1/2013 Deutschland € 7,50
Global
Die deutsche Metropole
São Paolo ist Deutschlands größter
Industriestandort im Ausland
Die Latino-Unternehmer
Die Angreifer auf den Weltmärkten
Die großen Spiele
Mit Fußball-WM und Olympischen Spielen
erfindet sich Brasilien neu
Belgien € 7,90 | Frankreich € 8,50 | Luxemburg € 7,90 | Niederlande € 7,90 | Österreich € 7,90 | Portugal € 8,50 | Schweiz CHF 12,50 | Spanien € 8,50
Brasilien
Perfekte Partner
Rohstoffe im Überfluss, wachsende Kaufkraft,
junge Bevölkerung – was Brasilien zu bieten hat
Trends
» Weil die Deutsch-Brasilianische Handelskammer das wachsende Interesse der
deutschen Industrie am Umweltmarkt Brasiliens bei den Anfragen spürte, richtet sie
in São Paulo seit 2009 jährlich die Ecogerma aus, als Messe über Nachhaltigkeit. Die
Umweltabteilung der Handelskammer ist
eine der zentralen Verbindungsstellen. Mit
ihr fördert sie den Austausch von Green
Technology zwischen Brasilien und
Deutschland. Einmal im Jahr vergibt die
Handelskammer den Von-Martius-Umweltpreis für ein besonders innovatives
Projekt oder Unternehmen in Brasilien.
Auch beim Hafen-, Straßen- und Schienenausbau sollen private Investoren federführend beteiligt werden: So hat der Hafen
Duisburg ein Beratungsabkommen mit
dem Hafen Santos für ein umfangreiches
Logistikkonzept abgeschlossen. Die Hafenstadt an der Küste von São Paulo soll an
das industrialisierte Hinterland angeschlossen werden. Erich Staake, Chef der
Duisburger Hafen AG, freut sich: „Wir wollen für die heimische Wirtschaft als Wegbereiter fungieren, wenn es im nächsten
Schritt um die Vergabe der Aufträge geht.“
Die Flex-Fuel-Technik, die es ermöglicht,
sowohl mit Ethanol als auch Benzin in jedem beliebigen Verhältnis fahren zu können, entwickelte der Automobilzulieferer
Robert Bosch in Brasilien in Campinas bei
São Paulo. Der schon seit über 50 Jahren in
Brasilien anwesende Konzern hat seine
weltweite Forschung und Entwicklung von
Biotreibstoffen dort konzentriert.
Erneuerbare Energien sind in Brasilien
traditionell wichtig: Das Land produziert
»
fast die Hälfte seiner Energie aus Wasserkraft und Biotreibstoffen. Weltweit sind es
nur 13 Prozent. Sowohl für die Wasserkraftwerke wie auch die Ethanol- und Biotreibstoffproduktion sind deutsche Konzerne
wie etwa Siemens oder Voith als Zulieferer
schon lange aktiv. Voith Hydro, das Gemeinschaftsunternehmen der beiden Konzerne, das weltweit Turbinen und Generatoren für Wasserkraftwerke liefert, hat sein
internationales Kompetenzzentrum für
Wasserkrafttechnologie in Jaraguá in der
Peripherie von São Paulo angesiedelt.
Die deutschen Unternehmen haben in
São Paulo Vorteile gegenüber vielen Konkurrenten aus Europa oder den USA: Es
gibt kein Land der Welt mit dem Brasilien
so viele Forschungsabkommen unterhält
wie mit Deutschland. Die verschiedenen
Mit Deutschland hat
Brasilien so viele
Forschungsprojekte wie mit
keinem anderen
öffentlichen und privaten Universitäten in
Stadt und Bundesstaat São Paulo haben
Weltruf – und arbeiten eng mit deutschen
Akademien und Forschungsinstituten zusammen. Auf diese Zusammenarbeit zwischen Universitäten und öffentlichen Stellen können die Unternehmen nun setzen,
weil es immer mehr Investitionsmöglichkeiten gibt für öffentlich-private Projekte.
