romanischen Charakter weitgehend wiederhergestellt: Außen wurden z. B. barocke Turmhauben rückgebaut und die Fenster der Fassade wieder in romanischer Form gestaltet. Die Kathedrale von Lissabon mit ihren beiden Wehrtürmen, davor ein Wagen der Straßenbahnlinie 28. Der gedrungene dreischiffige Bau erweckt mit seinen beiden zinnenbesetzten Türmen, die seit 1380 die Westfassade schmücken, einen festungsartigen Eindruck. Im Inneren vermischen sich romanische und gotische Stilelemente: Chor und Kreuzgang sind gotisch, während der vordere Teil der drei Kirchenschiffe romanisch geprägt ist. In der ersten Seitenkapelle auf der linken Seite befindet sich die berühmte barocke Weihnachtskrippe (1766) von Joaquim Machado de Castro mit bemalten Terrakotta-Figuren. In der Franziskus-Kapelle steht das Taufbecken, in dem vermutlich der hl. Antonius getauft wurde. Im Chor sieht man die von Joaquin Machado de Castro nach dem Erdbeben 1755 neu gestalteten Sarkophage von Afonso IV. und seiner Frau Beatrix. Gotische Sarkophage mit liegenden Figuren sind in einer der Chorkranzkapellen zu besichtigen. Der xKirchenschatz (Zugang über die Sakristei im rechten Seitenschiff) zeigt u. a. den berühmten Reliquienschrein des hl. Vinzenz und die vollständig mit Edelsteinen besetzte Monstranz. Vom Chorumgang gelangt man in den gotischen Kreuzgang. Im Taufbecken gleich links hinter dem Westportal der Kathedrale soll 1195 der hl. Antonius von Padua getauft worden sein. Diesem Heiligen ist die 1767 erbaute Igreja de Santo Antonio de Lisboa " (auch Igreja de Santo Antonio à Sé genannt) gegenüber der Kathedrale gewidmet; sie steht an der Stelle, wo er geboren sein soll. Neben der Kirche, in der Casa de Santo António, ist ihm ein Museum gewidmet. In der Rua da Alfândega verblüfft in einer geschlossenen Häuserfront die herrliche manuelinische Fassade der Igreja da Conceição Velha #. Mit ihren feinen, detaillierten Ornamenten an den Fenstern ist die Fassade der einzige Überrest der Misericórdia-Kirche von 1520, die sich vor dem Erdbeben von 1755 an dieser Stelle befand. Ursprünglich bildete die heutige Vorderseite die südliche Seitenwand der Kirche, doch beim Wiederaufbau erhielt die gesamte Anlage eine neue Ausrichtung. Besondere Beachtung verdient das reich skulptierte xPortal von João de Castilho, das noch original erhalten ist: Es zeigt im Tympanon (Giebelfeld) die Nossa Senhora da Misericórdia („Unsere barmherzige Frau Maria“), die mit ihrem von mehreren Engeln gehaltenen Mantel Personen des einfachen Volks sowie des Adels und Klerus schützt. Die Namensgeberin der Kirche, Nossa Senhora da Conceição („Unsere Jungfrau der unbefleckten Empfängnis“), ist im Kircheninneren am Altar und in der Deckenbemalung dargestellt. Das auffallendste Gebäude in der Rua dos Bacalhoeiros („Straße der Kabeljaufischer“) ist die xCasa dos Bicos $. Der 1523 vollendete Stadtpalast diente als Amtsitz für Brás de Albuquerque, den illegitimen Sohn von Afonso, Eroberer von Goa und Malakka und Vizekönig von Indien. Die Bezeichnung „Haus der Spitzen“ geht auf die charakteristische Verzierung mit spitz zulaufenden, Brillanten ähnlichen Quadern zurück: eine in der frühen Seite 3 Neuzeit im Mittelmeerraum weithin verbreitete Fassadengestaltung. 1755 bis auf das Erdgeschoss völlig zerstört, wurde die Casa dos Bicos in den 1980er Jahren – nicht ganz unumstritten – auf Basis von historischen Abbildungen als vierstöckiger Bau wieder errichtet. Im Erdgeschoss werden heute Sonderausstellungen gezeigt. Beachten sollte man auch das Gebäude rechts neben der Casa dos Bicos: Die gelbe Casa das Varandas % aus dem 18. Jh. bezaubert den Betrachter mit ihren filigranen Balkongittern und geschwungenen Fenstergiebeln. CASTELO DE SÃO JORGE x Vom Rossio gelangt man mit der Buslinie 37 zum 110 m hoch gelegenen x Castelo de São Jorge &. Romantischer, aber auch anstrengender ist der Fußweg durch das Bairro do Castelo (auch Bairro do Santa Cruz genannt) mit seinen netten Restaurants und Bars. Auf dem Hügel, auf westgotischen Fundamenten, errichteten die Mauren ab dem 8. Jh. eine Fluchtburg, und nach der Vertreibung der Berber und Araber aus Lissabon baute König Afonso Henriques die Anlage 1147 zur Residenz aus. Bis Ende des 15. Jh. herrschten hier die portugiesischen Monarchen, ehe sie in den (beim Erdbeben von 1755 zerstörten) Palast am Praça do Comércio (früher Terreiro do Paço) zogen. Von den Gebäuden der Burg ist nichts mehr übrig, und die Befestigungsmauern wurden stark rekonstruiert. Dies tut jedoch dem Zauber des Ortes keinen Abbruch, denn von den Zinnen bietet sich eine exzellente xPanoramasicht auf die Stadt und den Tejo. Zudem umgibt eine reizende Parkanlage die Burg, in der Rad schlagende Pfauen um herstolzieren und exotische Pflanzen blühen. Ein rekonstruierter Saal des alten Kastells beherbergt heute das elegante Restaurant Casa do Leão, in dessen Nähe eine Multimedia-Ausstellung im Informationszentrum Olisipónia Lissabon während des 16. Jh. dokumentiert. In der Torre de Ulisses lohnt ein Besuch der Câmera Escura, die in einem 20-minütigen Zyklus aktuelle Bilder aus der Stadt an die Wand projiziert (vormittags beste Bildqualität). Reizvoll ist ein Spaziergang innerhalb der Burgmauern durch die engen gepflasterten Gassen des Castelo-Viertels mit dem Largo de Santa Cruz do Castelo, das seinen arabischen Ursprung noch erahnen lässt. LISSABON do Pr aç a a Te r re II Ru a av ra a ira nt oM ia r ác En g an ta de S a ed io s em IIII Cos ta da Arcada Doca da Marinha Terréiro do Paço Cais de Embarque T e j o IIIIII Cais das Colundas P Gare Fluvial r B o T e j B B Cais do Sodré LISSABON ZENTRUM Nummern: Foto: Thomas Stankiewicz Cacilhas r r r Cacilhas Seixal, Barreiro, Montijo 50 u 1-< < 100 m © Nelles Verlag GmbH, München Foto: Martin Thomas ãe Benformoso inha s R. das Fa r IIII R. do Carmo IIIIII M Rua da Palma III II Ru a Rua III II ia Rua da Misericórd R Mo ua da ura ria a A rç o da Ru Pal a da ma Ru II R Ja u a d sm o in IIII oe iro II Flores r II Alecrim II Museu Militar ac o Tab do II do Io Santa Apolónia os Rua do II Emenda II I Rua a Estação Santa Apolónia Madre de Deus (Museu Nacional do Azulejo) II III iso queir das Ru i s III sR el a Fran alen Rua te icen S. V Rua d o s C o o rv ra Pa II IIIII R ua de III Mad ta us Aug Rua das Chagas % < 0 ) Mouaria und Alfama bei Nacht. & < Igreja de Santa Engrácia (Panteão Nacional) st Co II I II Campo de Santa Clara Milagr es da Prata Boq. Ferreidos ros e C. d $ < II R da xo Museu Nacional de Arte Antiga, Palácio Real das Necessidades s Igreja de São Vicente de Fora s ale o V nio a d tó Ru S. An de da L. das Portuguesas Santo Estêvnão do Sol P los Vasconce Feira da Ladra ra 0 < Santa Luzia aç ela Vista à Gr a nic ró Ve 8 o2 o t r ic pérari O ira da Fe aB Leit e de ria Gló nhora da Rua da Se lé c ic Ge ad o II igu im ad São Tiago sMiradouroI Ide I I I I Ru oM ard Sã L. do a J Museu de Chafariz de Ru Rua s Santa Luzia < 9 Ru < § do Fado ua o ad i Dentro R eS Ló Igreja ão " Trigo i q u e < s sALFAMA Ma de São < r ! me o n Sa d Miguel de II II uda He de Igreja de 28 m iro tr ic o . Li Sto. Antonio E lé c a R om D de Lisboa sRsua A. Ros a do Barão II II Doca do Ru e II 2 < nt d sSé Patriarcal Terreiro fa São Nicolau do Trigo 1 Rua de São João < In s Casa dos a Casa das Bicos 4 id 5 Varandas < 3 Igreja da < < en Av Conceição da Alfândega P Rua Velha Martinho ua Estação Fluvial us as Na Av . da R ib ei r a d Es co la s Menino sMuseu de Artes de Deus Decorativas Portuguesas B. DO CASTELO P Ru a Museu da Marioneta (B. DO SANTA CRUZ) C. Rua d. ón de São Cristovão L. Adelino Amaro da Costa as M sCastelo de São Jorge ça a Gra Castelo 6 < Rua Liceu Gil Vicente . aS Ru ente Vic as L. de Rodrigues de Freitas Santa Cruz do Castelo sMOURARIA E o s s V. d da Largo da do Castelo Rosa 8 Igreja < ira Pere Rua Ca lça da d de Nossa / Senhora < da Graça .d Rua T te a dré An to an Rua s os P ¡ < a T. d a Calç do ateir Sap u < Largo da Graça Miradouro da Graça < ( S do Rua Rua dos da fi Cruci lma a oA Áure do N. d Teatro ao ceiç Nacional de L. da Con o da ^ Fac. Juliã de São < Belas Academia ua São R e o Nacional d Carlos Artes d Rua Rua ércio s Museu M. N. m o Câmara C do Chiado < \ de Arte Arco Contemporãnea Municipal ¢ Monumental < P Córdon Vitor Rua al s Praça do n e rs Praça do A Comércio Município Io ¶ < to do Welcome . San do C Center Dom José I Rua Rua Cais do Sodré ) < Lim I ir o s a Rua Rua s Ru Rua “ < VILA BERTA Ru Rua Largo do Terreirinho Pon ar M 7 < Beatas Rua das Bairro Estrela d’Ouro GRAÇA II ue Rua Estação Cais do Sodré sBAIX A Pinto lo Mercado da Ribeira P Serpa Pau ria s II tão s s CHIADO Rua São sta do Mo n te Co II Vaz Rua Martim IIII An Gáveas Norte de das tana Pes S. do das Noticias £ Rua Ga < Praça D. da Av. de Vi nte e Quat ro de J u l h o Terceira Estação Fluvial Câmara I de Rua Rua de Barroca sCafé L. do A Brasileira Chiado # rrett < Largo de São Carlos Nossa Senhora do Monte Rua Rua s rta Po ara Diario da Atalaia Rua Rua de Ataid e Rua Luis I. Praça Dom Luis I P nt lcâ de Rosa Ascensor da Bica P fi ˜ < < = Miradouro < Ol a Martim Moniz ça eA Rua da Dom as od edr oP Rua Soriano Rua Luz z < Rua B. Q | < { < a Gr Praça Martin Moniz Teatro Nacional Dona Maria II. Restauradores Praça Luis de Camões Sol