Der Staat konzentriert seine Mittel auf Investitionen in Infrastruktur – und überlässt
der Privatwirtschaft das Feld bei Umwelttechnologien.
Wie groß der Bedarf an Massentransport
in São Paulo ist, spürt ViaQuatro, der erste
private U-Bahn-Konzern Lateinamerikas,
der mit einer Konzession der Stadt eine
U-Bahn betreibt: Eine Woche nachdem das
Unternehmen Ende 2011 den Betrieb mit
sechs Stationen auf der zwölf Kilometer langen Strecke eröffnet hatte, waren die Fahrgastzahlen bereits auf knapp eine halbe Million am Tag angewachsen. Jetzt befördert
ViaQuatro 800 000 Fahrgäste am Tag. „Es
gibt weltweit kaum U-Bahnhöfe, die 100 000
Fahrgäste am Tag verkraften müssen – wie
bei uns“, sagt Direktor Jorge Secall. Technik
von Siemens macht’s möglich: Die Züge
fahren ohne Fahrer. Von der Zentrale aus
steuern Computer den Verkehr, die Temperatur in den Waggons, die Taktzahlen.
So werden mehr Menschen in kürzerer
Zeit transportiert als in den bestehenden
Linien. 17 Minuten dauert die Fahrzeit von
der Peripherie bis zum Finanzzentrum São
Paulos – eine Strecke, für die Autofahrer in
der Rushhour zwei Stunden benötigen. ■
[email protected]
Willkommen im Club!
In der Verbo Divino 1488 in São Paulo schlägt das Herz der deutsch-brasilianischen Beziehungen.
STAATSGÄSTE PROST!
Und der dort ebenfalls residierende Club Transatlântico ist
der wichtigste deutsche Club
der Millionenstadt. Dort halten
deutsche Präsidenten und Minister auf Staatsbesuch ihre
Reden. Die deutsche Community schaut dort mit geladenen
Gästen die Übertragungen der
Nationalelf an. Und mittags
treffen sich Geschäftsleute in
der Weinstube zu Entenbraten
mit Rotkraut und Spätzle.
Der Club Transatlântico und
das German Business Center
bilden das „Deutsche Haus“ in
30
São Paulo. Mit dem deutschen
Generalkonsulat, das acht Kilometer entfernt, weiter nördlich
in der Stadt liegt, gelten die
drei Institutionen als das Nervenzentrum der deutschen
Präsenz in São Paulo, der wichtigsten Industriestadt Deutschlands im Ausland.
RUNDUMVERSORGUNG
An der Verbo Divino 1488 hat
sich um die Deutsch-Brasilianische Industrie- und Handelskammer (AHK) ein Cluster von
zwei Dutzend deutschen Institutionen gebildet. 300 Mitarbeiter arbeiten dort, allein 150
für die AHK. Für brasilianische
Unternehmer, Investoren und
Wissenschaftler funktioniert
das Deutsche Haus als eine
überaus praktische Anlaufstelle für erste Kontakte nach
Deutschland. „Wir bieten eine
Rundumversorgung sowohl für
deutsche wie auch brasilianische Unternehmer zentriert an
einer Stelle“, sagt Thomas
Timm, Hauptgeschäftsführer
der Kammer in São Paulo, zu
der zwölf weitere Dependan-
cen in ganz Brasilien und ein
Verbindungsbüro in Frankfurt
gehören. Die AHK in São Paulo
ist die nach Umsatz größte
deutsche Außenhandelskammer weltweit.