Miradouro de Santa Catarina Rua ≠ < Correio (Hotel Orion Eden) Museu de Arte Sacra Rua Lo reto Rua da Boa Vi sta III II ã R. S da Rua de ss C. do Combro Elé ctri co 28 do e < Hospital de São José s Praça Estação Dom Pedro IV do Rossio w s Igreja de < (Rossio) P Palácio Rossio ¯ São Roque Ludovice < ] João I. Pr. da Pedro IV < } Figueira < Ca l çada d q < Pasteleria o D uque Suiça L. Trindade sga Bete Coelho sa da de Travesimada Café Nicola Rua Conf. Nacional, Que s Cervejaria da s Elevador Manuel Tavares P Trindade s Igreja de Santa a · do Carmo Justa Rua d. St. Just < ” < [ (Museu < Deus Baixa-Chiado Arqueológico) Tr. das Mercês Tr. da Espe ra Rua @ < Rua Nova do Loureir o Santa Catarina Escola Superior. de Teatro e Cinema Ascensor Praça dos da Glória < r Restauradores Ta ip R Tod ro Ped S. de Tr. Rua aventura Seculo ALTO de São Bo do Rua s sBAIRRO Ascensor da Lavra Pedr s Miradouro São Palácio o V Foz Io Pedro de uisa Alcântara Teatro Éden ua L i Tv. do Soure lho Conde de Coe emia Rua da Acad das Ciências da s a as Dom Rua III Ru a ri Gló ad Real . da da C Rua Rua e ad erd Lib Praça do Calça oL da d Ru de t Principe < o ard du ua Ag da Museu da Ciência aE Ru sé Jo ão eS ad Ru ida en Av Jardim Botânico Seite 4 do Ausgabe 2013 Ru ad Nelles Travel Tips ) Die Trambahn Eléctrico 28 befördert ihre Fahrgäste gemächlich über die sieben Hügel der Stadt. Ausgabe 2013 LISSABON Seite 5 de Fado - alles um den Fado und sein Begleitinstrument, die zwölfsaitige Gitarre. Neben einer Nachbildung eines Fado-Lokals kann man eine umfangreiche Gitarrensammlung bewundern. MOURARIA Lissabons malerischste Stadtviertel werden von engen, abschüssigen Gassen erschlossen. Sie liegen unterhalb des Castelo São Jorge, dienten einst als Ghetto der maurischen Minderheit, daher der Name xMouraria, und haben, ebenso wie die benachbarte Alfama, jahrzehntelang kaum gebremsten Verfall hinter sich. Wohnkomfort war lange ein Fremdwort. Erst in jüngster Zeit ist ein Sanierungsprogramm angelaufen, das die Lebensbedingungen der Einwohner verbessert. Wer durch die Gassen der Mouraria streifen will, die sich am Nordwesthang des Burgbergs erstreckt, dem sei ein Abstecher zum Largo da Rosa ' empfohlen. Der von renovierten Stadtpalästen umgebene Platz mit zierlichen Bäumchen mutet sehr beschaulich an. Über die Rua das Farinhas gelangt man von hier zur Igreja de São Cristovão ( mit sehenswerten barocken Schnitzverzierungen. xx ALFAMA Am südlichen Abhang des Burgbergs erstreckt sich das alte maurische Viertel xxAlfama, das noch stark an eine mittelalterliche Altstadt erinnert. Die engen, verwinkelten Straßen enden oft in Sackgassen, ein Merkmal arabischer Stadtgrundrisse. In der ersten Zeit lag dieses Gebiet noch vor den Stadtmauern und wurde von Mauren bewohnt, bis ihnen 1179 Afonso Henriques das Viertel Mouraria zuwies. Die Alfama hat als einziges Stadtviertel das Erdbeben von 1755 unbeschadet überstanden und weist die älteste Bausubstanz Lissabons auf. Sogar Reste der maurischen Stadtmauer mit einem Wachturm sind noch zu sehen (am Largo de São Rafael). Unzählige Treppchen führen durch ein steiles Wirrwarr von Gassen, die sich vor den Kirchen zu Plätzen erweitern. Die Menschen leben mehr vor als in ihren Häusern. In den schmalen Gassen wird vormittags Markt abgehalten. Das Leben in diesem malerisch anmutenden Stadtviertel ist jedoch alles andere als romantisch. Die Enge macht es unmöglich, gut zu belüften, die Wohnungen sind klein und sanitäre Einrichtungen unzureichend. Die Sanierung ist mühselig und geht nur langsam voran. Entlang der westlichen Alfama fährt die xxStraßenbahnlinie 28, so dass es sich anbietet, erst ein Stück den Berg Foto: Peter Fischer x MMuseo de Fado, Di-So 10-18 Uhr, Largo do Charafiz de Dentro 1, www.museudofado..pt. GRAÇA Schöne Aussicht am Miradouro de Santa Luzia. Richtung Graça hinaufzufahren und das Viertel im Abstieg zu erkunden. Den oberen Abschluss der Alfama bildet der Aussichtspark Miradouro de Santa Luzia ) mit seinen Gartencafés. Der Miradouro de Santa Luzia ist Teil des Largo das Portas do Sol, an dem der Palast des Grafen von Azurara aus dem 17. Jh. liegt. Er beherbergt heute das xMuseu de Artes Decora tivas Portuguesas * (Museum für Angewandte Kunst). Auf mehreren Stockwerken mit teilweise originalem Deckenschmuck und Azulejos werden Möbel, Silberkunst, Textilien, Kronleuchter, Teppiche und Keramiken vom 16. bis zum 19. Jh. gezeigt. Ganze Schlaf-, Ess- und Musikzimmer aus unterschiedlichen Stilepochen wurden hier originalgetreu aufbaut. Vorträge und Sonderausstellungen widmen sich regelmäßig bestimmten Schwerpunktthemen, im Nachbargebäude kann man Künstlern bei traditionellen Techniken wie Vergoldung und Buchbinderei zusehen. MMuseu de Artes Decorativas Portuguesas, Mo-Sa 10-17 Uhr, Largo das Portas do Sol 13. Vom Largo das Portas do Sol steigt man treppab in die Tiefen der Alfama. Einen Fixpunkt im Gassengewirr stellt die Igreja de São Miguel + am gleichnamigen Platz dar. Ursprünglich 1150 erbaut, erlitt die Kirche beim Erdbeben 1755 große Zerstörungen. Sie wurde mit einigen Originalbauteilen wieder aufgebaut. Im Inneren sind die vergoldeten Schnitzaltäre sehenswert. Von der Kirche führt die Rua de São Pedro, gewissermaßen die Hauptstraße der Alfama mit Geschäften und belebten Fischmärkten (Di-Sa frühmorgens), zum Largo do Chafariz de Dentro ,. Im Umkreis des Platzes findet man einige der stimmungsvollsten Fado-Lokale Lissabons. In einem ehemaligen Wasserwerk aus dem 19. Jh. dreht sich im Museo Foto: Volkmar E. Janicke Nelles Travel Tips Die Igreja de São Vicente de Fora. Zwischen den Vierteln Alfama und Graça sieht man schon von weitem die Doppelturmkirche des hl. Vincenz. Sie heißt xIgreja de São Vicente de Fora ., nach der fora, also vor den Stadtmauern liegenden, alten Kirche, die König Philipp II. zur Zeit der spanisch-portugiesischen Personalunion (1580-1640) abreißen ließ. Den neuen Bau, ein strenges Spätrenaissance-Gebäude, führte wahrscheinlich der Italiener Filipe Terzi einheitlich, schlicht und mit viel Marmor aus. Die drei Statuen über den Eingangsportalen stellen die Heiligen Sebastião, Agostinho und Vicente dar. Auch der einschiffige Innenraum ist mit Marmor ausgekleidet. Im Zusammenspiel mit der in hellen Farben gestalteten Kassettendecke ergibt sich ein luftig-leichter Raumeindruck. Der Vinzenzaltar, geschaffen von Joaquin Machado de Castro, ist mit einem barocken Baldachin überdacht. Im rechten Querschiff befindet sich die Grabplatte des deutschen Kreuzritters Henrique o Alemão. Ins benachbarte Augustiner-Kloster gelangt man durch den Eingang rechts unterhalb der Treppen, die zur Kirche führen. In der Eingangshalle zeigen Fliesenbilder (Azulejos) die Eroberung Lissabons und Santarems durch die Mauren sowie den Bau des Klosters. Auch im ersten Stock sind die Wände mit kunstvollen blau-weißen Azulejos aus dem frühen 18. Jh. verziert. Thema sind hier die Fabeln Lafontaines sowie Natur- und Jagdszenen. Nach dem Eingang zu Kloster geht es rechts zu einer Aussichtsterrasse, die einen herrlichen Blick über Alfama und Tejo bietet. Durch die beiden Kreuzgänge gelangt man zum ehemaligen Refektorium des Klosters, das 1855 zum Panteão de Casa Bragança umgebaut wurde. Die letzten Sarkophage im Pantheon der Bragança-Dynastie, entstanden im Auftrag Salazars für den 1908 ermordeten Carlos I. und seinen Sohn. Im angrenzenden Saal sind Lissabons Patriarchen bestattet. Auf der nächsten Hügelkuppe, beeindruckt die Kuppel der Igreja de Santa Engrácia /. Der Bau dauerte vom 16. Jh. bis in die 1960er Jahre, als Salazar die Kirche als Panteão Nacional („Nationales Pantheon“) fertig stellen ließ. Hier sind Größen aus Politik und Geistesleben beigesetzt. Die Särge der Nationalhelden Vasco da Gama, Heinrich der Seefahrer, Luis Vaz de Camões und Pedro Álvarez Cabral sind leer und haben nur Symbolcharakter. Auf dem nahe gelegenen Campo de Santa Clara 0 findet dienstags und samstags der Flohmarkt Feira da Ladra (Markt der Diebin) statt. Ähnlich wie die Alfama ist das Graça-Viertel durch enge und steile Gassen, kleine Häuschen und viel Renovierungsbedarf gekennzeichnet. Seinen Namen erhielt das Gebiet nordöstlich der Burg nach der Wallfahrtskirche Nossa Senhora da Graça 1, die auf der Hügelkuppe thront. Sie wurde nach dem Erdbeben wieder errichtet und seitdem vielfach umgebaut. Der einschiffige spätbarocke Innenraum ist eher unspektakulär. Erwähnenswert ist jedoch der violett gekleidete Christus am Kreuz im rechten Querschiff: Die Figur ist fester Bestandteil beim traditionellen Umzug in der Fastenzeit. Der Miradouro da Graça 2 unmittelbar vor der Kirche bietet eine herrliche xAussicht auf die Burg und die Unterstadt, und außerdem ein Café, das Erfrischungen serviert. Von dem Hügel führt eine sehr lange Treppe mit herrlichen Aussichts terrassen hinunter zum Platz Largo do Terreirinho 3, und von dort kann man den Rundgang nach Baixa durch das ursprünglich wirkende, frühere Maurenviertel Mouraria am nordwestlichen Bergfuß fortsetzen. Wer gut zu Fuß ist, steigt vom Largo da Graça noch weiter bergauf, um die weniger frequentierten Ecken des Viertels kennen zu lernen. Dort lockt mit LISSABON Seite 6 dem Miradouro Nossa Senhora do Monte 4 ein weiterer Aussichtspunkt. Hier bietet sich ein fantastischer Panoramablick auf Graça, den Burgberg sowie Mouraria und die Baixa, aber auch auf den Norden der Stadt. Auf der Ostseite der Rua da Graça dokumentiert die gründerzeitliche Wohnanlage Vila Berta 5, wie sich Lissabon zu Beginn des 20. Jh. ausdehnte: Das Karree mit Innenhof und schmiedeeisernen Terrassen an der Rua do Sol á Graça ist ein gut erhaltenes Beispiel von firmeneigenen Arbeiterunterkünften aus jener Zeit. BAIXA x Nach dem Erdbeben von 1755 verbot der Marquês de Pombal den Bürgern den eigenmächtigen Wiederaufbau und ließ in der alten Unterstadt 15 Straßen symmetrisch und mit einheitlicher Bebauung anlegen. Die fünfstöckigen Gebäude wurden mit einer innenliegenden Holzstruktur erdbebensicher gemacht, und in den Erdgeschossen wurden Ladengeschäfte eingerichtet. Die Rua Augusta – Flaniermeile der Baixa. Bis heute ist die xBaixa das Einkaufszentrum der Stadt, entlang der Fußgängerzone xRua Augusta 6 reihen sich Boutiquen, Terrassencafés und Geschäfte aneinander. Nach Geschäftsschluss verlagert sich das Leben jedoch in die umliegenden Viertel. Durchschreitet man am unteren Ende der Rua Augusta den Triumphbogen, so betritt man die nach 1755 neu gestaltete xPraça do Comerçio 7 mit dem Reiterdenkmal des Königs Dom José I.. Vor 1755 stand hier der Königspalast. Der von Arkaden und Regierungsgebäuden gesäumte Platz öffnet sich seit dem Zeitalter der Karavellen zum Tejo hin. Noch heute bietet er einlaufenden Schiffen den Anblick, den Fernando Pessoa (1888-1935), der berühmteste Dichter Portugals, „eine wunderbare Traumvision“ nannte. Foto: Johann Scheibner Ausgabe 2013 Foto: Martin Thomas Nelles Travel Tips Die Praça do Comerçio öffnet sich zum Tejo hin. Ihre schattigen Arkaden verleihen der Praça do Comercio ein gepflegtes, ja aristokratisches Flair. Entsprechende Klientel verkehrt in dem traditionsreichen Restaurant Martinho da Arcada (Ecke Rua da Prata), das Spitzenküche serviert. 1782 wurde es als Café gegründet, Fernando Pessoa war hier Stammgast. Seit 1910 steht das Gebäude unter Denkmalschutz und ist heute bei Politikern und Prominenten beliebt. Der Arco Monumental (Triumphbogen) wurde 1883 errichtet und schließt die Praça do Comerçio zur Baixa ab. Auf ihm hat man rund um das königliche Wappen Helden der portugiesischen Geschichte verewigt, rechts der Marques de Pombal und Vasco da Gama. Die seitlich liegenden Figuren stellen Allegorien auf die Flüsse Tejo (links) und Douro (rechts) dar. Hinter seiner strengen neoklassizistischen Fassade birgt die Câmara Municipal 8, das Rathaus Lissabons (auch Paços do Conselho genannt), aufwändig ausgestaltete Innenräume. Das Treppenhaus aus Marmor illuminieren etliche Kronleuchtern, zahlreiche Säle besitzen üppig bemalte Decken. Auf dem Vorplatz Praça do Municipio ist noch der Schandpfahl, der Pelourinho aus dem 18. Jh. zu bewundern, der jedoch nicht als Pranger diente, sondern als Symbol der städtischen Gerichtsbarkeit. Auf dem Weg zum nördlichen Ende der Baixa kommt man an einem Wahrzeichen der Ingenieurskunst des 19. Jh. vorbei: Einzigartig ist die beeindruckende Stahlkonstruktion des xElevador de Santa Justa 9 (auch Elevador de Carmo genannt). Seine zwei Kabinen in einem mit neugotischem Gitterwerk verzierten Schacht verbinden senkrecht die Viertel Baixa und Chiado / Bairro Alto und überwinden dabei einen Höhenunterschied von 32 m. Den Fahr stuhl konstruierte 1898-1902 der Ingenieur Raoul Mesnier de Ponsard, ein Schüler von Gustave Eiffel. Vom kleinen, teuren Café auf der obersten LISSABON Ausgabe 2013 schönes Beispiel historisierender Architektur im Lissabon des späten 19. Jh. mit manuelinischen und gotischen Stilzitate. Wohl einmalig in Europa ist die Tatsache, dass die Gleise fast 30 m höher als der Bahnhofseingang liegen. Foto: Robert Riethmüller Östlich vom Rossio erstreckt sich, etwas abseits, die ruhigere Praça da Figueira = (Feigenbaumplatz) mit dem Reiterdenkmal für João I. Nicht versäumen sollte man einen Besuch der traditionsreichen Gourmetpaläste Confeitaria Nacional und Manuel Tavares an der südwestlichen Ecke, gleich beim Zugang vom Rossio aus. Mit dem 30 m hohen Elevador de Santa Justa von der Baixa zum Bairro Alto. Plattform bietet sich eine exzellente x Aussicht auf das historische Zentrum der Stadt, auch auf die Ruinen der Igreja do Carmo. Einer der lebhaftesten Plätze der Stadt, die xPraça Dom Pedro IV :, kurz Rossio genannt, wurde neu strukturiert und bekam sein traditionelles schwarzweißes Wellenpflaster zurück. Hier pulsiert das Alltagsleben, Autos und Busse umtosen den Platz. Legendär sind die Pasteleria Suiza und das Café Nicola, beide Inbegriff traditioneller Lis sa bonner Kaffeehauskultur. In der Tabaceria Monaco kann man noch die originale Ladeneinrichtung von 1894 bewundern. Rund um die gusseisernen Brunnen in der Platzmitte bieten Blumenfrauen ihre bunten Sträuße an, das Reiterstandbild König Dom Pedros scheint über das Treiben zu wachen. Seite 7 Carmo @ hinein ins Chiado-Viertel. Die gotische Kirche des KarmeliterKlosters ist seit dem Erdbeben 1755 eine Ruine, in die das Museu Arqueológico eingezogen ist. Der Reiz der frei in den Himmel ragenden Gewölberippen übertrifft fast jenen der Sammlung aus römischen Sarkophagen, westgotischen Säu len und Skulpturen von Machado de Castro. Im Sommer finden in der Ruine Konzerte statt. MMuseu Arqueológico do Carmo, Mo-Sa 1018, Sommer bis 19 Uhr, Largo do Carmo, www. museuarqueologicodocarmo.pt. In der Fußgängerstraße Rua das Portas de Santo Antão >, die hinter dem Teatro Nacional beginnt, reiht sich ein Restaurant an das andere. Etwas weiter nördlich erinnert der 1886 auf der Praça dos Restaura dores ? errichtete Obelisk an die Freiheitskämpfer, die Portugal nach der spanischen Fremdherrschaft im Jahr 1640 zur Unabhängigkeit verholfen haben. Die Bronzefiguren auf dem Sockel sind Personifikationen der Freiheit und der Viktoria, letztere mit Krone und Palme ausgezeichnet. Die für die Unabhängigkeit bedeutenden Schlachten sind mit den Daten und Ortsnamen auf dem 30 m hohen Monument verewigt. Auf der Westseite des Platzes beherbergt der 1755-1777 von Francesco Savario Fabri für den Marquês de Castelo-Melhor errichtete Palacío Foz die Touristeninformation. CHIADO xx Die Stirnseite der Praça Dom Pedro IV begrenzt seit 1842 das prächtige neoklassizistische Teatro Nacional Dona Maria II. ;. Auf der Giebelspitze ist die Figur von Gil Vicente postiert, der Urahn des portugiesischen Theaters aus dem 16. Jh., an den Seiten symbolisieren die Figuren von Thalia und Melopeme die Komödie bzw. Tragödie. xx Chiado, westlich am Hang der Baixa gelegen, ist nach dem Ex-Franziskaner-Mönch und Dichter António Ribeiro (um 1520-1591) benannt, dessen Spitzname Chiado (verschlagen, listig) war. Dieses traditionsreiche Viertel der Literaten, Maler, Bildhauer und Buchhändler erlebte seine intellektuelle Blüte vor dem Zweiten Weltkrieg. 1988 rückte es weltweit ins Rampenlicht, als am östlichen Ende der Rua Garrett und in der Rua do Carmo (Fußgängerzone) einige altbekannte Gebäude abbrannten. Der vorbildliche Wiederaufbau und die gleichzeitige Sanierung ist so gut wie abgeschlossen. Vom Rossio-Bahnhof < fahren die Züge nach Sintra ab. Das 1887 nach Plänen von José Luis Monteiro errichtete, 2006-2008 restaurierte Gebäude mit den hufeisenförmigen Portalen ist ein Wer den Anstieg zum Chiado von der Baixa zu Fuß vermeiden will, überwindet die 32 Höhenmeter mit dem Elevador de Santa Justa (s. S. 6). Eine luftige Brücke führt vorbei an der xIgreja do Foto: Peter Fischer Nelles Travel Tips Fernando Pessoa als Bronzedenkmal vor dem Café „A Brasileira“. Die wichtigste Geschäftsstraße des Chiado ist die leicht ansteigende Rua Garrett A. Hier liegen elegante Geschäfte, gut sortierte Buchläden wie z. B. die mehr als 200 Jahre alte Livreria Bertrand (Nr. 73) und das berühmte Künstler- und Literatencafé xA Brasileira B, vor dem ein Bronzedenkmal an den erst nach seinem Tod berühmt gewordenen Lyriker Fernando Pessoa (1888-1935) erinnert. Das Lokal ging aus einem 1905 gegründeten Geschäft für brasilianischen Kaffee hervor und ist stilvoll mit Spiegeln und modernen Gemälden dekoriert. Kaffee und Aperitifs werden auch auf der Terrasse zur Rua Garrett serviert. Neben dem Café A Brasileira verführt die Pasteleria Bertrand Freunde von süßem Backwerk zu einer Kaffeepause. Die Rua Garrett endet am Largo do Chiado C mit einem Denkmal für den Dichter Chiado (António Ribeiro). An dem ruhigen Platz Largo de São Carlos mit dem gleichnamigen, am Ende des 18. Jh. erbauten Opernhaus Teatro Nacional de São Carlos D, liegt die Casa Fernando Pessoa (Haus Nr. 4) – hier wurde der Schriftsteller geboren. Im Haus sind eine Bibliothek und ein Restaurant untergebracht. MCasa Fernando Pessoa, Mo-Fr 10-18 Uhr, Eintritt frei, Rua Coelho da Rocha 16. Nelles Travel Tips LISSABON Das Gebäude des xMuseu do Chiado E in der Rua Serpa Pinto 4 durchlief eine bewegte Geschichte: Ursprünglich ein Franziskaner-Kloster, blieb es nach dem Erdbeben bis ins 19. Jh. geschlossen, beherbergte dann eine Keksfabrik, wurde Kunstakademie, später Nationalbibliothek und schließlich ab 1911 Nationalmuseum für Zeitgenössische Kunst (Museu de Arte Contemporânea). Nachdem es 1987 den Flammen des Chiado-Brandes zum Opfer gefallen war, nahm