KAMMER-TV
In Rio de Janeiro und Porto
Alegre gibt es zwei weitere eigenständige deutsche Kammern in Brasilien. Sie sind als
Vermittler zwischen Unternehmen, Behörden und Verbänden
in Brasilien und Deutschland
wichtige Angel- und Drehpunkte der wirtschaftlichen Zusammenarbeit diesseits und jenseits des Äquators. 12 000
Anfragen bekommt alleine die
Kammer in São Paulo jährlich.
Sie hat rund 1700 Firmenmitglieder.
Das kammereigene TV-Studio
interviewt regelmäßig deutsche
und brasilianische Unternehmer, Politiker, Verbandsfunktionäre und zu Besuch weilende
Minister für das kammereigene
Internet-Portal. Bei der Weltmeisterschaft will das Communication Center Brasil-Aleman-
WISSENSCHAFTSHAUS
Weltweit einmalig, sagt Geschäftsführer Timm, ist das
dichte institutionelle Cluster,
welches sich in den vergangenen Jahren in der Verbo
Divino gebildet hat: Die Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) hat dort ihren
Sitz, ebenfalls die Vertretungen
der Bundesländer Bayern und
Schleswig Holstein, genauso
der Verein Deutscher Ingenieure (VDI).
Das neueste Projekt, das seit
2012 der deutschen Forschung
in Brasilien ein ganz neues
Gesicht verschafft hat, ist das
Deutsche Wissenschafts- und
Innovationshaus (DWIH) –
ebenfalls im Gebäude mit
Kammer und Club vereint, eine
von insgesamt nur fünf Institutionen des Bundes weltweit.
Neben São Paulo gibt es die
DWIH nur noch in Moskau,
Neu-Delhi, New York und Tokio. Diese Institutionen sollen
die deutsche Wissenschafts-
Nr. 1 13.5.2013 WirtschaftsWoche Global
Oktoberfest à la São Paulo
Die Deutschen treffen sich
im Club Transatlântico
landschaft im Ausland bekannt
machen. Drei Förderorganisationen und fünf Vertretungen
von 13 Universitäten verfügen
dort über Büroräume. „Die
deutsche Spitzenforschung hat
in Brasilien eine Visitenkarte
bekommen“, erklärt Kammerchef Timm.
ha vor allem Medienvertreter in
Brasilien betreuten.
TORTE UND STRUDEL
FOTO: PR
Die Adresse 1488 in der Straße
„Verbo Divino“, der „Heiligen
Schrift“, lässt eher eine religiöse Institution erwarten, als das
Zentrum deutscher Institutionen aus Wirtschaft, Technologie, Forschung und Finanzen
in São Paulo. Doch in dem
nüchternen, siebenstöckigen
Betonkomplex im Stadtteil
Chácara Santo Antônio schlägt
das institutionelle und soziale
Herz der deutschen Businesscommunity Brasiliens.
Dass das Zentrum der deutschen Brasilienpräsenz hier im
Stadtteil Chácara Santo Antonio liegt, ist kein Zufall. Denn
hier und in der unmittelbaren
Umgebung hatten sich Anfang
des vergangenen Jahrhunderts
viele deutsche Immigranten
niedergelassen. Das Dorf Santo
Amaro, zum dem der Stadtteil
Chácara gehört, war noch nicht
eingemeindet, aber per Straßenbahn vom Zentrum São
Paulos aus zu erreichen.
Noch heute finden sich auf
dem Wochenmarkt von Santo
Amaro Stände mit deutschen
Spezialitäten – von der
Schwarzwälder Kirschtorte und
Apfelstrudel bis hausgemachtem Sauerkraut und Schwarz-
brot. Im nahen Stadtteil Brooklin gibt es zwei deutsche
Buchhandlungen. Einmal im
Jahr findet dort auch das Oktoberfest der deutschen Gemeinde statt.