der französische Architekt Jean-Michel Wilmotte (geb. 1948), bekannt durch seine Erweiterungsbauten des Louvre, eine umfassende Renovierung vor. Seit 1994 präsentiert das Museum eine Sammlung moderner portugiesischer Gemälde, Bildhauerei und Design aus der Zeit ab 1850. Gemälde von Columbano Bordalo Pinheiro und José Malhoa sind ebenso zu sehen wie Plastiken von Auguste Rodin. Ein Café bietet Erfrischungen. MMuseu do Chiado, Di-So 10-18 Uhr, Rua Serpa Pinto 4-6, Eléctrico: 28, Metro: BaixaChiado, www.museudacidade.pt. BAIRRO ALTO Foto: Peter Fischer xx Nachts im Bairro Alto. Der Reichtum der Kolonialzeit und die Neuordnung der Unterstadt um den neuen Königspalast veranlasste den Adel, seine engen Stadtvillen innerhalb der Stadtmauern aufzugeben und sich auf dem gegenüberliegenden Hügel niederzulassen. Nach dem Erdbeben konnten viele Adlige jedoch ihre Häuser im xxBairro Alto nicht mehr aufbauen und mussten sie mitsamt dem dazugehörigen Grund verkaufen. Daraufhin wurden im Bairro Alto Bürgerwohnungen nach einheitlichen Maßstäben eingerichtet. Heute ist das Bairro Alto eine der ersten Adressen für das xNachtleben Lissabons. In den engen, kopfsteingepflasterten Straßen um den Platz Praça Luis de Camões F reihen sich Bars, Restaurants und Fado-Lokale anein- Seite 8 ander. Auch in der Rua São Pedro de Alcântara, der Rua da Barroca sowie der Rua do Diario de Noticias wird ab etwa 22 Uhr die Nacht zum Tag gemacht. Neben kleinen Restaurants und den bekannten Fado-Lokalen gibt es etliche Bars und Discos. Die Straßen sind rund um Mitternacht voller Leute. Foto: Udo Rein Ausgabe 2013 Azulejo-Schmuck in der Traditionskneipe „Cervejaria Trindade“. Ein Muss und auch für einen Besuch am früheren Abend geeignet ist in der Rua Nova da Trindade die stimmungsvolle fliesengeschmückte Traditionskneipe xCervejaria da Trindade G, in der dunkles Bier zu Vorspeisen (tapas) oder zu Fleisch- und Fischgerichten gezapft wird. Die in einem ehemaligen Trinitarier-Kloster eingerichtete Bierhalle (cervejaria) mit blau-weißen Azulejos von 1863 ist eine der schönsten Vertreterinnen dieser typisch Lissabonner Gastronomie. Nicht auslassen sollte man auch den Salon des Portwein-Instituts, das sich in dem 1747 erbauten Palácio Ludovice H (auch Solar do Vinho do Porto), dem ehemaligen Haus des deutschen Architekten Johann Friedrich Ludwig, befindet. Dort gibt es in gediegener, clubartiger Atmosphäre ungefähr 200 verschiedene Sorten Portwein zu probieren und natürlich auch zu kaufen. MPalácio Ludovice, Rua S. Pedro de Alcântara 45, www.gri.pt/ludovice.asp. Zu den eindrucksvollsten Kirchen Lissabons zählt die von Jesuiten errichtete xIgreja de São Roque I am Largo Trindade Coelho. Hinter der schlichten, von Filipe Terzi Ende des 16. Jh. entworfenen Fassade versteckt sich eine prunkvolle Innenausstattung der acht Seitenkapellen (16./17. Jh.), die den einschiffigen Innenraum zu einem Schatzkästchen macht: Besonders hervorzuheben ist die x Capela de São João Baptista (vierte Kapelle links), die Johannes dem Täufer geweiht ist. Für die Konstruktion verwendete man nur die kostbarsten Materialien: für die Aufbauten Edelhölzer aus Amazonien, für die Säulen Lapislazuli aus Afghanistan, für die Engelsstatuen Marmor aus Carrara, und natürlich Gold, Silber, Alabaster, Karneol, Amethyst und Elfenbein. Die älteste Kapelle, die Capela de São Roque (dritte rechts), wurde 1584 von Francisco de Matos mit Azulejos geschmückt, die Szenen aus dem Leben des hl. Rochus (Roque), des Beschützers vor der Pest, abbilden. Nördlich der Kirche stellt im ehemaligen Findelhaus das Museu de Arte Sacra J (Museum für Sakrale Kunst) Messgewänder, Tafelbilder (16.18. Jh.) sowie italienische Gold- und Silberschmiedearbeiten aus. MMuseu de Arte Sacra, Di-So 10-17 Uhr, Largo Trindade Coelho. Auf dem Weg zum nördlichen Bairro Alto kommt man am xMiradouro São Pedro de Alcântara K vorbei, von dem man eine wundervolle xAussicht auf die Baixa mit dem Castelo de São Jorge sowie die Avenida da Liberdade und die nördliche Innenstadt genießt. Ein Denkmal erinnert an den Gründer des „Diário de Notícias“, Eduardo Coelho. Kurz davor rechts bringt der historische Ascensor da Glória L Fahrgäste aus der Unterstadt herauf. Die Fahrt beginnt an der Praça dos Restauradores nördlich der Touristeninformation. Nur wenige der prächtigen Villen sind im Bairro Alto noch im Originalzustand erhalten, so wie an der Praça do Principe Real M, wo sich inzwischen die teuersten Lissabonner Stadtwohnungen befinden. Beeindruckend ist der maurisch angehauchte Palácio Ribeira da Cunha (Haus Nr. 26). Auch die Gegend um den Miradouro Santa Catarina N ist von altehrwürdigen Häusern geprägt. Von dem Aussichtspunkt mit der Statue des Riesen Adamastor, einer Figur aus den Lusiaden von Camões, genießt man die x Aussicht auf die Ponte 25 de Abril, die Docks von Santos und Alcântara sowie das gegenüberliegende Tejo-Ufer. Das Hafenviertel um den Cais do Sodré O bietet – teils auf Booten, teils in provisorischen Lagergebäuden hinter der Bahnhofsanlage – eine ganze Reihe hervorragender Fischrestaurants. Hier legen die Fähren nach Cacilhas am gegenüberliegenden Tejo-Ufer ab. Nelles Travel Tips LISSABON Ausgabe 2013 Parque do » Monteiro-Mor < A9 Museu Nacional do Teatro CANOAS IC17 IC16 PONTINHA BAIRRO DAS CALVANAS LUZ REBOLEIRA IC19 Hospital Fernando Fonseca IC19 Parque Silva Porto DAMAIA ø < TORRES DE LISBOA C. Comercial de Colombo BAIRRO NOVO Jardim Zoológico s Palácio dos SETE RIOS Marqueses de Fronteira < „ CALHARIZ BURACA Parque ALFRAGIDE BAIRRO DA IC17 BOAVISTA Florestal CARNAXIDE CALHAU SETE RIOS sAqueduto das Aguas Livres Ω BAIRRO DA < SERAFINA IC15 14 RESTELO PEDROUÇOS BELÉM SANTO AMARO Padrão dos Descobrimentos Tejo SALDANHA Arte Moderna SÃO SEBASTIÃO Parque ESTEFÂNIA Eduardo VII ALTO DO PINA P < Praça Marquês BAIRRO de Pombal LOPES O < sAmoreiras Shopping Center † AMOREIRAS < MADRE DE DEUS Madre de Deus ™ < XABREGAS ssMuseu Nacional do Azulejo SOCORRO I RATO < s Basilica Casa-Museu da Estrela Amália GRAÇA Rodrigues T < < Z R Palácio de BAIRRO < Castello de Jardim da < E São Bento ALTO São Jorge Estrela MADRAGOA ROSSIO ALFAMA ESTRELA BAIXA CHIADO LAPA Cais de Sodré p < Q < 4 Largo ssMuseo do Santos Nacional de Arte Antiga Doca de Sto. Amaro GINGAL CAMINHOS DE FERRO LISBOA GROSSRAUM LISSABON i CACILHAS < Nummern: s Santuário de Christo Rei < o ALMADA 0 Seixal Barreivo, Montijo 1 ‰ i-< < 2 km © Nelles Verlag GmbH, München Foto: Peter Zaharov (iStockphoto) Foto: Asher Welstead (iStockphoto) r \ Der Parque Eduardo VII. BEATO OLAIAS r BANÁTICA MARVILA ARCO CEGO < « sCentro de < ∑ r PORTO BRANDÃO Doca de Alcântara ssMuseu de Calouste Gulbenkian POÇO DO BISPO CHELAS B B Trafaria ALCÂNTARA ril 5 de Ab Ponte 2 Torre de Belém B Mus. Nac. dos Coches Mosteiro dos Jeronímos Centro Cultural Palácio Real W das Necessidades < Palácio da Ajuda B ALGÉS Museu Nat. de Etnolgia ARMADOR CAMPO PEQUENO e CARAMÃO ENTRECAMPOS ad MIRAFLORES BRACO DE PRATA AREEIRO rd CASELAS TERESINHAS ⁄ < ibe LINDA A VELHA CAMPO Miradouro de Monsanto DE das Montes OURIQUE Claros A2 Universidade TAPADA DA AJUDA U < Cemitério AJUDA dos Prazeres ¨ CAMPO < GRANDE CIDADE UNIVERSITÁRIA aL OEIRAS A1 Rafael ALVALADE π Museu < Bordalo Pinheiro d v. sA CAMPOLIDE PORTELA A5 sMuseu da Cidade B BENFICA OLIVAIS NORTE Jardins Garcia de Orta s Estação del Oriente C. Com.Vasco da Gama ® Pavilhão < Atlântico s Parque das ss Oceanário Nações OLIVAIS de Lisboa SUL Museu da Teatro Camões Ciencia Viva Io B TELHEIRAS IC17 s Torre Vasco da Gama Feira Internacional de Lisboa BAIRRO DA ENCARNAÇÃO X x CARNIDE AMADORA ss Palácio Nacional ‰ de Queluz < MOSCAVIDE Museu Nacional do Traje Aeroporto de Lisboa BRANDOA QUELUZ Seite 9 j Das Jeronimo-Kloster in Belém. Nelles Travel Tips LISSABON Ausgabe 2013 Seite 10 AUSSERHALB DES ZENTRUMS Foto: Jürgen Reichmann Auf dem Lissabon gegenüberliegenden Tejo-Ufer lohnen die Orte Cacilhas und Almada einen Ausflug. Nach Cacilhas P kann man von Lissabons Cais de Sodré eine Fähre (www.transtejo. pt) nehmen. Die angenehme Fahrt dauert eine Viertelstunde, Boote verkehren alle 10-30 Minuten. Direkt hinter der Anlegestelle in Cacilhas reihen sich gute Fischrestaurants aneinander. Vom Santuário de Cristo Rei blickt man auch auf die elegante Ponte 25 de Abril. Vom Busbahnhof am Fährhafen Cacilhas pendelt ein Zubringerbus (Nr. 101) alle 20-30 Minuten zum 1959 errichteten xSantuário de Cristo Rei Q oberhalb von Almada. Das dem berühmten Vorbild in Rio de Janeiro nachempfundene 28 m hohe ChristusMonument steht auf einem 82 m hohen Sockel. Von seiner per Lift erreichbaren Aussichtsplattform bietet sich die beeindruckendste xxAussicht auf Lissabons südliche Schokoladenseite. MADRAGOA, LAPA, ALCÂNTARA Am Largo do Santos R beginnt das Ausgehviertel, das sich über die Avenida de Vinte e Quatro de Julho und die xDocas (Docks) am Hafen erstreckt und zu den Stadtteilen Madragoa, x Foto: Martin Thomas CACILHAS UND ALMADA Zwischen 22 Uhr und 8 Uhr morgens herrscht in den Bars und Diskos der Docas reger Betrieb. Lapa und Alcântara gehört. Das Areal ist so weitläufig, dass die Nachtschwärmer hier häufig mit dem Auto von einer Bar zur nächsten fahren. Man braucht übrigens eine dicke Brieftasche, will man die Eintrittspreise in die Nobeldiscos bezahlen. Vor Mitternacht ist hier kaum Betrieb, dafür endet die Nacht erst im Morgengrauen. Um die Rua de São Bento, findet man Lokale mit exotischer Musik aus Brasilien und von den Kapverden. Nördlich der Vergnügungsmeile des 24. Juli, in der parallel verlaufenden Rua das Janelas Verdes, ist das xxMuseu Nacional de Arte Antiga S (Nationalmuseum für Alte Kunst) in einem ehemaligen Konventsgebäude und einem angrenzenden Palast des 17. Jh. untergebracht. In der mit talha dourada, vergoldeten Schnitzereien, dekorierten Klosterkapelle Capela das Albertas links vom Eingang wird eine der Krippen von Machado de Castro gezeigt. Das Hauptgeschoss des Museums füllen ein Teil der Sammlung Gulbenkian sowie Kunstwerke des 15.-18. Jh. aus Europa. Das bekannteste ist die x Versuchung des hl. Antonius von Hieronymus Bosch, aber auch Namen wie Dürer, Holbein d. Ä., van Dyck oder Velázquez fehlen nicht. Das erste Stockwerk enthält orientalische Kunst aus den ehemaligen Kolonien. Interessant sind die japanischen Namban-Wandschirme (um 1600), auf denen die Portugiesen als barbarische Fremdlinge dargestellt sind. Im zweiten Stock sind Werke portugiesischer Künstler ausgestellt. Dort befindet sich das bedeutendste Meisterwerk Portugals, das 1910 restaurierte xx Poliptychon von São Vicente, ein Flügelaltar, dessen sechs Tafeln in der Kirche São Vicente da Fora aufgefunden wurden. Man weiß nicht genau, von wem, wann und zu welchem Zweck es gemalt wurde, noch, wie es ursprünglich platziert war. Zugeschrieben wird es Nuno Gonçalvez – Mitte des 15. Jh. Hofmaler von Alfonso V. –, denn der König, sein Sohn und Heinrich der Seefahrer sind darauf zu erkennen. Die Tafeln stellen in bis dahin unbekannter Weise mit insgesamt 60 Personen einen Querschnitt der Gesellschaft dar. Im lauschigen Museumsgarten kann man sich im Café mit Blick auf den Tejo niederlassen. MMuseu Nacional de Arte Antiga, Di 14-18, Mi-So 10-18 Uhr, Rua das Janelas Verdes, Eléctrico: 15, www.mnarteantiga-ipmuseus.pt Gleichfalls im Westen der Stadt befindet sich der Palácio Real das Necessidades T, in dem das Außenministerium residiert. Ebenso wie das Kloster von Mafra geht auch dieser Palastbau auf ein Gelübde von João V. zurück, der den Bau zum Dank für die Genesung von schwerer Krankheit errichten ließ. Charakteristisch ist die Vermischung von Stilelementen des Barocks und des Klassizismus. Der Palast mit weitläufigem Park wurde im 19. Jh. zeitweise als Königsresidenz genutzt. ESTRÊLA, SÃO SEBASTIÃO Der Palácio de São Bento U, das heutige Parlamentsgebäude Portugals, ist ein nach der Säkularisierung von 1834 umgebautes BenediktinerKloster. Besichtigungen sind im Rahmen der Plenarsitzungen möglich, die in der Regel mittwochs bis freitags abgehalten werden. In dem einfachen Wohnhaus der Fado-Ikone im Stadtteil Estrêla wurde nach ihrem Tod im Jahr 2000 die Casa-Museu Amália Rodrigues V eingerichtet eine gute Ergänzung zur Casa do Fado in der Alfama (s. S. 5). Hier gibt es vieles zu sehen, was sich in einem knapp 80-jährigen Leben ansammelt. Geradezu umwerfend ist die reiche Garderobe der Diva. Als Hintergrundmusik läuft Fado, von Amália gesungen. MCasa-Museu Amália Rodrigues, Di-So 1013 und 14-18 Uhr, Rua de São Bento 193. Die xBasilica da Estrela W ließ Königin Maria I. 1778-89 von Vicente und Manuel, beides Schüler des MafraArchitekten Johann F. Ludwig, erbauen; die Regentin erfüllte anlässlich der Geburt eines Thronfolgers ein Gelübde. Die lichte Kirche stellt eine Mischung aus Klassizismus und Rokoko dar. Die Verzierungen der Glockentürme und der Kuppel verleihen dem Bau aus weißem Kalkstein Eleganz. Schön sind die Marmorskulpturen aus der Bildhau- Nelles Travel Tips LISSABON Ausgabe 2013 erschule von Mafra. Die 1818 verstorbene erzkatholische Stifterin liegt im südlichen Querhaus begraben. Foto: Martin Thomas Zum Ausspannen lädt der beliebte Jardim da Estrela X gegenüber der Basilica da Estrela ein – mit romantischen Teichen, Palmenalleen, riesigen Kakteen und exotischen Bäumen. Zum idyllischen Gesamtbild trägt der gusseiserne Musikpavillon aus dem Jahr 1884 bei. Seite 11 erinnert in seiner Strenge mehr an eine kurzgeschorene Grünanlage. Kühle und gepflegte Pflanzenpracht verheißt das „kalte Gewächshaus“ Estufa Fria, ein Garten am oberen Ende des Parks, der durch Lattengitter und Bastmatten vor Sonnenlicht geschützt ist. In der angrenzenden Estaufa Quente („warmes Gewächshaus“) wachsen Kakteen und tropische Pflanzen. Hier findet man auch die schönste und originellste, xParque genannte Metrostation der Stadt: 1994 dekorierte die belgische Künstlerin Françoise Schein die Wände und Decken mit blauen Fliesen, auf denen die Geschichte Portugals dargestellt ist, mit Landkarten, Schiffen, Pflanzen, Tieren, Symbolen u. v. m. MUSEU DE CALOUSTE GULBENKIAN xx Die xxEléctrico Nr. 28 trägt den Namen durch die ganze Stadt: Prazeres steht als Endhaltestelle auf den Bahnen, die Richtung Westen fahren. Im 1833 eröffneten Cemitério dos Prazeres Y lässt sich aufwändige Bestattungskultur studieren – prunkvolle Grabstätten an Zedernalleen. Die romantische Totenstadt bietet sich für einen stimmungsvollen Spaziergang an. x AVENIDA DA LIBERDADE UND PARQUE EDUARDO VII Die rund 90 m breite und 1,5 km lange xAvenida da Liberdade Z wurde 1879 als Prachtstraße gebaut. Sie verbindet die Praça dos Restauradores im Süden mit der kreisförmigen, verkehrsreichen Praça Marquês de Pombal [ im Norden. Im südlichen Abschnitt ziehen das ehemalige Hotel Victoria (Nr. 170) und das Verlagsgebäude des Diário de Notícias (Nr. 266) aus den 1930er Jahren die Blicke auf sich. Auch die Zwillingshäuser Nr. 206/218 von 1915 verströmen repräsentatives Flair. Reizvoll im mittleren Teil ist ein Spaziergang auf den Gehwegen entlang des Mittelstreifens, vorbei an Brunnen, Terrassencafés und Statuen. Nördlich der Rotunda genannten Praça Marquêz de Pombal mit dem heroischen Standbild des Ministers beginnt der Parque Eduardo VII \ von São Sebastião. Dieser Stadtpark Foto: Martin Thomas Die Trambahn Eléctrico 28 befördert ihre Fahrgäste über die sieben Hügel der Stadt. Eine Figurengruppe mit Anklängen an den Jugendstil im Museu de Calouste Gulbenkian. Ein Neubau im Viertel Saldanha beherbergt die Gulbenkian-Stiftung und das weltberühmte xxMuseu de Calouste Gulbenkian ]. Calouste Gulbenkian, ein armenischer Ölmagnat mit britischem Pass, suchte 1942 in Lissabon Zuflucht und blieb bis zu seinem Tod 1955. Als Dank für die gastliche Aufnahme vermachte er Portugal in seinem Testament die private Kunstsammlung und den größten Teil seines Vermögens, das in der bedeutenden Kulturstiftung Fundação Calouste Gulbenkian verwaltet wird. Die 6400 Werke der erstklassigen Sammlung werden in 17 Sälen gezeigt. In den ersten (Raum 1-3) findet sich Ägyptische, Mesopotamische und Klassische Kunst, darunter ein assyrisches Relief eines geflügelten Genius (9. Jh. v. Chr.) und elf römische Medaillons, wohl im 3. Jh. n. Chr. zu Erinnerung an Alexander den Großen geprägt. In der Kollektion der OrientalischIslamischen Kunst (Raum 4-5) verdienen die persischen und türkischen Teppiche sowie die armenischen Manuskripte des 16.-18. Jh. Aufmerksamkeit. Unter den Kunstobjekten des Fernen Ostens (Raum 6) ragt die umfangreiche Sammlung chinesischen Porzellans heraus, ergänzt von japanischen Farbholzschnitten, Seiden, Lack arbeiten und Meisterwerken der Malerei. Die übrigen Säle stellen Werke europäischer Künstler vom 11. bis zum 19. Jh. aus. Ein besondere Kostbarkeit ist die umfangreiche Sammlung von Schmuckund Glasarbeiten des französischen Jugendstil-Künstlers und Freundes Gulbenkians, René Lalique (18601945) im Raum 16. Die Preziosen und kunstvoll gestalteten Gebrauchsgegenstände entstanden teilweise im Auftrag Gulbenkians. Das Gebäude der Stiftung neben dem Museu de Calouste Gulbenkian wurde 1969 zum 100-jährigen Geburtstag Gulbenkians eingeweiht. Neben Tagungsräumen, einem Auditorium und einer Bibliothek mit 60 000 Bänden befindet sich dort das xCentro de Arte Moderna ^ (CAM) mit Archiv und Galerie für moderne Kunst sowie verschiedenen Ausbildungsstätten. Ausgestellt sind hier überwiegend portugiesische Künstler des 20. Jh. MMuseu de Calouste Gulbenkian und Centro de Arte Moderna, Di-So 10-17.45 Uhr, Av. de Berna 45, Metro: Praça de Espanha oder São Sebastião, www.museu.gulbenkian.pt. MUSEU NACIONAL DO AZULEJO xx Im Stadtteil Madre de Deus, am östlichen Stadtrand, ist im ehemaligen Kloster Madre de Deus das xxMuseu Nacional do Azulejo _ (Nationales Fliesenmuseum) untergebracht. Das Kloster war von Dona Leonor, Schwester von Manuel I., im 15. Jh. gegründet worden. Nach Zerstörung beim großen Erdbeben wurde die Anlage unter José I. wieder aufgebaut. In der Kirche ergänzen sich barocke Altäre aus talha dourada und kühle, blau gemalte azulejos zu einem überaus prunkvollen Gesamtbild. Auf den großen Fliesenbildern sind Bibelstellen illustriert, die höher angebrachten Fliesen zeigen Bilder des hl. Franziskus. Dazu sind auf 20 Gemälden Szenen aus dem Leben der Maria, der Mutter Jesu dargestellt. Der Kirchenraum ist Teil des Museums, in dem portugiesische und ausländische Keramikfliesen zu bewundern sind. In den Räumen des Klosters wird die Entwicklung der Fliesenkunst in Portugal gezeigt. Von besonderem Interesse