HUMBOLDT-SCHULE
In der Nähe der Formel-1-Piste
in Interlagos befindet sich
auch die Humboldt-Schule,
die zweitgrößte deutsche Auslandsschule der Stadt – nach
dem Colégio Visconde de Porto
Seguro, kurz Porto Seguro
genannt. Beide Schulen zählen
heute zu den führenden privaten Schulen in São Paulo, an
denen Brasilianer wie Deut-
WirtschaftsWoche Global 13.5.2013 Nr. 1
sche das deutsche Abitur
machen können und damit
die deutsche Hochschulreife
erreichen. Porto Seguro ist
mit 10 000 Schülern und
seinen drei Schulen sogar die
größte deutsche Auslandsschule weltweit.
AUSBILDUNGSPLÄTZE
Die Humboldt-Schule bildet
zudem Abiturienten im dualen
System aus. Daneben ist das
vor 30 Jahren von deutschen
Ex-Pats gegründete Instituto de
Formação Profissional Administrativa (IFPA) zur größten
deutschen Berufsschule im
Ausland avanciert.
Für die Aufnahme an das IFPA
sind zum einen gute deutsche
Sprachkenntnisse nötig. Zum
anderen braucht man einen
Praktikumsvertrag bei einer
deutschen Konzerntochter in
Brasilien, die den Kurs dann
auch bezahlt. Jährlich fangen
am IFPA 50 Jugendliche eine
zweijährige Ausbildung zum
Kaufmann der Industrie, Logistik, Spedition und Bürokommunikation an.
Vor allem mittelständische
Unternehmen finanzieren die
Ausbildungsplätze. „Die bekommen derzeit deutlich zu
spüren, dass sie sich langfristig
um ihr Personal kümmern
müssen“, erklärt Martin Gebhardt, Leiter der Abteilung Berufsbildung an der AHK in São
Paulo. „Großkonzerne haben
ganz andere Möglichkeiten,
Mitarbeiter auch selbst zu
rekrutieren.“
[email protected]
31
Tendências
C
14
UTILIDADE
Onde conseguir ajuda profissional
para investir na Alemanha
Câmara de Comércio e Indústria
Brasil-Alemanha de Porto Alegre,
Valmor Kerber,Rua Castro Alves 600,
90410–130 Porto Alegre - RS,
+55 (51) 3222 5766,
[email protected]
Câmara de Comércio e Indústria
Brasil-Alemanha de Rio de Janeiro,
Hanno Erwes, Avenida Graça Aranha, 1,
20030–002 Rio de Janeiro - RJ,
+55 (21) 2224 2123,
[email protected]
Câmara de Comércio e Indústria
Brasil-Alemanha de São Paulo,
Thomas Timm, Rua Verbo Divino 1488,
04719–904 São Paulo - SP,
+55 (11) 5187 5100,
[email protected]
[email protected]
Nr. 1 13.5.2013 WirtschaftsWoche Global
À
primeira vista, o endereço “Rua
Verbo Divino, 1488” pode sugerir a
sede de alguma instituição religiosa. O lugar, no entanto, é o coração da comunidade alemã de negócios no Brasil. O
edifício de concreto de sete andares tem o
nome de “Deutsches Haus”. Lá estão localizados o German Business Center, com a
Câmara de Comércio e Indústria BrasilAlemanha, e outras dezenas de instituições
alemãs. Ao todo, 300 funcionários trabalham do local – metade deles para a Câmara de Comércio. O endereço abriga ainda o
Club Transatlântico, clube alemão mais
importante do Brasil. Quando estão em visita ao país, presidentes e ministros costumam dar palestras no local. Ao lado de
convidados, a comunidade alemã assiste a
jogos da seleção de futebol. No almoço,
gente de negócios se reúne no restaurante
Weinstube para desfrutar pratos como pato assado, Spätzle e repolho. Para muitas
empresas, investidores e cientistas brasileiros, a Casa Alemã é o ponto de partida para
estabelecer contato com o país europeu.
“Oferecemos serviços completos para
companhias alemãs e brasileiras, tudo em
um só lugar”, diz Thomas Timm, gerente
geral da Câmara, que possui 12 sucursais
no Brasil e uma central em Frankfurt.