ist ein riesiges xAzulejobild, das Nelles Travel Tips LISSABON Ausgabe 2013 Seite 12 Foto: Abílio Leitão Kuppel ins Auge. Hier erhält man an einem Infostand einen Plan des Areals und das Sammelticket (Cartão do Parque). Foto: Martin Thomas Auge in Auge mit Haien und anderen großen und kleinen Fischen im Oceanário de Lisboa. Die musizierenden Engel in üppigem Barock kontrastieren mit den blauen Kacheln der Wände (Museo Nacional do Azulejo). über eine ganze Seite im oberen Renaissance-Kreuzgang eine Stadtansicht von Lissabon vor dem Erdbeben von 1755 zeigt. Auch die angeschlossene Cafeteria ist stilecht mit Fliesenbildern ausgeschmückt. MMuseu Nacional do Azulejo, Di-So 10-18 Uhr, Mo geschlossen, Rua da Madre de Deus 4, www.mnazulejo-ipmuseus.pt. PARQUE DAS NAÇÕES MIT OCEANÁRIO DE LISBOA x xx Die EXPO 98 löste in der portugiesische Hauptstadt einen bedeutenden Wirtschaftsaufschwung aus. Als Standort der Weltausstellung wählte man im Osten, in Olivais, ein etwa 60 ha großes, heruntergekommenes Werft- und Hafengelände entlang des Tejo. Das Gelände ist heute unter dem Namen x Parque das Nações ` (Park der Nationen) bekannt. Ein Besuch des bequem mit der roten Metro-Linie erreichbaren Geländes sollte bei keinem LissabonBesuch fehlen, da sich hier eines der Highlights der Metropole befindet, das Oceanário de Lisboa. Das Centro Comercial Vasco da Gama bildete den Haupteingang der Weltausstellung. In dem lichtdurchfluteten Gebäude sind rund 170 Geschäfte sowie ca. 35 Restaurants und Cafés konzentriert. Direkt hinter dem Vasco-da-GamaCenter fällt als erstes der ovale Pavilhão Atlântico mit seiner gigantischen Hauptattraktion des Parque das Nações ist das xxOceanário de Lisboa. Das Aquarium zählt zu den größten der Welt. In einem zentralen, mehr als 5000 m3 Wasser fassenden Becken tummeln sich etwa 15 000 Fische 470 verschiedener Arten, darunter Haie, Mondfische, Mantas mit Pilotfischen und Muränen. Vier weitere riesige Aquarien geben einen Einblick in die Lebensformen der vier Weltmeere Atlantik, Pazifik, Indischer Ozean und Antarktis. Hier kann man neben Austernfischern, Kormoranen, Magellan-Pinguinen und Papageientauchern auch die Lieblinge der Besucher beobachten: die verspielten Seeotter. Im Untergeschoss finden sich kleinere Aquarien, in denen Tierarten wie Schollen, Anglerfische, Riesenkrabben und Tiefseefische leben. Wenige Schritte vom Oceanário entfernt findet man im Pavilhão do Conhecimento (Pavillon der Erkenntnis) Sonderausstellungen zu naturwissenschaftlichen Themen. Außerdem kann man hier Fahrräder zur Erkundung des weitläufigen Geländes leihen. Von einer rund 1100 m langen Seilbahn (Teleférico) entlang dem TejoUfer bieten sich immer wieder neue Ausblicke auf das Gelände. So erkennt man zwischen dem Pavilhão Atlântico und dem asymmetrisch geformten Sony-Center die Garcia-de-OrtaGärten, in denen exotische Pflanzen wachsen. Dahinter liegen vier große Messehallen. An ein gigantisches Segel erinnert die Stahlkonstruktion des xTorre Vasco da Gama direkt am Tejo-Ufer, der mit 145 m das höchste Bauwerk Lissabons ist. Derzeit entsteht hier ein Luxushotel, das eine fantastische Aussicht auf den Fluss, die nördlichen Stadtviertel und die Ponte V asco da Gama bieten wird. Diese ist mit einer Gesamtlänge von über 17 km, 155 m hohen Pylonen, 192 Stahlseilen und einem 824 m langen Hauptbogen eine der größten Hängebrücken der Welt. JParque das Nações, durchgehend zugänglich, Eintritt frei, im Nordosten, Avenida Dom João II., Metro: Oriente, www.portaldasnacoes.pt. Oceanário de Lisboa, tägl. 10-20 Uhr (im Winter bis 19 Uhr), www.oceanario.pt. Telecabine, Seilbahnbetrieb Ende Okt.-Mitte Feb. 11-18, Mitte Feb.-Anf. Juni und Mitte Sept.Ende Okt. 11-19, Anf. Juni-Mitte Sept. 10.30-20 Uhr. x AMOREIRAS SHOPPING CENTER Der Stadtteil Amoreiras ist zum Synonym für den fast von überall sichtbaren bunten Hochhauskomplex des Architekten Tomás Taveira geworden. Er entwarf unzählige Büros, Wohnungen, Kinos, internationale Restaurants sowie Boutiquen und größere Geschäfte, darunter das 1985 eröffnete xAmoreiras Shopping Center a mit rund 300 Läden, über 50 Restaurants und einem knappen Dutzend Kinos. AQUEDUTO DAS AGUAS LIVRES x Im Bairro da Serafina überquert das imposante xAqueduto das Aguas Livres b auf etwa 1 km Länge und maximal 65 m Höhe das Alcântara-Tal. Seit dem 18. Jh. führt es das Wasser aus 18 km Entfernung nach Lissabon. Der Wasserlauf ist abgedeckt und auf beiden Seiten von einem Fußweg gesäumt. Die notorische Wasserknappheit hatte zu Zeiten König Joãos V. zu Forderungen nach einem solchen Wasserleitungsbau geführt. Trotz des enormen Reichtums, mit dem das Königshaus Paläste gestaltete, wurde dem Wunsch der Bevölkerung erst nach Erhöhung der Steuern auf Fleisch, Wein und Öl stattgegeben. Gesammelt wurde das Wasser im Wasserschloss Mae d’Água (1834; heute Teil des Museu de Água). CAMPO GRANDE Der Campo Grande c, ein über 1,2 km langer und nur 200 m breiter Park zwischen den Metrostation Entre Campos im Süden und der Ringstraße im Norden, ist trotz des Verkehrslärms bei den Lisboetas beliebt für Sonntagsspaziergänge. Im Westen der Grünanlage breitet sich die Cidade Universitária d (Uni- Nelles Travel Tips LISSABON Ausgabe 2013 MMuseu da Cidade, Di-So 10-13 und 14-18 Uhr, Mo geschl., Campo Grande 245, Palácio Pimenta, Metro: Campo Grande. Gegenüber dem Museu da Cidade hat in einer um 1900 im Casa-PortuguesaStil errichteten Villa das Museu Rafael Bordalo Pinheiro f seinen Sitz. Dem berühmten Karikaturisten und Keramiker (1846-1905) gelang es in seinen Bildern, die wechselvolle Zeit, in der er lebte, eindrucksvoll einzufangen. Sehr populär bei den Portugiesen ist die Zé Povinho genannte Figur, eine Karikatur des kleinen Mannes der Straße. MMuseu Rafael Bordalo Pinheiraó, Di-So 10-13 und 14-18 Uhr, Campo Grande 382, Metro: Campo Grande. PARQUE DO MONTEIRO-MOR Etwa 12 km nördlich des Stadtzentrums, an der Schnellstraße in Richtung Mafra im Stadtteil Lumiar, liegt der Parque do Monteiro-Mor g, ein idyllisches Fleckchen jenseits der modernen Stadt mit vielen exotischen Pflanzen, darunter die erste Araukarie Portugals, eine Schuppentanne aus Brasilien. Die Gärten, Brunnen, Statuen und ein Luxusrestaurant umrahmen zwei interessante Museen. Das Museu Nacional do Traje (Nationales Trachtenmuseum) im Palácio do Marquês de Angreja umfasst annähernd 25 000 Kleidungsstücke vom Mittelalter bis ins 21. Jh., vornehmlich aus Portugal und den ehemaligen Kolonien. Besonders aufwändig sind die höfischen Kleider des 18. Jh. während der Barock- und Rokoko-Zeit. Die ausgestellten Objekte wechseln alle zwei xx PALÁCIO NACIONAL DE QUELUZ MMuseu Nacional do Traje, Di 14-18, Mi-So 10-18 Uhr, Mo geschl., Largo Júlio de Castilho, Metro: Campo Grande e Colégio Militar, http:// museudotraje.imc-ip.pt. Mit Kostümen, Eintrittskarten, Bühnenbildern, Postkarten, Programmheften, Masken und Requisiten widmet sich das Museu Nacional do Teatro dem portugiesischen Theater. Den architektonischen Rahmen für die Kollektion bildet der stilvolle Palácio do Monteiro-Mor aus dem frühen 18. Jh. MMuseu Nacional do Teatro, Di 14-18, Mi-So 10-18 Uhr, Mo geschl., Estrada do Lumiar 10, Metro: Campo Grande e Colégio Militar, http:// museudoteatro.imc-ip.pt. PALÁCIO DOS MARQUESES DE FRONTEIRA x Azulejos mit Szenen aus dem Alltag des Adels im 17. Jh. schmücken den Garten des Palácio dos Marqueses de Fronteira. Am Rand des Parque Florestal de Monsanto, eines weitläufigen Naherholungsgebiets mit Spazier- und Fahrradwegen nahe der Bahnstation Cruz da Pedra im Stadtteil Benfica, liegt der sehenswerte xPalácio dos Marqueses de Fronteira h. Der 1670 für João de Mascarenha vollendete RenaissancePalast ist heute noch in Privatbesitz, kann im Rahmen von Führungen jedoch auch innen besichtigt werden. Einer der repräsentativsten Räume ist die Sala das Batalhas („Schlachtensaal“), in der schöne Azulejos die Unabhängigkeitskämpfe vom spanischen Joch (1580-1640) illustrieren. Die grandiosen xxGartenanlagen mit der sich einem Teich spiegelnden Königsgalerie – sie enthält die Porträts aller portugiesischen Monarchen mit Ausnahme der sechzig Jahre Personalunion mit Spanien – zählen zu den schönsten Europas. MPalácio dos Marqueses da Fronteira, Führungen Mo-Sa 11 und 12 Uhr, Juni-Sept. auch 10.30 und 11.30 Uhr. Largo de S. Domingos de Benfica 1. Foto: Gabriel Calvo Das Museu da Cidade e residiert im Palácio Pimenta, den João V. 1739 für seine Geliebte Madre Paula, eine Nonne aus dem Kloster von Odivelas, bauen ließ. Sowohl die Räume mit der original erhaltenen Küche als auch die ausführliche Dokumentation der Stadtgeschichte lohnen den Besuch. Zu sehen sind u. a. Architekturmodelle, Seekarten, historische Gemälde und Stadtansichten aus der Zeit vor und nach dem großen Erdbeben von 1755, archäologische Funde aus der römischen Zeit sowie Möbel des Goldenen Zeitalters. Besonders aufschlussreich ist das große xStadtmodell, das die Metropole vor ihrer Zerstörung 1755 zeigt. x Jahre, um die reichen Sammlungsbestände schwerpunktmäßig öffentlich zeigen zu können. Foto: Martin Thomas versitätsstadt) mit der Biblioteca Nacional und dem Arquivo Nacional Torre do Tombo aus, am Nordende liegen sich zwei Museen gegenüber: Seite 13 Das Rokoko-Schloss Queluz, eingebettet in streng geometrische französische Gärten. Queluz hat sich zu einer Vorstadt Lissabons entwickelt, umgeben von Hochhaussiedlungen, Industrie und Schnellstraßen. Der Ausruf „welch ein Licht“, der zu ihrem Namen geführt haben soll, ist heute kaum mehr nachzuvollziehen. Dennoch konnte der hiesige Rokokopalast, xxPalácio Nacional de Queluz i, der den Königen als Jagdund Freizeitsitz diente, seinen Reiz bewahren. Baubeginn war Mitte des 18. Jh. unter Pedro III. nach den Plänen des Baumeisters Vicente de Oliveiras. Die Anlage war zum Zeitpunkt des Erdbebens noch nicht fertig gestellt und wurde danach von dem französischen Architekten Jean Baptiste Robillon um 1790 vollendet. Der französische Einfluss ist sowohl in der Innenausstattung als auch in der hufeisenförmigen Anlage der streng geometrischen Gärten nicht zu verkennen. Thron- und Spiegelsäle sind mit Stuck und Wandgemälden versehen, Kristalllüster, Fliesen und grazile Möbel dekorieren die Räume, das Schlafzimmer des Königs ziert ein Bilderzyklus aus dem Don Quijote. Zum Westflügel führt eine geschwungene Löwentreppe, ungewöhnlich über Eck gebaut. Ein künstlicher Bach in einem azulejo-verkleideten Bett diente den Königen zum Bootfahren. In einem Teil des Schlosses residieren heutzutage Staatsgäste, und nicht immer sind die Räumlichkeiten zur Besichtigung geöffnet. Vor dem Palast erstreckt sich der Largo do Palácio. Im früheren Bedienstetenbau ist eine der luxu riösesten Pousadas Portugals untergebracht. Die einstige Schlossküche beherbergt das stilvolle Restaurant x Cozinha Velha, das neben Gourmets auch prominente Staatsgäste zu schätzen wissen. MPalácio Nacional de Queluz, Mi-Mo 9-17 Uhr, Largo do Palácio, http://pnqueluz.imc-ip.pt. Nelles Travel Tips s Palácio Nacional da Ajuda Rua B. do Marqu Silva . P. da Rua C Gen. M. Amorim da T. V. P. Mar R. G tins alvã o ra s R. d. Ter T . d. . d a as AJUDA Te Ru reir nd d eri Ru da Pe o a Aju A. Rua Rua Qun d e A G. J inze lme . ida o t i aO u R do a lmeid Ajuda Calvão Rua o v il hã an es il E ra Madei R. G g < Galv ão Rua G onç Nune alo s ober ida d as D esc Aven da a da Ajuda otânico R . J. B Zarco Escola Thailandia f < Jardim Bot ânico alves nç Go Ilha de Estádio do Restelo Alcolena Calçada Calç ada id a d a To r re de B é le m do Aven a r A Avenida Praç rio 6 a Ru tro a Qu Impé m Béle de orre a T a d nid Ave do A Jardim Ducla tel o Jardim Re s Sorres Botânico Croatia Praça da Do Malaca Tropical m Planetário Calouste Fra Praça Real d Paço < nci Gulbenkian s sMosteiro dos sco de Belém sMuseu Nacional de Dio Ru a Jerónimos de Á < a < dos Coches São ¸ L. dos < s Rua do Embaixador < r sMuseu de Tri Francisco Xavie Marinha < Jerónimos R. de Béle ˝ stã Rua da Junqueira m od Praça . Cu ˇ Museu Nacional < P s Fábrica dos Afonso Biblioteca ss BELÉM de nha de Arqueologia Jardim Pastéis deAlbuquerque Cr i s sto Praça 6 Belém Dia v ão Gam d Vasco da Gama e . a do Império d ia meuCentro Cultural < Ín lo Û Belém o t a Bar Brasilli Museu da de Belém s Rua Electricidade Museu Universidade Rosa dos Colecção Moderna de da Ventos Doca de Berardo Porta Brandão ve ni da Lisboa Belém id de P Jardim Forte do Torre de Bom Sucesso Belém Doca do Bom Sucesso ∏ ss Torre de Belém < Museu de Arte Popular Rio Ø < Te j o Baukunst. Um den zweigeschossigen Kreuzgang liegen Sakristei, Kapitelsaal und das mit azulejos geschmückte Refektorium. In der nördlichen Arkade ist Fernando Pessoa beigesetzt. MMosteiro dos Jerónimos, Okt.-Apr. Di-So 10-17.30 Uhr, Mai-Sept. Di-So 10-18.30 Uhr, Praça do Império, www.mosteirojeronimos.pt. Im ehemaligen Dormitorium des Klosters befindet sich das Museu Nacional de Arqueologia k. Es zeigt archäologische Objekte aus Portugal sowie Kunstwerke aus Ägypten. Highlight ist die xSchatzkammer mit goldenen keltischen Schmuckstücken aus der Bronzezeit (1. Jtsd. v. Chr.). MMuseu Nacional de Arqueologia, Di-So 10 bis 18 Uhr, Praça do Império, Eléctrico: 15 bis Mosteiro dos Jerónimos, www.mnarqueologiaipmuseus.pt. Der Westteil des Hieronymos-Klosters beherbergt das xMuseu de Marinha l (Marinemuseum), in dem Exponate aus der Geschichte der portugiesischen Seefahrt sowie Wasserflugzeuge gezeigt werden. Bemerkenswert sind die Steinsäulen mit dem Kreuz der Christusritter: Kopien jener padrãos, die in den neuen Kolonien als Zeichen s Padrão dos Descobrimentos Trafaria r Foto: Bernd F. Gruschwitz da Pero j < Alonquer da Largo da Ajuda ALTO DA AJUDA az ão V Trist Rua ida en ral Rua de Sadanha ino Consan t R. Dim de Braga n ça s Museu Nacional de Etnologia h < Ermida de São Pe ro e Cemitéira da Ajuda Av a lo V elho C ab Rua Jerónimo Tunesiad en Eine Attraktion für sich stellt der einzigartige xxClaustro dos Jerónimos dar – ein Paradebeispiel manuelinischer Norway Seite 14 Czech Cuba Republic India C Polonia Av Kreuzgang des Hieronymus-Klosters – ein Beispiel manuelinischer Architektur. RESTELO Ru a In einer Kapelle am Tejo, im Viertel xx Belém, betete 1497 Vasco da Gama, bevor er sich aufmachte, Indien auf dem östlichen Seeweg zu erreichen. Als Dank für da Gamas erfolgreiche Rückkehr 1499 ließ König Manuel I. an dieser Stelle ab 1500 ein Kloster für die Hieronymiten, das monumentale xxMosteiro dos Jerónimos j, errichten. Belém und das Kloster blieben vom Erdbeben 1755 verschont, weshalb alle Gebäude original erhalten sind. Staunend stehen die Besucher vor dem überreich verzierten Südportal der xIgreja de Santa Maria. Es ist mit Heiligenfiguren unter Baldachinen, Ranken und Türmchen aufwändig dekoriert. Über dem Eingang steht die Jungfrau von Belém (Bethlehem) und im Mittelpfeiler der Doppeltür Heinrich der Seefahrer. Man betritt die Kirche durch das ebenfalls prachtvoll geschmückte Westportal, auf dem der Stifter und seine Frau sowie deren Schutzpatrone und die Evangelisten dargestellt sind. Das xInnere der dreischiffigen Hallenkirche überrascht durch die schwerelose Höhe des gotischen Netzgewölbes, das von schlanken Pfeilern mit Renaissance-Ornamenten getragen wird. Das Sakralgebäude wurde zum Pantheon der Könige von Avis und berühmter Persönlichkeiten Portugals; allein fünf Könige, sieben Königinnen und neunzehn Infanten fanden hier ihre letzte Ruhestätte. Am Eingang stehen die Sarkophage von Vasco da Gama und Luis de Camões. Letzterer blieb leer, da unbekannt ist, wo der Leichnam des 1580 in Armut verstorbenen Nationaldichters verblieb. Turkey R. e d P. nç BELÉM xx Go Rua A ntónio tas Libya a Hospital San Fco. Xavier Ru BELÉM UND AJUDA Sintra LISSABON Ausgabe 2013 BELÉM UND AJUDA Nummern: 0 200 j <-< ¸ 400 m © Nelles Verlag GmbH, München der portugiesischen Herrschaft aufgestellt wurden. MMuseu de Marinha, Di-So 10-17 Uhr, Praça do Império, Tram 15, http://museu.marinha.pt. Wenige Meter nördlich des Hieronymos-Klosters ragt die Kuppel des Planetário Calouste Gulbenkian m auf. Die 1965 eröffnete Sternwarte erhellt die Rätsel des Kosmos. Seit 1993 bietet das Centro Cultural de Belém n (CCB) westlich der Grünanlagen der Praça do Império einen Rahmen für Kulturveranstaltungen. Zudem beherbergt es das hochkarätige x Museu Colecção Berardo (mit Werken von Warhol, Picasso, Bacon, Dali, Miro, Magritte, Pollock und Koons). In der Gegend der Praça do Imperio und des Torre de Belém (s. S. 15.) lag am Tejo-Ufer der frühere Hafen von Restelo, Ausgangspunkt der portugiesischen Entdeckungsreisen. 1960 wurde an dieser Stelle der 54 m hohe xPadrão dos Descobrimentos o („Denkmal der Entdeckungen“) zu Ehren der portugiesischen Seefahrer des 15. Jh. eingeweiht. Auf einem stilisierten Schiffsbug mit geblähten Segeln steht Nelles Travel Tips LISSABON Ausgabe 2013 Heinrich der Seefahrer (1394-1460), hinter ihm seine Kapitäne, Ritter und Missionare. Auf der Ostseite erkennt man hinter Heinrich (v. l. n. r.) kniend Afonso V. (1432-1481), Schutzherr der ersten Seefahrer; Vasco da Gama (1460-1524), Entdecker des Seewegs nach Indien; Pedro Álvares Cabral (1467-1520), Entdecker Brasiliens; Fernão de Magalhães, der 1520/21 als erster Europäer den Pazifik überquerte; weiter hinten Diogo Cão, wie er 1482 an der Kongo-Mündung eine Steinsäule mit Kreuz als Herrschaftssymbol Portugals (padrão) aufstellt. Im Inneren des Denkmals kann man mit einem Lift zur Aussichtsplattform hinauffahren. Vor dem Monument ziert eine Windrose und eine Weltkarte aus farbigem Marmor die Esplanade. Museu Nacional dos Coches r (Kutschen-Museum) ab. Die Sammlung mit mehr als 50 überaus prächtigen Kutschen aus dem 16.-19. Jh. zeigt neben portugiesischen Wagen auch ausländische (u. a. von Gesandten des Papstes). Um den Fahrkomfort der noblen Herren zu erhöhen, finden sich in einigen Kutschen eingebaute, durch eine Sitzbank verdeckte Toiletten. x MMuseu Nacional dos Coches (KutschenMuseum), Di-So 10-18 Uhr, Mo geschlossen, Praça Afonso de Albuquerque, Eléctrico: 15, www. museudoscoches.pt. Eine Oase der Ruhe ist der Jardim Botânico Tropical s, der nördlich an den Paço Real de Belém angrenzt und auch Jardim do Ultramar („Überseegarten“) genannt wird. Vorbei an Teichen mit Wasservögeln kann man eine Vielzahl tropischer und subtropischer Bäume bestaunen, wie WashingtonPalmen, Drachenbäume von den Kanaren und Araukarien aus den Anden Chiles. Durch ein Chinesisches Tor mit der Aufschrift Macau (Macão war bis 1999 portugiesische Kolonie) gelangt man in den Orientalischen Garten. Foto: Master (PhotoPress) MPadrão dos Descobrimentos, Okt.