FOTO: PR
Como funciona o auxílio e os incentivos a empresas
brasileiras interessadas em investir na Alemanha
ACESSO A INVESTIMENTOS
Seja em pesquisa ou produção, a Alemanha tem muito a oferecer a investidores
estrangeiros. Uma vez instaladas no país,
as empresas passam a ter o mesmo acesso
a financiamento que firmas alemãs ou europeias. O volume dos investimentos depende de fatores como tamanho da companhia e de sua localização. Uma empresa
de porte médio (faturamento anual de até
43 milhões de euros e entre 50 e 200 funcionários) que queira comprar uma máquina
na região oriental do país, por exemplo, pode receber de volta até 40% dos custos. No
lado ocidental, mais desenvolvido, o subsídio na maioria dos casos é de apenas 20%.
Grandes empresas, por sua vez, recebem
incentivos menores do que as de médio e
pequeno porte.
A ajuda especializada é indicada para
dúvidas em questões como essas. Consultores de institutos como o Germany Trade
and Invest ajudam investidores estrangeiros a ter um primeiro panorama. Mais tarde, porém, os detalhes deverão ser elucidados por advogados e tabeliões. As regras
atuais de subvenção da União Europeia
têm validade até o final deste ano – os detalhes do próximo decreto ainda não foram
determinados. Além disso, o arcabouço jurídico para temas como sociedades, comércio, trabalho, construção e proteção de
propriedade intelectual pode ser bastante
complexo. Ainda assim, a burocracia alemã oferece aos investidores segurança legal. Para consultores como Flérida Cortizo,
a eventual chegada de mais investidores
■
brasileiros representa trabalho extra.
A Deutsches Haus (“Casa Alemã”) é a primeira parada para
empresas brasileiras que buscam parceiros no país europeu
FOTO: FOLHAPRESS/VALOR/CLAUDIO BELLI
Mão na roda
om 120 anos de história, a siderúrgica alemã Thüringen tem uma trajetória cheia de reviravoltas e mudanças. O fato de que os novos donos falam
português, porém, foi algo que pegou muita gente de surpresa na sede da companhia
em Unterwellenborn, povoado de 6000
pessoas na região central do país. No início
de 2012, a Thüringen foi comprada pela
Companhia Siderúrgica Nacional (CSN). E
os responsáveis hoje por colocar a empresa
nos eixos, quem diria, vêm dos trópicos.
A chegada dos brasileiros foi uma surpresa não apenas para os funcionários da
Thüringen, mas também para os estatísticos. Empresas brasileiras ainda têm presença tímida no papel de investidoras na
Alemanha. Entre 2005 e 2010, o volume de
investimentos diretos cresceu 6,5% ao ano.
Mas o total ainda soma apenas 522 milhões
de euros – um volume relativamente baixo
para a sexta economia do mundo.
“As empresas brasileiras ainda estão começando a expandir rumo ao exterior”, diz
Flérida Cortizo. A brasileira presta consultoria a investidores pelo Germany Trade
and Invest (GTal), instituto alemão para
economia exterior e marketing. Atualmen-
Posição privilegiada
te, Cortizo está em contato com 25 empresas brasileiras interessadas em fazer investimentos de norte a sul do país europeu. “A
maioria dos grandes grupos buscam alianças estratégicas ou alvos de fusões e aquisições“, diz. De uns tempos para cá, porém,
cresce também o interesse de empresas de
médio porte em instalar fábricas no país.
Há quem se assuste com os altos impostos da Alemanha, afirma a consultora. “Em
contrapartida, os brasileiros valorizam a
disponibilidade de mão de obra altamente
qualificada.” A busca de pessoal é prioridade entre os interessados, em sua maioria
empresas inovadoras que querem ganhar
mercado na Europa com ajuda de colaboradores experientes em tecnologia. Em geral, eles buscam novos locais para produção – a pesquisa e o desenvolvimento de
produtos costuma permanecer no Brasil.