-April Di-So 10-18, Mai-Sept. Di-So 10-19 Uhr, Av. Brasilia. Seite 15 Ein Stück den Tejo abwärts ragt der mächtige xxTorre de Belém p aus dem Wasser, das wohl vollendetste Beispiel der Manuelinik und eines der Wahrzeichen Lissabons. Da von hier aus die portugiesischen Seeleute zu ihren Entdeckungsfahrten aufbrachen, ist der Turm zudem auch ein Symbol für den Expansionsdrang des kleinen Landes. Auf vier Etagen verteilen sich die Räume für Personal, Kommandant, Gouverneur und für Kasematten und Geschützstellungen. Auf der Terrasse steht die Statue Unserer Lieben Frau der sicheren Heimkehr, Schutzpatronin der Seeleute während der Entde ckungsfahrten. MTorre de Belém, Okt.-Apr. Di-So 10-17.30 Uhr, Mai-Sept. Di-So 10-18.30 Uhr. Der Präsidentenpalast Paço Real de Belém q diente im 18. Jh. als königliche Sommerresidenz. König José I. überlebte das Erdbeben von 1755 nur, weil er sich gerade hier aufhielt. Der frühere Reitsaal des Palastes gibt einen passenden Rahmen für das Foto: Jürgen Bergmann Der Torre de Belém. In der Konditorei Fábrica dos Pastéis de Belém. Unweit des Jardim Agrícola Tropical lockt in der Rua de Belém die xFábrica dos Pastéis de Belém: Probieren Sie die köstlichen pasteís de Belém (pastéis de nata), mit Pudding gefüllte Blätterteigtörtchen! Die 1837 gegründete Konditorei besitzt mehrere große Räume, die traditionell eingerichtet und mit Azulejos geschmückt sind. Die Bauarbeiten begannen 1802, mussten jedoch 1807 wieder eingestellt werden, da die königliche Familie vor den französischen Truppen nach Brasilien floh. Erst ab 1862 wurde der Palast ständige Residenz von König Dom Luís I., der die italienische Prinzessin Dona Maria Pia von Savoyen heirate. Nach dem Tod des Regenten (1869) bewohnte die königliche Familie den Palast bis 1910, als die Republik ausgerufen wurde; der Westflügel blieb unvollendet. Seit 1968 ist ein Großteil der x Prunkräume für die Öffentlichkeit zugänglich. Zu besichtigen sind u. a. der Saal der Erlasse, das Musikzimmer, das Schlafzimmer von Dona Maria Pia, das Mal atelier, der Wintergarten und der Thronsaal. Als Kuriositäten sind der Chinesische Saal und der Sächsische Saal hervorzuheben; in Letzterem ist das gesamte Inventar mit kostbarem Meißener Porzellan dekoriert. Wenige Schritte vom Palast breitet sich der Jardim Botânico da Ajuda u aus. Diesen Botanischen Garten, der älteste Portugals, ließ Pombal 1768 auf zwei Ebenen im italienischen Stil anlegen. In der Mitte der unteren Terrasse erhebt sich der Fonte das 40 Bicas, ein Brunnen des 18. Jh., dessen 40 Wasseröffnungen unterschiedliche Tiere und mythische Kreaturen darstellen. Auf der oberen Terrasse sind die einzelnen Pflanzenarten nach Kontinenten angeordnet, darunter auch Baby-Kakis aus Ostasien sowie ein Drachenbaum von der Insel Madeira. Etwa 800 m nördlich des Hieronymos-Klosters, unweit des Stadions im Stadtteil Restelo, informieren erstklassige Sonderausstellungen auf zwei Stockwerken im xMuseu Nacional de Etnologia v über die Kulturen der Erde, vor allem solche aus den Regionen der ehemaligen portugiesischen Kolonien in Südamerika, Afrika, Indien und Südostasien. AJUDA MMuseu Nacional de Etnologia, Di 14-18, Mi-So 10-18 Uhr, Av. Ilha da Madeira, Bus 28, 32, 49, www.mnetnologia-ipmuseus.pt. Die vergangenen Königsdynastien haben mit ihren Palästen, Jagdparks und Schlössern das Stadtbild Lissabons geprägt. Nach dem Erdbeben lebten die Könige zunächst in einem provisorischen Holzbau, bis der neue xPalácio Nacional da Ajuda t bewohnbar war. Für diesen neoklassizistischen Palast lieferten Francisco Xavier Fabri und José da Costa e Silva die Pläne. Eine Ausnahme unter den zahlreichen manuelinischen, überreich dekorierten Bauten Lissabons stellt die schlichte, wohlproportionierte Ermida de São Jerónimo w dar. Der Spaziergang zu der 1514 nach Plänen des Architekten Diogo de Boytaca errichteten Kapelle ist vor allem wegen der herrlichen x Aussicht auf den Torre de Belém und den Atlantik empfehlenswert. Nelles Travel Tips Ausgabe 2013 LISSABON: REISE-INFORMATIONEN KLIMA UND REISEZEIT In Lissabon herrscht mildes Atlantikklima mit heißen, trockenen Sommern und regenreichen, relativ warmen Wintern. Frühling und Herbst sind angenehme Jahreszeiten für ausgiebige Touren durch die Stadt. VERKEHRSMITTEL Der Flughafen Lissabon (Aeroporto de Lisboa) liegt 7 km nördlich der Stadt. Linienbusse sowie zwei spezielle Flughafenbusse (Aerobus und Aeroshuttle) verbinden ihn mit dem Stadtzentrum; ein Taxi in die Stadt kostet 10-13 Euro. Die Metro verkehrt auf vier Linien durch die ganze Stadt. Die preiswerten Fahrkarten gibt es als Einzel-, Zehner- und Tagestickets. Zu jedem Lissabon-Besuch gehört eine Fahrt mit der Straßenbahn (fünf Linien). Die Linien 12, 25 und 28 (letztere ist perfekt für eine Stadtrundfahrt) verkehren noch mit historischen Waggons. Zahlreiche Buslinien ergänzen das Angebot. Drei Standseilbahnen (Ascensor da Lavra, Ascensor da Glória, Ascensor da Bica) und ein Aufzug (Elevador de Santa Justa) verbinden Lissabons tiefer gelegene Stadtteile mit den Vierteln auf den Hügeln. FEIERTAGE Landesweit gelten folgende Feiertage: 1. Januar (Neujahr), Karnevalsdienstag, 25. April (Tag der „Nelkenrevolution“), 1. Mai, Fronleichnam, 10. Juni (Dia de Portugal, Todestag von Camões), 15. August (Mariä Himmelfahrt), 5. Oktober (Beginn der Republik 1910), 1. November (Allerheiligen), 1. Dezember (Befreiung von Spanien 1640), 8. Dezember (Mariä Empfängnis), 25. Dezember (1. Weihnachtstag). Darüber hinaus hat jeder Ort eigene Feiertage für die lokalen Heiligen mit Prozessionen, Umzügen und großen Märkten. NOTRUF In ganz Portugal gilt die kostenlose Notrufnummer 112, unter der auch Englisch gesprochen wird. Die Touristenpolizei erreicht man unter Tel. 213 421 623 (PSP, Esquadra de Turismo). KRIMINALITÄT In größeren Menschenansammlungen (Plätze, Märkte, Volksfeste, auch in vollen Straßenbahnen etc.) sollte man sich vor Taschendieben vorsehen und Gepäck niemals unbeaufsichtigt abstellen. Jeden Diebstahl muss man unbedingt der Polizei melden und sich eine Kopie der Meldung geben lassen, damit die Reiseversicherung den Schaden übernimmt. Vor nächtlichen Streifzügen in bestimmten Gebieten außerhalb des Zentrums muss gewarnt werden, z. B. im Parque Eduardo VII, der Rua da Palma und der angrenzenden Avenida Almirante Reis. Auch die große Verbindungsstraße vom Amoreiras Shopping Center zur Rotunda ist nachts kein sicherer Ort. Es lohnt sich, vor der Reise Kopien der wichtigsten Dokumente anzufertigen und die Originale im Hotelsafe zu deponieren. TELEFON Am preiswertesten telefoniert man direkt in den Postämtern oder von öffentlichen Telefonzellen oder -säulen aus (mit Münzgeld oder Karten). Telefonkarten ab 50 Einheiten gibt es bei den Postämtern, Zeitungsläden und Kiosken. Auslandsgespräche sind am einfachsten vom Hotel aus mit D irektwahl möglich, aber natürlich auch am teuersten. Ausländische Handys funktionieren meist problemlos. Über die Roamingtarife informieren die jeweiligen Netzbetreiber. Für Gespräche von Portugal nach Deutschland: 0049, nach Österreich: 0043 und in die Schweiz: 0041 vorwählen und die erste 0 der Ortskennzahl weglassen. Vorwahl nach Portugal: 00351, dann die Teilnehmernummer. TRINKGELD Im Restaurant ist das Trinkgeld normalerweise im Endpreis enthalten und wird auf der Rechnung ausgewiesen, dennoch ist es üblich, einen Teil des Wechselgeldes liegenzulassen. Wenn der Seite 16 Service oder das Essen besonders gut waren, sollte man etwa 10 % Trinkgeld geben. Taxifahrer bekommen ca. 5 % Trinkgeld, Zimmermädchen und Hotelangestellte zwischen 50 Cent und 1 Euro pro Übernachtung bzw. Dienstleistung. ZEIT MEZ minus eine Stunde. INFORMATION Lisboa Welcome Center, Mo-Sa 10-19, So 10-18 Uhr, Rua do Arsenal/Praça do Comércio, Tel. 210 312 700, Fax 210 312 899, Metro: Baixa-Chiado, www.visitlisboa.com. Palácio Foz, tägl. 9-20 Uhr, Praça dos Restauradores, Tel. 213 463 624, Metro: Restauradores, Rua Augusta, Infokiosk tägl. 9-19 Uhr, Tel. 213 259 131, Metro: Baixa-Chiado. Flughafen, Infostand in der Ankunftshalle, Tel. 218 450 660, tägl. 6-24 Uhr. Castelo de São Jorge, April-Sept. tgl. 10-13, 1418 Uhr, Praça das Armas, in der Alfama. LEGENDE ss ss s s 8 < Io P Top-Attraktion (in Karte) (in Text) sehr sehenswert (in Karte) (in Text) Orientierungsnummer in Text und Stadtplan Öffentliches bzw. bedeutendes Gebäude Restaurant Einkaufszentrum Markt Touristeninformation Hospital Parkplatz X x internationaler Flughafen Autobahn Post Schnellstraße Kirche Fernverkehrsstraße Kloster Hauptstraße Friedhof Landstraße Schloß Nebenstraße Turm Eisenbahn Denkmal Aussichtspunkt IIII A1 IC 2 Fußgängerzone B Treppe bzw. Stufen Rossio Einbahnstraße Eléctrico 28 Straßennummern Fähre Metro mit Station Straßenbahn IMPRESSUM: Nelles Travel Tips®: Lissabon All rights reserved (Auszüge mit Ergänzungen aus Nelles Pocket Lissabon). © 2013 Nelles® Verlag GmbH, 81379 München, Machtlfinger Str. 11, [email protected], www.Nelles.com Lizenzbestimmungen: Gegenstand des Nutzungsverhältnisses sind die von Nelles Verlag GmbH publizierten digitalen Reiseführer „Nelles Travel Tips“. 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