Benjamin Steinbruch,
presidente da CSN
Compra da siderúrgia
alemã Thüringen
COOPERAÇÃO ECONÔMICA
Em São Paulo, a Câmara de Comércio e Indústria Brasil-Alemanha está presente há
90 anos. Segundo dados de faturamento,
trata-se da maior câmara de comércio exterior alemã em um país estrangeiro. Em Porto Alegre e no Rio de Janeiro, há outras duas câmaras independentes. Ao servirem de
intermediárias entre companhias, autoridades públicas e associações dos dois países, as câmaras funcionam como importantes centros de cooperação econômica.
Apenas a câmara de São Paulo atende a
mais de 1200 solicitações por ano de empresas brasileiras e alemãs. Elas são o lugar
ideal para quem busca parceiros de negócios na Alemanha, investidores para novos
projetos no Brasil ou a feira certa para apresentar seus produtos e serviços na Europa.
O mesmo vale para quem busca sondagens
de mercado ou consultoria jurídica.
WirtschaftsWoche Global 13.5.2013 Nr. 1
Para as cerca de 1700 empresas que
compõem o grupo - e que juntas representam 10% do PIB brasileiro -, a câmara organiza cursos e treinamentos. O departamento de meio ambiente, energias renováveis e eficiência energética estimula o intercâmbio de tecnologia verde entre os países. Uma vez por ano, o chefe de departamento Ricardo Rose confere o Prêmio VonMartius de Sustentabilidade para projetos
e companhias brasileiros inovadores. Com
»
amazônica. A agência também serve como
ponto de contato para associações, companhias e instituições públicas brasileiras
que buscam financiamento na Alemanha.
Para estimular o intercâmbio de tecnologias e investimentos no Brasil, os estados
alemães da Baviera e de Schleswig Holstein
estão presentes com seus próprios escritórios de representação. Já a Associação de
Engenheiros Brasil-Alemanha (VDI) se
ocupa da cooperação e do treinamento de
profissionais dos dois países. Ao longo dos
anos, a VDI construiu uma rede de instituições de pesquisa, economia e associações
de engenharia única em todo o mundo.
O mais novo projeto da Deutsches Haus é
o Centro Alemão de Ciência e Inovação
(DWIH). “A pesquisa de ponta alemã ganhou um cartão de visitas no Brasil”, diz Tho-
Empresas alemãs no Brasil
representam mais de 10% do PIB
frequência, o estúdio de TV da câmara faz
entrevistas com empresas, políticos, ministros e membros de associações dos dois
países para divulgação via internet.
Além da Câmara de Comércio, outras instituições alemãs possuem sede na Deutsches Haus. Entre elas está a a Agência Alemã para Cooperação Internacional, responsável por promover, examinar e financiar projetos de desenvolvimento no Brasil
– de coberturas de estádios de futebol com
captação de energia solar até o processamento de produtos sustentáveis da região
Club Transatlântico, em São Paulo
ponto de encontro da comunidade
alemã de negócios no Brasil
mas Timm. Por meio de simpósios sobre temas como geotecnologia, bioeconomia e
pesquisas com laser, o Ano da Ciência Brasil-Alemanha 2010/2011 chamou atenção
dos círculos científicos de ambos os países.
A sede do DWIH em São Paulo já é a quinta
maior em todo o mundo, atrás de Moscou,
Nova Déli, Nova York e Tóquio. Tornar o
panorama científico alemão conhecido no
exterior é o principal objetivo dessas instituições. Atualmente, três organizações de
apoio e representações de 13 universidades mantêm escritórios em São Paulo. “A
Alemanha está muito bem posicionada no
Brasil”, diz Bertram Heinze, que trouxe o
■
DWIH ao país.
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